Lasius brunneus Befall (Lasius brunneus)

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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klaube
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Lasius brunneus Befall (Lasius brunneus)

Beitrag von klaube »

Sehr geehrter Herr Prof. Buschinger,

Wir haben ein Problem mit Lasius brunneus. Die Art wurde vom Institut für Schädlingsbekämpfung in Darmstadt bestimmt (Dr. Felke und Kleinlogel).

Wir haben ein Reihenmittelhaus in, dass 2003 fertiggestellt wurde. Das Massivhaus ist nicht unterkellert und hat einen Hauswirtschaftsraum im Innern. In diesen Hauswirtschaftsraum führen Ferwärmeleitungen und die anderen Versorgungsleitungen. Diese wurden über ein Leerrohr zu einer entsprechenden Sohlplattenaussparung ins Hausinnere geführt. Vor zwei Jahren haben wir im besagten Hauswirtschaftsraum zum ersten Mal Ameisen an einer Wasserleitung die aus dem Boden kommt, beobachtet. Wir haben handelsübliche Ameisenköderdosen aufgestellt. Trotzdessen kam im Sommer der Hochzeitsflug.

Im letzten Jahr das gleiche Spiel. Wir haben wieder Köderdosen eingesetzt und haben es etwas genauer beobachtet. Wir hatten den Eindruck, dass die Ameisen überhaupt nicht an die Köderdosen gegangen sind. Wir haben aber auch keine typische Ameisenstraße zu irgendeiner Nahrungsquelle beobachtet. Nach dem Hochzeitsflug war Schluss mit Ameisentätigkeit und ich habe den Boden rund um die Versorgungsleitungen abgedichtet.

Vor ein paar Wochen haben wir dann erste Ameisen im benachbarten Wohnzimmer beobachtet. Das Wohnzimmer ist mit Fertigparkett (fest verklebt auf Estrich) versehen. Ich habe den Estrich am Rand mit Ameisenspray von Bayer eingesprüht und zu den Wänden mit Silikon abgedichtet. Jetzt haben wir die ersten Ameisen im ersten Stock beobachtet. Ich denke hier habe ich einen großen Fehler gemacht.

Im Forum, welche ich leider erst dieses Jahr ausfindig gemacht habe, habe ich den Tipp von Frau Hellwig gelesen. So habe ich letzte Woche eine 1:1 Mischung Nexa-Lotte Ameisenpulver(0.5 g Fiprolin/kg)/Erdbeermarmelade angerührt und in einer zum HWR benachbarten Abstellkammer deponiert. Die Ameisen sind zwei Tage rege an den Köder gegangen. Danach haben wir keine Ameise mehr im Haus gesehen. Wir haben jetzt die Hoffnung, dass die Bekämpfung Erfolg hatte.

Herr Kleinlogel hat mir mitgeteilt, dass wir vermutlich nicht die Königin mit diesem Verfahren erwischt haben. Außerdem könnte Lasius Brunneus mehrere Königinnen haben.
Er schlägt vor, dass er Löcher in den Boden bohren könnte, um dort mikroverkapselt Chlorpyrifos durch Druck unter dem Estrich zu verteilen. Jetzt habe ich gelesen, dass Chlorpyrifos ebenso ein Nervengift für Mesnschen ist.

Alternativ habe ich überlegt, den Estrich im HWR aufzuschlagen und direkt das Nest zu bekämpfen. Sollte es sich im Styropor befinden
könnte ich es dann mit einem Industriestaubsauger wegsaugen oder mit einem Kontaktinsektizid besprühen?

Meine Vermutung ist dass die Ameisen entweder über die Versorgungsleitungen, oder über die Außenfassade ins Haus kommen. Können Sie mir einen guten Ratschlag geben?

Schöne Grüße

klaube
Zuletzt geändert von klaube am 23. Apr. 2008, 08:19, insgesamt 2-mal geändert.
mariahellwig
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Beitrag von mariahellwig »

Hallo klaube,

ich kann Ihnen nur davon abraten großen Abrißaktionen wie Estrich aufstämmen etc. durchzuführen. Das Frustrationspotential hierbei ist sehr hoch. Von den Kosten ganz zu schweigen. Mir ist kein Fall bekannt wo so etwas zum Erfolg geführt hat.

