Ameisen im Fachwerkhaus

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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Falk
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Ameisen im Fachwerkhaus

Beitrag von Falk »

Hallo Alle zusammen,

ich erbitte eure Hilfe bei einem Ameisenproblem.

Habe ein altes Fachwerkhaus von 1850 geerbt und dieses gerade vollständig saniert. Einige der Balken waren duch Ameisenfraßschäden (so der Holzschutzgutachter) vollständig zerstört - Ameisen haben wir allerdings vor der Sanierung im Innenbereich kaum gesehen.

Nachdem wir es nun seit 4 Wochen bewohnen kommen im EG in der Küche aus einer Dehnungsfuge Ameisen. Zuerst habe ich dieses Loch wieder geschlossen und hatte so eine Woche Ruhe. Dann aber kamen die Ameisen plötzlich im Obergeschoss aus dem Holzdielen (haben also einen Weg im Mauerwerk nach oben gefunden). Darum habe ich schleunigst das Loch im EG in der Küche wieder geöffnet und seit dem habe ich oben Ruhe vor den Ameisen.

Nun möchte ich aber gern die Ameisen bekämpfen, nach Möglichkeit das Nest ausrotten. Dieses kann sich eigentlich nur in den Bruchsteinen des Fundaments befinden, denn während der ganzen Sanierung von Mai bis Dezember 2006 habe ich keine Ameisen gesehen. Das Fundament war rings um freigelegt, ist nun vertikal mit Bitumen abgedichtet und der Innenraum im EG war ebenfalls ca. 1 Meter tief ausgeschachtet, um einen euen Fußbodenaufbau zu machen.

Könnt Ihr mir helfen, denn ich hab Sorgen, dass den Ameisen die neu eingebauten Balken zum Opfer fallen können?

Die Ameisen sind ca. 3-4mm groß, das Hinterteil hat Querstreifen. Ich habe hier ein Bild beigefügt:

Bild

Um was für Ameisen handelt es sich und welches Gift (Köder) währe dafür am Idealsten geeignet. Bin etwas unschlüssig, nachdem ich den Beitrag von Gerhard Heller gelesen habe.

Wäre der Celaflor Ameisen-Köder die richtige Wahl?

Danke im Voraus
Falk
Buschinger
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Beitrag von Buschinger »

EDIT 9.3.07: Der folgende Text ist Makulatur! Habe mich von dem Bild zu einer Fehlspekulation verleiten lassen. Die jetzt zugesandten Tiere sind Lasius emarginatus.
A. Buschinger


Hallo Falk,

So weit ich nach dem Bild erkennen kann, handelt es sich um Dolichoderus quadripunctatus, die Vierpunktameise (sollte auf dem Hinterleib 4 gelbe Flecken haben, wenn man genau hinschaut).

Dies ist eine in Deutschland sehr seltene, vom Aussterben bedrohte Art! Es wäre jammerschade, wenn dieses Volk beseitigt werden müsste. Das Vorkommen zeigt, dass Sie wohl in einem wärmeren Teil Deutschlands wohnen. (Ungefähre Ortsangaben sind meistens hilfreich bei der Bestimmung von Ameisen)

Dass die Tiere sich während der Zeit des Umbaus nicht gezeigt haben, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass sie noch in Winterruhe waren. Ich nehme an, da war das Haus nicht beheizt.

Sie legt ihre Nester ausschließlich in Holz an, meist in Totholz oder Borke an stehenden Bäumen, zerstört aber keinesfalls gesundes Holz. Auch ein Nest im Mauerwerk ist auszuschließen.

Meine Vermutung ist, dass die Ameisen in einem Balken des Fachwerks den ganzen Umbau überstanden haben. Es ist zu erwarten, dass sie bei wärmerem Wetter ohnehin wegziehen, ihr Nest nach draußen verlagern werden. Stehen angrenzend an das Haus ältere Bäume? Z.B. Nussbaum, Kirsche? - Es wäre jedenfalls jetzt verfrüht, schon nach der chemischen Keule zu greifen!

Um wegen der Art 100% sicher zu gehen, bitte ich Sie, mir 3-4 der Tiere zuzusenden. Es reicht hierfür aus, wenn Sie die Ameisen mit Tesafilm aufnehmen und auf einen Papierbogen drücken und als normalen Brief versenden.

