Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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Obermeier Anton
Beiträge: 3
Registriert: 02. Aug. 2011, 09:00

Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Obermeier Anton »

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wir haben seit ein paar Wochen eine neue Ameisenart auf unserem Grundstück. Bisher gab es kleine Rote im Rasen, kleine Schwarze im Steingarten, die immer weg vom Haus blieben und mich auch nicht weiter störten :D .
Jetzt sind es etwas Größere, die invasiv auf dem Drainagekies vor der Kellerdämmung entlangwandern und das ganze Haus erkunden und umwandern.

Ich befürchte, dass die Löcher im Vollwärmeschutz suchen, bzw. die Kiesschicht vor der Kelledämmung als Nistplatz erkunden.
Vor zwei Wochen war fielen mir die Ameisen auf als vor den Terrassetüren die Ameisenstraßen plötzlich da waren. Da konnte ich sie durch Abfackeln noch vergrämen und die Tiere blieben weg vom Haus :) .
Das war wohl etwas kurz gedacht :roll: . Jedenfalls sind sie jetzt noch stärker im Kommen und mit dem Bunsenbrenner nicht zu bändigen. Ich habs jetzt noch mit Köderdosen versucht, seh da aber auch kein Land.

Nach einiger Suche bin ich auf dieses Forum gestoßen und bitte um eine Bestimmung der Art und eine Empfehlung des Mittels :D der Wahl.

Wir hatten vor Jahrzenten schon mal ein Ameisenproblem in der Hohlbockdecke des Hauses, das dann durch die Überflutung des Hauses durch ein Hochwasserereignis gelöst wurde.
Jetzt bin ich sehr beunruhigt, da diese Ameisenart so auf das Haus zugeht und möchte vermeiden, dass sie sich im Vollwärmeschutz oder der Drainageschicht ansiedeln.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass am Grundstück ein kleiner Bach entlangfließt, was sich mit eingen Mitteln sehr schlecht verträgt.

Schon mal vielen Dank für Ihre Hilfe,
Anton.
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Bienenreiter
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Re: Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Bienenreiter »

Mich als Laien erinnern die Fotos an die "Glänzendschwarze Holzameise"... mal schauen was die Profis sagen.
Obermeier Anton
Beiträge: 3
Registriert: 02. Aug. 2011, 09:00

Re: Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Obermeier Anton »

Liebe Forumsmitglieder,

habe gerade draußen auf einer Ameisenstraße diese auffällig große Ameise gefunden! Handelt es sich dabei um eine Königin, die ein neues Nest sucht?

Was meinen Sie zu einem Versuch die Nester unter Wasser zu setzen?

Vielen Dank für Ihre Mithilfe,

Anton.
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Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Re: Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo,

es ist Lasius fuliginosus. Mit dem völlig unscharfen Bild in der zweiten Anfrage kann ich nichts anfangen. Sie können den Neststandort der fuliginosus finden, wenn Sie die Ameisenstraße verfolgen. Meist nisten sie hohlen Bäumen oder im Wurzelbereich. "Ernsthafte" Umzugsabsichten würden Sie daran erkennen, dass die Ameisen Brut in Richtung Haus tragen.

Gruß
G. Heller
Obermeier Anton
Beiträge: 3
Registriert: 02. Aug. 2011, 09:00

Re: Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Obermeier Anton »

Sehr geehrter Herr Heller,

vielen Dank für Ihre Bestimmung. Ihre Angaben decken sich mit meinen Beobachtungen, da die Ameisen in einem Wurzelstock einer Birke gehäuft zu beobachten waren :wink: .
Ferner fand ich unter einem Topf den Eingang zu einem Ameisenstaat, den ich dann kurzerhand ausgrub und dann versetzte. Darüberhinaus setzte ich die vermuteten Ameisennester über längere Zeit unter Wasser, was etwas half :) .
Allerdings sind sie nicht ganz weg, bleiben jetzt aber zumindes dem Haus fern :D .
Ameisenbrut wurde nicht zum Haus getragen, so dass ich jetzt beruhigter bin. Kann ich die Ameisen mit dem Einsatz von Ködern gänzlich ausrotten oder sprechen sie nicht darauf an? Eine Sicherheit, dass sie nicht in den Vollwärmeschutz einziehen ist ja sicher nicht anzunehmen?
Wie lange können Ameisen unter Wasser überleben :?: ?
Die Vergrämung mit Wasser war mir bisher das kleinere Übel, da ich ja am Grundstück einen kleinen Bach hab und kein Gift einbringen möchte :shock: .

Im voraus besten Dank,

Anton Obermeier.
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Re: Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo,

es besteht unter diesen Gegebenheiten kein Anlass, die Ameisen ständig zu drangsalieren. Dies erhöht höchstens die Gefahr, dass das Volk noch aus seinem Nest auszieht, u.U. in Ihr Haus. Ich würde die Tiere in Ruhe lassen. Die Wasseraktionen bringen nichts, Ameisen können mit Überschwemmungen ganz gut umgehen. Wenn Sie durch die Ameisenstraßen am Haus beunruhigt sind, können Sie hier ein Vertreibungsmittel auf Basis von etherischen Ölen + Kieselgur ausbringen. Der stark geruchsorientierte, auf pheromonmarkierten Strassensystemen laufende L. fuliginosus wird durch etherische Öle sehr irritiert. Die Substanzen sind allerdings sehr flüchtig, daher ist häufige Erneuerung erforderlich. Kieselgurstäube sind für alle Insekten sehr unangenehm und werden gemieden. Man kann also einen doppelten Effekt nutzen.

Gruß
G. Heller
Rene Schulze
Beiträge: 85
Registriert: 23. Mai. 2005, 15:57
Wohnort: Dresden

Re: Bitte um Bestimmung und Hilfe bei der Vertreibung

Beitrag von Rene Schulze »

Hallo Herr Obermaier,

ich finde es immer wieder erstaunlich, um nicht zu sagen befremdlich, dass in vielen Threads hier im Forum oder auch bei verschiedenen Veranstaltungen der Ameisenschutzwarte Leute anfragen, wie sie denn Ameisen aus ihrem Garten dauerhaft vertreiben können.

Mal ganz abgesehen davon, dass eine dauerhafte Vertreibung sowieso ein sinnloses Unterfangen ist (es sein denn sie betonieren ihren Garten vollständig und pflanzen Kunstblumen), gehören Ameisen nun einmal zu einer gesunden Umwelt dazu.
Einerseits wollen die Leute im Garten die Natur genießen, andererseits wollen sie die Natur aussperren. Es ist schon ziemlich paradox. Natur ist nicht nur eine Ansammlung von ein paar Grünpflanzen, hübschen Blümchen und Schmetterlingen. Die weniger beliebten oder teils auch zu Unrecht für Schädlinge gehaltenen Tiere sind ebenso Teil des Ganzen.

Tipps, wie sie die Tiere auf sanftem Wege davon abhalten können, durch ihr Haus zu marschieren, hat Ihnen Herr Heller ja schon gegeben. Sollten die Tiere doch irgendwann (was ich für unwahrscheinlich halte) ihr Haus als neuen Neststandort wählen, können sie immernoch andere Bekämpfungsmaßnahmen ins Auge fassen, um sie innerhalb(!) ihrer Wohnstätte zu bekämpfen. Eine prophylaktische Bekämpfung im Garten, um diesem Fall vorzubeugen, ist schlicht unsinnig.

Viele Grüße,

R. Schulze
Gesperrt