Wenn die Ameisen 2 Tage lang rege den Köder frequentiert haben, halte ich die Wahrscheinlich für sehr hoch, dass Ihre Massnahme (inkl. Königin) erfolgreich war. Das Nest müsste derart kontaminiert sein, daß dort nichts mehr geht. Sollten widererwarten doch noch mal einige Ameisen zu sehen sein, legen Sie nach. Bei mir hat es im ersten Versuch auch nicht gereicht.
Die Strategie auf Geduld zu setzen ist erfolgreicher als rohe Gewalt...

Es kann noch sein, dass durch das Ausschwärmen während des Hochzeitsflugs sich ein oder mehrere neue Nester gebildet haben. Diese dann genau so bekämpfen.

Ob eine Kolonie mehr als eine und und wenn ja wieviele Königinnen haben kann, weiß Herr Prof. Buschinger mit Sicherheit besser. Würde mich auch interessieren.
klaube
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Beitrag von klaube »

Hallo Frau Hellwig,

danke für Ihre Beiträge! Genau die haben mich dazu bewogen, den Fipronil/Erdbeermarmeladen-Köder selbst zu präparieren.

Haben Sie Ihre Ameiseart definitiv bestimmen können? Ich werde nicht ganz schlau daraus, ob Ihre Nachbarn oder Sie Lasius brunneus hatten.

Zu ihrer Bekämpfung habe ich einige Fragen:

a) Wann hat der Befall bei Ihnen angefangen?
b) Wann haben Sie die Bekämpfung begonnen?
c) Wie lange sind die Ameisen bei Ihnen an den Köder gegangen?
d) Seit wann sind Sie ameisenfrei?
e) Wie genau haben sie die Köder für draußen präpariert?
f) Wo sind die Ameisen bei Ihnen im Haus genau aufgetaucht?

Meine Überlegung den Estrich im Hauswirtschaftsraum zu öffnen, beruht auf Herrn Prof. Buschingers Hinweisen, dass die baulichen Mängel im zweiten Schritt sowieso behoben werden müssen, da sonst das Nest erneut besetzt wird. Ich habe neben der Fassade eben auch die Versorgungsleitungen im Verdacht.

Schöne Grüße

klaube
mariahellwig
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Beitrag von mariahellwig »

Wir wohnen in einem Wohngebiet am Waldrand. Ich kenne hier keinen mit Lage zum Waldrand der keine Probleme mit Ameisen hat oder hatte. Fast alle haben sich die Probleme wahrscheinlich während Bauphase eingefangen, im Zeitraum 2002-2003, wo ständig alle Türen und Fenster wegen Baufeuchtigkeit etc. offen stehen. Überhaupt scheint mir das ein wichtiger Faktor für den Befall zu sein: Im Frühsommer, wenn das Wetter schön ist, alle Fenster zum Lüften weit zu öffnen...

Mit der Bekämpfung habe ich im ersten Frühjahr nach dem Einzug begonnen. Allerdings ziemlich kopflos, was die Probleme eher verschlimmert hat. Bei anderen Nachbarn hier sah das nicht anders aus.

Speziell bei mir wurde der erste Fipronilköder 8-10 Std. frequentiert. Das war zu wenig. Eine Woche später habe ich dann nochmal einen Köder aufgestellt der dann nochmal 12 Std lang angelaufen wurde. Das reichte dann. Bei unseren Nachbarn wurde der Köder 2 Tage lang belagert. Das reichte auch.

Wir haben jetzt seit 9 Monaten nicht eine einzige Ameise mehr gesehen. Auch jetzt im Frühjahr nicht.

Noch ein Wort zur Beköderung draußen. Das Problem dort ist die Selektivität. Fipronil ist nicht nur für Ameisen toxisch. Wir hatten z.B. draußen in einem Blumenkübel ein Nest mit Waldameisen. Diese musste ich natürlich davor schützen an den Köder zu gehen. Ich habe den Topf dann dann woanders hingestellt. Allerdings waren die Waldameisen glaube ich mit dem Platz nicht einverstanden, denn sie dann dann irgendwann dort ausgezogen.
Ich hatte auch eine Köderdose mit Leberwurst präpariert. An dieser war der Hund unseres Nachbarn aber mehr interessiert als die Ameisen.
klaube
Beiträge: 4
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Beitrag von klaube »

Hallo Frau Hellwig,

endlich mal eine ermutigende Nachricht! Wir sind wirklich recht verzweifelt.
Haben Ihre Nachbarn das Problem alle auf die gleiche Weise und auch alle mit Erfolg bekämpft?

Hat irgend jemand auch das Nest lokalisieren können?