Meine Adresse:
Prof. Dr. A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim

Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger
Zuletzt geändert von Buschinger am 09. Mär. 2007, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Falk
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Beitrag von Falk »

Hallo Herr Buschinger,

vielen Dank für die überaus schnelle Antwort und das Angebot zur Bestimmung. Ich habe bereits ein paar Exemplare eingesammelt und auf den Weg zu Ihnen geschickt.

Die These mit der Vierpunktameise kann ich allerdings nicht bestätigen. Zugegebenermaßen ist dies auf dem Bild sehr schlecht zu erkennen. Meines Erachtens nach hat der Hinterleib keine Flecken, sondern Querstreifen. Mal sehen, was Ihre genauere Diagnose anhand der zugesendeten Exemplare ergibt.

Was die Winterruhe angeht, so möchte ich anmerken, dass wir unser Haus nicht in den Wintermonaten saniert haben, sondern bereits im Juni letzten Jahres. Beheizt wurde das Haus bisher in jeder Winterperiode, wobei der „befallene“ Raum früher mittels Badeofen beheizt wurde und nun seit August 2006 eben mit Fußbodenheizung.

Direkt neben dem Haus steht ein einzigster Baum. Eine ca. 150 Jahre alte Linde.

Bis auf weiteres würde ich daher zunächst Ihre Bestimmung abwarten.

Mit freundlichen Grüßen

Falk
Buschinger
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Beitrag von Buschinger »

Hallo Falk,

Die Ameisen sind angekommen, und leider handelt es sich nicht um die Vierpunktameise, sondern um die tatsächlich schädliche Lasius emarginatus!

Zum Befall mit dieser Art kann ich nur Folgendes schreiben:

Es handelt sich um die “Zweifarbige Wegameise” (Lasius emarginatus), eine bei uns in Wäldern, Parks und Gärten häufige Art. Sie nistet allerdings auch gerne in Gebäuden, wobei die Arbeiterinnen zur Futtersuche nur selten ins Haus kommen, sondern Wege nach draußen zu Bäumen mit Blattläusen und Beuteinsekten belaufen. Die geflügelten jungen Königinnen und Männchen tauchen häufig im Frühsommer (Mai) innerhalb des Hauses auf (ggf. Fenster auf und rausscheuchen, oder mit Staubsauger entfernen).

Die Bekämpfung gerade dieser Art ist schwierig: An handelsübliche Fraßgifte geht sie nicht. Außerdem würde, selbst bei erfolgreicher Vernichtung des Volkes, die nach wie vor bestehende Nistgelegenheit sehr bald von einem neuen Volk entdeckt und besiedelt. Ursache für ihre Ansiedlung sind von außen zugängliche, geeignete Materialien (Isolierungen, auch z.B. Styropor, Kokosfaser, Kork, Spanplatten, morsches Holz) in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit. Falls möglich trockenlegen und evtl. von außen die Zugangswege für die Ameisen z.B. durch Silikon-Dichtmasse versperren. Leider vergreift sich L. emarginatus auch, von “weicherem” Material ausgehend, an tragenden Holzteilen, die so zerlöchert werden, dass Bruchgefahr besteht.

Betr. Bekämpfungsmitteln weiß ein Schädlingsbekämpfer besser als ich selbst, was z.Zt. genehmigt ist, da ändert sich oft etwas. Lokale Unternehmen finden Sie in den Gelben Seiten des Telefonbuchs. Aber wie oben gesagt: Eine reine Bekämpfung verschiebt das Problem nur, Sie müssen die Nistgelegenheit beseitigen (lassen).

Hinweise zur evtl. Bekämpfung mit Gift gibt Herr Dr. Gerhard Heller in diesem thread:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=331

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr A. Buschinger
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Falk
Beiträge: 3
Registriert: 06. Mär. 2007, 08:45

Beitrag von Falk »

Hallo Herr Buschinger,

entschuldigen Sie bitte, dass ich mich erst jetzt melde.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um meine Tierchen zu bestimmen.

Von außen zugängliche, geeignete Materialien (Isolierungen, auch z.B. Styropor, Kokosfaser, Kork, Spanplatten, morsches Holz) in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit kann ich derzeit vollständig ausschließen. Nach der Sanierung bestehen derzeit noch keinerlei solche Möglichkeiten. Ich gehe daher davon aus, dass die Ameisen tatsächlich im Fundamentbereich lebten und aufgrund der Horizontal- und der Vertikalabdichtung des Hauses (speziell Sockel) keinen anderen Weg gefunden haben, als den nach innen.

