Hallo erstmal!
Ich möchte gerne meine Situation schildern. Wir wohnen in einer städtischen Mietwohnung in einem Altbauhaus im 3. Stock und haben bereits seit unserem Einzug sporadisch Ameisen bemerkt. Zuerst habe ich gedacht man kann dem mit ein wenig Insektenspray entgegenwirken. Außerdem entdeckte ich ein "Schlupfloch" in einer Fuge im WC, das ich vom Hausmeister mit Silikon abdichten ließ. Es kam alles zur Ruhe, doch dauerte es nicht lange, bis nicht nur im WC, sondern auch im Vorraum und im Bad Ameisen zu finden waren - sie hatten sich also andere Wege gesucht, was soll man anderes erwarten. Zum einen beobachtete ich eines Abends, es war Dezember wohlgemerkt (ich hatte bisher angenommen, mit Ameisen hätte man allerhöchstens im Frühjahr zu kämpfen), dass Ameisen hinter einer Fließe hervorkamen, hinter dem das Wasserrohrsystem verläuft. Wieder rief ich den besagten Hausmeister, der mich mittlerweile auslachte ob ich denn Angst vor Ameisen hätte (ich dachte ich höre nicht richtig) dann aber doch die Fließe abnahm und etwas Streupulver verteilte.
Natürlich währte die Ruhe auch diesmal nicht lange. Vor allem seit ein paar Tagen werden es immer mehr und ich kann nicht definieren, woher sie genau kommen. Außerdem treten sie in verschiedenen Räumen auf, wie WC, Bad, Vorraum und seit kurzem auch in der Küche. Gott sei Dank gibt es keine in Wohn- und Schlafzimmer (bin auch bei den anderen Beiträgen, die ich hier gelesen haben heilfroh, dass ich es etwas weniger "schlimm" getroffen habe). Ich weiß nicht ob es relevant ist, aber ich will es dennoch erwähnen: mir scheint, als ob das Auftreten von Silberfischen ebenfalls zunimmt und sie lassen sich auch meist an den ähnlichen Stellen finden. Ob es etwas miteinander zu tun hat ist mir schleierhaft, da ich kein Experte bin. Trotzdem will ich nicht weiterhin "sprayen und streuen", wie es der Hausmeister empfohlen hat und will auch nicht andauernd Schlupflöcher schließen um das Problem weiter hinauszuschieben. Laut diesem Hausmeister wären die Ameisen doch "ganz normal" und es hätte sich angeblich kein anderer im Haus beschwert. Mir reicht es jetzt und habe soeben die Hausverwaltung schriftlich kontaktiert, warte also auf Reaktion. Trotzdem vertraue ich nicht darauf, dass dann irgendein Kammerjäger vorbeikommt und halbherzig etwas unternimmt, deshalb würde ich gerne ein paar Exemplare an Prof. Buschinger einschicken. Ich hoffe ich kann sie in den nächsten Tagen abschicken, für eine Bestimmung wäre ich sehr dankbar.
Ich bin übrigens sehr froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, die Hilfestellung erscheint mir wirklich sehr kompetent (ich kann es nicht mehr hören, dass ich doch Zimt verstreuen solle...)!
MfG
Epsilon
Ameisen in der Wohnung / Tetramorium sp.
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
Entschuldigung, dass mein Beitrag in mehrfacher Ausführung angezeigt wurde. Leider hatte ich letztens Probleme mit dem Forum und eigentlich habe ich gar nicht mitbekommen, dass der Beitrag nun doch "erfolgreich" in diesen Thread gelandet ist. 16777211 Beiträge habe ich auch noch nicht verfasst sonern eben erst diese beiden, sehr verwunderlich 

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- Beiträge: 1490
- Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
- Wohnort: Reinheim
Hallo Epsilon,
Ihre Ameisen sind heute angekommen:. Sie gehören alle der Gattung Tetramorium an (sog. Rasenameisen). Wie der deutsche Name andeutet, leben sie bevorzugt im Boden, auch unter Steinen. Im Haus kommen sie bei uns nur sehr selten vor und richten auch keine Schäden an.
Die Art lässt sich nicht exakt bestimmen, zumal zurzeit die Systematik der Gruppe sehr im Umbruch ist (etwas 7 Arten in Deutschland!).
Aus dem Forum (http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=647 (Herr Heller):
dieTetramorium sollten mit einem Ameisenstreumittel mit Fipronil oder Spinosad zu bekämpfen sein. Aus dem Streumittel und einer Proteinködergrundlage können Sie einen attraktiven Köder herstellen. Es kommen u.a. hierfür in Frage: Katzenfutter (Dose), Thunfisch, Eigelb etc. In Vorversuchen können Sie das erstmal austesten. Am besten einige Möglichkeiten simultan anbieten und schauen, wo die meisten Ameisen fressen.
Der Wirkstoffgehalt im Köder sollte ca. 0,08% Spinosad oder 0,02% Fipronil betragen.
Übrigens ist für die Beseitigung auf jeden Fall der Hauseigentümer zuständig.
