Guten Tag Herr Bretz, guten Tag Herr Buschinger,
seit über 5 Wochen teile ich meine Wohnung nun schon mit Ameisen und bin mittlerweile ziemlich verzweifelt.

Seit Oktober letzten Jahres lebe ich im Erdgeschoss eines fast 200 Jahre alten Bauernhauses, das vor einigen Jahren komplett renoviert wurde. Laut Aussage meines Vermieters wurde überall Estrich gelegt, aber was darunter ist, weiß er nicht so genau. Mittlerweile habe ich jedoch das Gefühl, dass ich auf einem riesigen Ameisennest lebe. Schon zweimal hat mein Vermieter den Kammerjäger kommen lassen, der das Problem jedoch weder mit Fraßködern noch mit Pyrethrum in den Griff bekommen hat. Nach einer Kurzreise vor 5 1/2 Wochen wimmelte es zunächst in einer Ecke des Wohnzimmers von roten und schwarzen Ameisen. Es handelte sich nicht um eine Ameisenstraße, sondern der Boden war förmlich schwarz vor Ameisen, die aus Ritzen zwischen Wand und Fußboden kamen. Nachdem wir die Mehrzahl tot getreten hatten, war ein starker Geruch festzustellen. In der darauffolgenden Zeit tauchten aus immer neuen Stellen in der Sockelleiste des Wohnzimmers Ameisen, insbesondere fliegende, auf. Mittlerweile wurde die gesamte Sockelleiste entfernt. Fast zeitgleich tauchten die Ameisen, kriechende und fliegende, auch in der Küche, die ca. 7 m vom Wohnzimmer (dazwischen liegt eine sehr große Diele) entfernt ist, auf. Auch dort schwärmten die fliegenden Exemplare über eine Dauer von ca. 3 Wochen aus einer ehemaligen Steckdose aus. Diese wurde letzte Woche zugeputzt, aber die Ameisen tauchen an immer wieder neuen Stellen, vorwiegend aus Ritzen zwischen Wand und Fußboden, auf. Gestern habe ich auch im Wohnzimmer, wo zuletzt nur noch sehr wenige fliegende Exemplare herauskamen, wieder kriechende Exemplare entdeckt und diese fotographiert. Da ich mich jetzt ja schon einige Zeit mit dem Thema beschäftige, vermute ich, dass es sich bei den schwarzen Exemplaren um die glänzendschwarze Holzameise handelt. Die Tiere sind ca. 5 mm groß, die roten geringfügig kleiner. Können Sie anhand der Fotos meine Vermutung bestätigen? Zu Lasius fuliginosus habe ich gegensätzliche Aussagen im Internet gefunden. In einem Lexikon stand, dass dringender Handlungsbedarf besteht, da schwerwiegende Schäden an der Bausubstanz die Folge sein können. Ist das zutreffend? Handelt es sich bei den roten und schwarzen Ameisen um 2 verschiedene Arten? Lässt die Dauer des Ameisenbefalls und die weit auseinander liegenden Erscheinungsorte auf ein ziemlich großes oder gar mehrere Nester schließen? Was können wir tun, um meine "Mitbewohner" endlich auf Dauer los zu werden? Ich habe auch schon mal ernsthaft übers Ausziehen nachgedacht, würde aber doch gerne hören, dass es noch eine andere Lösung gibt. Am Donnerstag verreise ich wieder für ein paar Tage und mir graut schon bei dem Gedanken, was mich bei meiner Rückkehr vielleicht wieder erwartet. Ich wäre Ihnen wirklich super dankbar, wenn Sie mir helfen könnten.
Freundliche Grüße
Bettina