Darin liegt auch das Problem, die Nistgelegenheit zu beseitigen. Sie ist einfach nicht auffindbar.

Allerdings hab ich auch ne gute Nachricht. Ich habe meinen Lieblingen ein paar Köderdosen mit Fiprinol hingestellt und hab nun seit fast 2 Wochen kein Exemplar mehr gesehen. Ich hoffe, das es so bleibt.

Mit freundlichen Grüßen

Falk
ulrike
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Registriert: 21. Jul. 2007, 18:19

Beitrag von ulrike »

Guten Tag an alle!

Ich lebe auch in einem Fachwerkhaus und seit einiger Zeit (ca. 3 Wochen) befinden sich bei mir im Erdgeschoß Ameisen. Sie befinden sich nur in einem Umkreis von 1 Meter zu ihren Einschlupflöchern, die ich heute verschlossen habe. Vor 2 Jahren hatte ich bereits eine Ameisenstraße im selben Raum, aber sie haben sich nicht ausgebreitet, sondern sind von allein verschwunden. In meinem Garten habe ich mehrere Ameisennester. An meiner Hauswand habe ich Efeu mit unzähligen Läusen.

Meine Frage: Welchen Schaden können Ameisen anrichten? Kommt das auch auf die Art drauf an? Oder sind Ameisen alle harmlos?

hört sich vielleicht komisch an, ist aber ernstgemeint, die Frage: Ernähren sich Ameisenbären von allen Arten Ameisen oder bevorzugen sie nur einheimische Arten?

Grüße aus dem Siegerland von Ulrike
mariahellwig
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Registriert: 12. Jun. 2007, 12:27

Nistgelegenheiten

Beitrag von mariahellwig »

Hallo Falk,

Sie schrieben Sie haben eine Fußbodenheizung. Eine Fußbodenheizung besteht meist aus Warmwasserleitungen welche auf Styroplatten montiert sind. Die Styroporplatten sind für Ameisen eine ideale Nistgelegenheit. Auf der einen Seite die Wärme der Fußbodenheizung, auf der anderen Seite die Kälte des Erdreichs. Die Kombination sorgt immer für Feuchtigkeit zwischen den Styrpoplatten. Degegen etwas zu unternehmen ist nahezu aussichtslos. Bei mir haben hatten sich die Ameisen auch dort eingenistet, wie vielen unserer Nachbarn auch.
In der Bauphase, wenn alle Türen offen stehen(falls überhaupt eine Tür vorhanden ist), hat eine Ameisenkönigin leichtes Spiel. Sie schrieben ja Bauphase bei Ihnen war auch Juni, also die Zeit wo sie am schwärmen sind.
Wir haben wg. der Ameisen unsere Dichtigkeit nach aussen nochmal verbessert, was bei uns aber relativ einfach war, da Häuser neuerem Datums sowieso eine hohe Luftdichtigkeit haben.
Wie das bei Ihrem gut 150 Jahre alten Fachwerkhaus aussieht ist natürlich aus der Entfernung kaum zu beurteilen

So ein paar Ameisen können einem die Freude an seinem neuen Haus ganz schön vermiesen...
Buschinger
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Beitrag von Buschinger »

Hallo Ulrike,

Was mariahellwig schrieb, ist richtig.

Zur Ergänzung und auf Ihre Fragen:
Es ist nach Ihrer Beschreibung nicht auszuschließen, dass es sich um ganz "normale" Ameisen aus dem Garten handelt. Deshalb wäre eine Bestimmung doch nicht schlecht. Sie können mir gerne so 5-10 Arbeiterinnen, mit klarem Tesafilm auf Papier geklebt, zusenden zur Bestimmung:
Dr. A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim

Der Efeu mit den Blattläusen ist natürlich eine nie versiegende Futterquelle für Ameisen.
Meine Frage: Welchen Schaden können Ameisen anrichten? Kommt das auch auf die Art drauf an? Oder sind Ameisen alle harmlos?
Wenn "alle" Ameisen harmlos wären, würden wir uns hier nicht so intensiv um Bekämpfungsmethoden bemühen.
Am besten googeln Sie mal nach "Pharaoameise" bzw. "Monomorium pharaonis" und sehen Sie sich hier einige threads über Lasius brunneus an. Die meisten unserer gut 110 heimischen Arten sind harmlos, die Waldameisen sogar nützlich (und geschützt). Aber es gibt eben ein paar unangenehme Hausmitbewohner sowie einige eingeschleppte, exotische Arten, die lästig bis sogar gefährlich werden (Pharaoameise).
hört sich vielleicht komisch an, ist aber ernstgemeint, die Frage: Ernähren sich Ameisenbären von allen Arten Ameisen oder bevorzugen sie nur einheimische Arten?
Ameisenbären (Säugetiere) leben in Mittel- und Südamerika, nicht bei uns. Außer Ameisen (ob alle dort heimischen Arten ??) fressen sie sehr viele Termiten.
Einheimisch haben wir nur die "Ameisenlöwen"; das sind Insektenlarven, die in selbst gegrabenen Trichtern (ca. 5 cm weit) in Sandboden auf Insekten lauern. Sie nehmen außer allen Ameisenarten auch andere Insekten und sogar Kellerasseln usw.. Leider ist ihr Appetit sehr gering: Kaum mehr als 1 Ameise in 2-3 Tagen. Das ist also kein Schutz vor Ameisen aus dem Freien, die ins Haus laufen wollen.

Viele Grüße,
A. Buschinger
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ulrike
Beiträge: 4
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Beitrag von ulrike »

hallo herr buschinger,

danke für die schnelle antwort. und danke für ihr angebot, ihnen ameisen zusenden zu können zur bestimmung. darauf werde ich sehr gerne zurückkommen, denn obwohl ich zur zeit keine ameisen in meinem haus habe, würde ich doch gerne wissen, dass es einheimische sind.

ich habe mein haus nur von innen abgedichtet, also sind sie im mauerwerk wohl noch vorhanden. von außen kann ich sehr viele ameisen an der hauswand sehen, dank der futterquelle werde ich die ameisen wohl nicht los.

solange sie keinen schaden anrichten, kann ich das akzeptieren.

ich finde es prima, dass sie so hilfsbereit fragen beantworten und diese mühe mit der bestimmung und dem drumherum eines forums auf sich nehmen.

liebe grüße schickt ulrike
ulrike
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Beitrag von ulrike »

guten tag herr buschinger!

die ameisenproben aus meinem haus sind an sie unterwegs. inzwischen habe ich auch die beiträge über Lasius brunneus gelesen. dabei habe ich festgestellt, dass ich die ameisen falsch geklebt habe, da ich sie in tesafilm eingeschlagen habe. ich werde ihnen nochmals neue zuschicken.

die beiträge haben mich doch einigermaßen erschreckt, zumal ich heute erneut unmengen von ameisen im haus hatte. sie sind direkt über der ersten einstiegsstelle senkrecht im obergeschoß wieder hinter den fußleisten und am türstock herausgekommen. mein haus ist von 1890 und mit sicherheit von vielen rissen durchzogen, die die ameisen nutzen.

es waren sehr viele geflügelte ameisen dabei - auf dem sofa, hinter dem sofa, an den vorhängen, überall .....

ich hoffe sehr, es ist eine harmlose art!

liebe grüße von ulrike
Buschinger
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Beitrag von Buschinger »

Hallo Ulrike,

Ich selbst bin sehr gespannt, welche Art Sie nun haben!
Die Schwarmzeit von Lasius brunneus sollte längst vorbei sein. L. emarginatus schwärmt (überlappend) etwas später, ein paar "gelbe" Lasius kamen nachgetröpfelt, aber seit 1. August ist fast völlige Funkstille, sowohl im Forum als auch in meiner e-mail, und auch direkte Zusendungen in der Post bekam ich keine mehr.

Es könnte aber sein, dass in diesem Jahr mit seinem ungewöhnlichen Witterungsverlauf (heißer April!) einiges im Jahreszyklus durcheinander gekommen ist. So schrieb mir wenigstend Dr. Seifert vor ein paar Tagen, der wohl beste Kenner der heimischen Ameisenfauna.

Nach Eingang der Ameisen werde ich mich gleich melden.