Welche baulichen Maßnahmen haben Sie genau vorgenommen um eine Wiederbesiedlung zu verhindern?

Schöne Grüße

Klaube
mariahellwig
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Beitrag von mariahellwig »

Haben Ihre Nachbarn das Problem alle auf die gleiche Weise und auch alle mit Erfolg bekämpft?
Ja, diese Methode hat sich mehrfach bewährt.

Hat irgend jemand auch das Nest lokalisieren können?
Nur grob. Alle Versuche irgendwo eine Verkleidung zu entfernen, in der Hoffnung darunter das Nest zu finden endeten mit einer Entäuschung.

Welche baulichen Maßnahmen haben Sie genau vorgenommen um eine Wiederbesiedlung zu verhindern?
Alle potentiellen Nistplätze zu beseitigen ist nahezu unmöglich. Wir haben uns darauf beschränkt, die möglichen Zugänge zu blockieren und die Dichtigkeit des Hauses erhöht. Bei einem modernen Haus ist das noch vergleichsweise einfach. So weisen moderne Häuser aufgrund der Wärmedämmung eine hohe Luftdichtigkeit auf. Weiter haben überwiegend auf natürliche Dämmstoffe gesetzt und weniger auf Styropor, wenn auch nicht völlig darauf verzichtet. Styropor ist meiner Meinung nach ein wahrer Ameisenmagnet. Als natürliche Dämmstoffe können zum Beispiel Zellulosedämmung oder Flachs verwendet werden. Dort fühlen sich Ameisen unwohl. Allerdings gibt es auch Anwendungsfälle wo man um Styropor nicht herum kommt. Weiter besitzt unser Haus eine Belüftungsanlage, die für Frischluft sorgt, ohne die Fenster öffnen zu müssen. Wenn an einigen Sommertagen Ameisenköniginnen massenhaft ausschwärmen und Sie an dann Fenster geöffnet haben, darf man sich nicht wundern wenn man ungebetene Untermieter bekommt. Die dazu noch nicht mal Miete zahlen...

Ob das alles reicht, wird die Zukunft zeigen.

Gruss und viel Erfolg
Buschinger
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Wohnort: Reinheim

Beitrag von Buschinger »

Hallo klaube,

Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung. Dr. Felke hat seine Doktorarbeit bei mir gemacht, Herrn Kleinlogel kenne ich als engagierten und kompetenten Schädlingsbekämpfer.

Das Problem, dass Lasius brunneus die meisten Ameisenköder nicht annimmt, kenne ich schon lange. Aber immer wieder werden Leute durch die Werbung der Hersteller verführt, erst mal zuzugreifen und die Mittelchen zu kaufen. Leider: Ameise ist nicht gleich Ameise!

Nun hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, dass Mittel mit Fipronil bzw. Spinosad recht gut wirken, ganz besonders wenn man sie mit einer Futtersubstanz mischt, die von den Ameisen im Moment akzeptiert wird.

Es ist durchaus möglich, dass Sie wesentliche Teile des Ameisenvolkes vernichtet haben. Es ist allerdings auch möglich, dass die Königin und ein Teil des Volkes überlebt haben: Im Nest befinden sich zurzeit unzählige Ameisenpuppen, die nicht gefüttert werden und somit nicht von dem Gift erfasst werden. Es ist möglich, dass nach deren Schlupf in wenigen Tagen wieder Ameisen auftauchen. Dann sollten Sie die Bekämpfung weiter führen!
Lasius brunneus hat nur eine Königin. Der führende Ameisentaxonom B. Seifert schreibt, dass die Nester häufig polydom sind, d.h. dass sich das Nest eines Volkes über viele Meter erstrecken kann, mit Nestzentren z.B. im Boden der Küche, in der Wand des Wohnzimmers, in der Isolierung der Decke des Schlafzimmers usw.. Die Kolonien sind monogyn oder oligogyn ? (mit Fragezeichen, also nicht sicher!). Oligogyn heißt auch, dass einem Volk nur 2-3 Königinnen angehören. Wenn Sie mit der Bekämpfung eine davon erwischt haben, besteht Hoffnung, dass Sie die anderen auch abtöten konnten.

Der Vorschlag von Herrn Kleinlogel erscheint mir realistisch. Wenn die Löcher dann wieder verklebt werden, dürfte kaum noch Chlorpyrifos in den Wohnraum dringen.