Haben Sie in der Nähe der Ameisenvorkommen größere Topfpflanzen? In deren Erde nisten Tetramorium-Arten nicht selten. Hier wäre Einstellen des Topfes in Wasser die einfachste Möglichkeit, die Ameisen auszutreiben.
Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger
Diese Bestimmung erfolgt gratis. Spenden (steuerlich absetzbar) zum Schutz der gefährdeten Waldameisen bitte an die Deutsche Ameisenschutzwarte e.V., Horst Fentzahn, Kreissparkasse Hannover (BLZ 250 502 99), Kto-Nr. 2 008 852 143.
Ihre Ameisen sind heute angekommen:. Sie gehören alle der Gattung Tetramorium an (sog. Rasenameisen). Wie der deutsche Name andeutet, leben sie bevorzugt im Boden, auch unter Steinen. Im Haus kommen sie bei uns nur sehr selten vor und richten auch keine Schäden an.
Die Art lässt sich nicht exakt bestimmen, zumal zurzeit die Systematik der Gruppe sehr im Umbruch ist (etwas 7 Arten in Deutschland!).
Aus dem Forum (http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=647 (Herr Heller):
dieTetramorium sollten mit einem Ameisenstreumittel mit Fipronil oder Spinosad zu bekämpfen sein. Aus dem Streumittel und einer Proteinködergrundlage können Sie einen attraktiven Köder herstellen. Es kommen u.a. hierfür in Frage: Katzenfutter (Dose), Thunfisch, Eigelb etc. In Vorversuchen können Sie das erstmal austesten. Am besten einige Möglichkeiten simultan anbieten und schauen, wo die meisten Ameisen fressen.
Der Wirkstoffgehalt im Köder sollte ca. 0,08% Spinosad oder 0,02% Fipronil betragen.
Übrigens ist für die Beseitigung auf jeden Fall der Hauseigentümer zuständig.
Haben Sie in der Nähe der Ameisenvorkommen größere Topfpflanzen? In deren Erde nisten Tetramorium-Arten nicht selten. Hier wäre Einstellen des Topfes in Wasser die einfachste Möglichkeit, die Ameisen auszutreiben.
Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger
Diese Bestimmung erfolgt gratis. Spenden (steuerlich absetzbar) zum Schutz der gefährdeten Waldameisen bitte an die Deutsche Ameisenschutzwarte e.V., Horst Fentzahn, Kreissparkasse Hannover (BLZ 250 502 99), Kto-Nr. 2 008 852 143.
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Topfpflanzen habe ich keine in der Nähe. Ich hoffe, dem Problem bald Herr werden zu können. Eine Frage habe ich noch, sind diese Wirstoffe mit Nestwirkung oder setzen sie die Ameisen "sofort" außer Gefecht? Übrigens habe ich Köderdosen von Nexa Lotte gesehen, die 0,02% bzw. aktuellere "Modelle" die eher 0,05% Fipronil enthalten, allerdings weiß ich nicht was für Köder darin enthalten sind. Meinen Sie, dass diese Köderdosen einen Versuch wert wären?
Ich möchte mich natürlich mit einer Spende zum Schutz der gefährdeten Waldameisen erkenntlich zeigen.
Vielen herzlichen Dank für ihre Mühe!
MfG,
Epsilon
Ich möchte mich natürlich mit einer Spende zum Schutz der gefährdeten Waldameisen erkenntlich zeigen.
Vielen herzlichen Dank für ihre Mühe!
MfG,
Epsilon
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- Beiträge: 1490
- Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
- Wohnort: Reinheim
Hallo Epsilon,
Spinosad und Fipronil haben gerade den Vorteil, das die Ameisen nicht gleich tot umfallen, sondern den Köder samt dem Gift im Nest weiter verteilen. Das wird zwar von praktisch allen anderen Ameisenködern auch behauptet, scheint aber für die meisten Mittel nicht zu stimmen. Mit Fipronil bzw. Spinosad wurden jedenfalls recht gute Ergebnisse erzielt, wie hier im Forum immer wieder berichtet wird. Ich würde das Mittel mit dem höheren Fipronil-Gehalt nehmen, das kann man dann auch noch "strecken":
In dem von mir zitierten Beitrag von Herrn Heller ist ja ausgeführt, wie man den Köder für Tetramorium evtl. noch attraktiver machen kann!
mfG,
A. Buschinger
Spinosad und Fipronil haben gerade den Vorteil, das die Ameisen nicht gleich tot umfallen, sondern den Köder samt dem Gift im Nest weiter verteilen. Das wird zwar von praktisch allen anderen Ameisenködern auch behauptet, scheint aber für die meisten Mittel nicht zu stimmen. Mit Fipronil bzw. Spinosad wurden jedenfalls recht gute Ergebnisse erzielt, wie hier im Forum immer wieder berichtet wird. Ich würde das Mittel mit dem höheren Fipronil-Gehalt nehmen, das kann man dann auch noch "strecken":
In dem von mir zitierten Beitrag von Herrn Heller ist ja ausgeführt, wie man den Köder für Tetramorium evtl. noch attraktiver machen kann!
mfG,
A. Buschinger