Viele Grüße,
A. Buschinger
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Buschinger
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Lasius niger

Beitrag von Buschinger »

Hallo Ulrike,

Die Ameisen sind angekommen: Es handelt sich um die einheimische, "überall" verbreitete Lasius niger ("Schwarzgraue Wegameise").
Das Schwärmen jetzt um diese Zeit erfolgt im Rahmen dessen, was bei dieser Art üblich ist.
Nicht ganz erklärlich ist mir, weshalb die Geflügelten im Haus auftauchen. Aber vielleicht wurden Ausgänge nach außen kürzlich blockiert?
Schädlich ist diese Art jedenfalls nicht, allenfalls lästig, wo sie zur Futtersuche ins Haus eindringt oder im Freien Terrassen unterminiert etc.. Notfalls ist Bekämpfung mit eigentlich allen handelsüblichen Fraßködern möglich.

Viele Grüße,
A. Buschinger
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ulrike
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Beitrag von ulrike »

hallo herr buschinger

vielen dank für ihr engagement und für die bestimmung "meiner ameisenart". ich bin sehr erleichtert, dass es sich um eine harmlose, nur lästige art handelt.

von außen habe ich nichts an meinem haus gemacht, das wäre sehr aufwendig, weil die komplette außenwand mit efeu begrünt ist. ich habe immer nur von innen die eingangslöcher mit mörtel blockiert. dazu musste ich die fußleisten abschrauben und die fugen dicht machen, auch an den türstöcken habe ich einige risse zugemörtelt.

die letzten tage war ich beschäftigt, die immer neuen wege und einstiegsmöglichkeiten für die ameisen zu blockieren. das ging so weit, dass sich die ameisen durch den frischen, also noch weichen mörtel gearbeitet haben.

momentan habe ich die oberhand, wobei die ameisen es bereits in den 1.stock geschafft haben, der aber auch abdichtbar für mich war. wenn sie noch höher klettern und den dachboden erreichen, sehe ich allerdings keine chance, dort ist alles offen, der dachboden ist nicht isoliert oder ausgebaut.

momentan ist ruhe, ich hoffe, es bleibt so!

mit freudlichen grüßen

ulrike
Zusel
Beiträge: 4
Registriert: 02. Mär. 2008, 13:12

Hilfe, ich hab Angst!!!

Beitrag von Zusel »

Hallo,

ich habe vorhin bemerkt, daß ich ein größeres Problem zu haben scheine...
Ich bin letzten August in mein altes Fachwerkhaus gezogen. Im Garten sah ich hier und da mal eine sehr große Ameise und ich wunderte mich, daß so große Ameisen überhaupt im Garten zu finden sind. Ich kannte sie in dieser Größe nur aus dem Wald, aus dem Garten kannte ich die kleinen schwarzen und roten. Jetzt habe ich vorhin rausgefunden, daß es schätzungsweise Rossameisen sein könnten.
Naja, im Herbst wurde dann ein großes Dachfenster im Flur entfernt, dabei kamen recht viele dieser Ameisen zum Vorschein. Ich dachte mir nichts dabei und dachte "Im Sommer muß eh das Dach neu gemacht werden, dann werd ich die schon los". Vor ein paar Wochen entdeckte mein Freund dann untern Dach (ausgebauter Dachboden) eine Ameise mit Flügeln - Wir haben sie erschlagen. Ich hab mir dann immer noch keine weiteren gedanken gemacht und die Sache geriet in Vergessenheit. Vorhin sah ich jedoch voller Schrecken, daß in einem Zimmer, wo die Decke grad neu gemacht wird, eine Ameisenstraße an einem Balken unter der Decke entlangläuft. Beim alte-Decke-Runterreißen kam keine einzige zum Vorschein! Ich hab absolut keine Ahnung, wo das Nest sein könnte (evtl. im Dach, aber da hat auch bis kurz nach dem Einzug ein Marder gelebt) und wie ich gegen die Ameisen vorgehen soll. Ich bin grade völlig verzweifelt unnd habe große Angst um die Balken und mein Haus! Soll ich am besten gleich einen Kammerjäger rufen?
Ich freue mich sehr über gute Tips und Ratschläge.

Viele Grüße

Zusel
Etnon
Beiträge: 1
Registriert: 29. Jan. 2012, 19:13

Re: Ameisen im Fachwerkhaus

Beitrag von Etnon »

Ich sehe zwar, dass der Beitrag schon älter ist, dennoch meine Frage an @Zusel, was hast du letztendlich in dieser Sache alles gemacht bzw. welche Möglichkeiten gibt es in solchen Fällen?

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