Estrich aufschlagen: Es ist leider nicht sicher zu sagen, ob sich das Nest dort befindet, oder ob wesentliche Teile nicht woanders liegen. Mittels Staubsauger absaugen ist ohnehin das Mittel der Wahl, falls man ein Nest mit Tausenden wuselnder Ameisen entdeckt. Hinterher ein Kontaktinsektizid aufsaugen, damit die Tiere im Beutel rasch verenden.

Wie die Königin(nen) ursprünglich ins Haus gelangt sind, kann ich leider nicht sagen. Dass sie über geöffnete Fenster einfliegen, halte ich für unwahrscheinlich. Nach Begattung und Landung am Boden/Hauswand/Baumstamm versucht so eine Königin sich zunächst zu verstecken. Bevorzugt sind etwas feuchte, leicht bearbeitbare Stellen (morsche Borke, nach außen ragendes Isoliermaterial, morsches Bauholz usw.). Dort „gräbt“ die Königin sich ein, mauert sich geradezu ein und zieht aus eigenen Körperreserven zuerst nur wenige kleine Arbeiterinnen auf. Diese arbeiten dann daran, den Nistraum zu vergrößern, also z.B. in die Isolierung hinein Gänge und Kammern anzulegen.
Das Ganze dauert 1-2 Jahre, erst dann vergrößert sich das Volk so, dass die Tiere Zugänge in die Wohnung (gerne unter Scheuerleisten) anlegen. Üblicherweise kommen die Arbeiterinnen kaum ins Haus. Sie suchen ihre Nahrung bevorzugt außerhalb, auf Bäumen und Sträuchern. Nur im zeitigen Frühjahr, wenn es draußen noch nicht viel gibt, kommen sie auch mal gehäuft in die Wohnung. Nach 3-4 Jahren werden geflügelte Männchen und Jungköniginnen aufgezogen, die bei L. brunneus leider bevorzugt im Inneren des Hauses das Nest verlassen. Es ist nicht zu befürchten, dass diese Königinnen im Haus weitere Nester anlegen: Sie fliegen zunächst weg, verpaaren sich irgendwo in der Luft und gehen dann zu Boden. Sie finden nicht zurück! (Allerdings landen andere Jungköniginnen, aus der Umgebung, dann doch auf/an jedem Haus und versuchen dort ihre Kolonien zu gründen).

Die Leitungszuführungen durch den Boden haben Sie ja schon versiegelt. Ich glaube auch nicht ganz, dass die Ameisen da hindurch ins Haus gekommen sind. Eher ist ein Weg über die Fassade wahrscheinlich. Aber dazu muss man sich die Sache ansehen: Wärmeisolierung? Fensterrahmen/ Türstock? – Es gibt leider viele Möglichkeiten.

Aber lassen Sie sich von Herrn Kleinlogel beraten; bei ihm sind Sie in guten Händen!

Viel Erfolg,
Ihr A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo Herr Bergander,

ich würde jetzt erst mal in Ruhe abwarten was die Köderanwendung gebracht hat. Fipronil wirkt auf Ameisenkolonien langsam aber sicher. Das Absterben einer Kolonie kann sich über Wochen hinziehen. Für Spinosad war nachweisbar, dass der Wirkstoff im Nahrungsstrom auch die Königin (in dem Fall war es L. niger) erreichen und abtöten kann. Ich zweifle nicht daran, dass dies auch für Fipronil gilt. Falls keine vollständige Abtötung erreicht wurde, können Sie die Köderung wiederholen. Frau Hellwig kann ich nur zustimmen, dass Aktionen wie Estrich aufstemmen kaum etwas bringen. Das müsste schon ein Glückstreffer sein, wenn Sie da grade den Nestteil mit der Königin erwischen.

Viele Grüße
G. Heller
klaube
Beiträge: 4
Registriert: 13. Apr. 2008, 17:20

Beitrag von klaube »

Hallo Herr Prof. Buschinger, Herr Heller, Frau Hellwig

Ihre Antworten stimmen mich sehr nachdenklich. Vielleicht muss ich jetzt wirklich ein wenig Geduld haben, ob das Fiprolin nachhaltig wirkt. Seit nunmehr 8 Tagen konnten wir trotz intensiver Kontrolle keine Ameise mehr im Haus entdecken.

Nehmen wir mal den günstigen Fall an, ich hätte die Königin mit Fiprolin vergiften können - was passiert dann mit den Ameisen der noch bestehenden Larven? Muss ich trotzdem noch mit
a) Arbeiterinnen und
b) mit dem Hochzeitsflug rechnen?
Oder wäre das erneute Auftreten von Arbeiterinnen, bzw. des Hochzeitsfluges ein eindeutiges Indiz für das Überleben der Königin?

Die Fassade werde ich auf jeden Fall gründlich nach möglichen Schlupflöchern absuchen.

Unser Haus wurde genauso, wie das von Frau Hellwig im Jahr 2003 gebaut. So dass ich mittlerweile auch denke, dass wir uns während der Bauphase die Königin eingefangen haben. Dafür spricht meiner Ansicht nach auch, dass wir 2006 zum ersten Mal den Hochzeitsflug beobachten konnten.

Die Idee, den Estrich zu öffnen beruhte im Wesentlichen auf 3 Überlegungen:

a) Überprüfung der Zuleitungen im Bereich der Bodenplatte
b) Entfernung der vorhandenen Nistgelegenheit. Ich hatte aus früheren Beiträgen von Herrn Prof. Buschinger geschlossen, dass dies zur Verhinderung einer Wiederbesiedlung absolut notwendig sei.
c) Ausbringen von Nexa-Lotte-Ameisenpulver (Fiprolin)

Aber vielleicht ist jetzt wirklich neben der Fassadeninspektion erst einmal Geduld gefragt. Frau Hellwig und ihre Nachbarn hatten schließlich auch Erfolg mit der Fipronil-Köder-Methode.

Auf jeden Fall ist dieses Forum eine sehr große Hilfe. Wir sind zwischenzeitlich wirklich am Verzweifeln.

Schöne Grüße

Klaube
mariahellwig
Beiträge: 141
Registriert: 12. Jun. 2007, 12:27

Beitrag von mariahellwig »

Hallo alle zusammen,

Herr Heller hat mal in einem früheren Thread beschrieben(leider finde ich ihn nicht mehr) das Arbeiterinnen mit Fipronilvergiftung im Nest "erbrechen", wodurch weitere Arbeiterinnen kontaminiert werden. Diese Kettenreaktion braucht seine Zeit. Was ich aus meinen Erfahrungen absolut bestätigen kann. Selbst Wochen später, die Köder hatte ich schon längst wieder eingesammelt, tauchten immer wieder vereinzelt Arbeiterinnen mit Vergiftungssymptomen(langsame Bewegungen) auf.
Weiter berichtete Herr Heller das sich Fipronil, im Gegensatz zu Spinosad, sich bei weitem nicht so schnell abbaut.

:?: Die Frage die ich mir stelle ist, ob Fipronil im Vergleich zu Spinosad bei Verwendung im Haus nicht besser geeignet ist, da der Nistplatz unbewohnbar bleibt.
Zuletzt geändert von mariahellwig am 24. Apr. 2008, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Gerhard Heller
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Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo klaube,

dass Sie seit einer Woche keine Ameisen mehr finden können, hört sich doch eigentlich nach einem guten Bekämpfungserfolg an. Natürlich kann man jetzt noch nicht ganz sicher sein.
Zu Ihren Fragen:
a) falls die Königin tot ist, einige Arbeiterinnen und Brut aber überlebt haben, ist mit vereinzeltem Auftreten bis zum endgültigen Aussterben der Kolonie zu rechnen. Da die Masse der Arbeiterinnen bereits jetzt tot sein dürfte, kann die Brut nicht mehr ausreichend versorgt werden.
b) ein Hochzeitsflug ist nicht zu erwarten, da auch die geflügelten Tiere (Jungköniginnen + Männchen) durch den Ködereintrag nachweislich vergiftet werden. Außerdem fehlen zu deren Versorgung bis zum Hochzeitsflug Arbeiterinnen, zumindest in ausreichender Zahl. Falls wieder Erwarten ein Hochzeitsflug statt finden sollte, wäre dies ein Indiz für eine nicht ausreichende Tilgung.
c) erneutes und zunehmendes Auftreten von Arbeiterinnen nach mehreren Monaten würde belegen, dass die Königin mit Arbeiterinnen überlebt hat und die Kolonie sich wieder erholt.
Wenn Sie einen Verdacht haben, wo sich die "Schwachstelle" Ihres Hauses befindet, können Sie da natürlich das Fipronil-Streumittel applizieren. Ich will Ihnen das nicht ausreden. Frau Hellwig hat völlig zu Recht auf die lang anhaltende Wirkung hingewiesen. Da der Wirkstoff hier z.B. vor Sonne geschützt ist, findet auch kein Abbau durch Licht statt.
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