Liebes Forum-Team,
wir haben ein Fachwerkhaus und Mitte vergangener Woche große Mengen fliegender Ameisen in und um die Fenster des EG feststellen müssen. Diese ließen sich problemlos mit dem Staubsauger entfernen.
Am nächsten Tag das gleiche Spiel, so machten wir uns auf die Suche, wo sie herkommen könnten und wurden in einer Ecke (mit einer Außenwand) fündig, aus der die Tiere hinter der Sockelleiste hervorkrochen.
Wir entfernten die Sockelleisten und den Lehmputz bis zum Schwellenbalken. Umgehend kamen gelbe Ameisen zwischen Estrich und Schwellbalken heraus gelaufen. Es stellte sich heraus, dass der Schwellenbalken an der Unterseite teilweise morsch ist, woraufhin wir die morschen teile lösten und wieder mit dem Staubsauger arbeiteten.
Durch den gut handreiten Spalt zwischen Estrich und verbliebenen Holz blickten wir auf einen Hohlraum, in den vielleicht 2 Tennisbälle passen würden und es wimmelte von gelben Ameisen, die eilig kleine helle ovale Kugeln wegtrugen.
Durch den Spalt brachten wir einen guten Teelöffel Ködergranulat (Wirkstoff Fipronil) ein.
Am kommenden Morgen war das komplette Granulat wegtransportiert und wir brachten neues ein. Am Abend war es wieder weg und wir brachten nochmals neues ein. Das ganze haben wir drei Tage gemacht und es wurde stets wegtransportiert.
Dann kamen fliegende Ameisen nur noch vereinzelt heraus und die gelben Ameisen waren auch deutlich weniger geworden, woraufhin wir den Balken mit Hanffaser umfasst und die Hohlräume mit Lehmputz wieder verschlossen haben. Auf kurz oder lang werden wir es uns noch von außen ansehen, dazu bedarf es aber Aufwand, weil Erdreich abgetragen und die Dämmung geprüft und (offenbar) erneuert werden muss.
Die Ameisen sind gelblich, ca 4 mm und sehen etwa aus wie gelbe Wiesenameisen. Die fliegenden sind ca 7 mm und braun.
Nun meine Fragen:
Schädigen Ameisen Holz? Wie groß kann so ein Nest sein?
Reichten unsere Maßnahmen? Wie schnell tritt eine Wiederbesiedelung auf?
Besteht die Möglichkeit, dass sie wieder durch den Lehmputz durchstoßen?
Besteht die Wahrscheinlichkeit, dass durch die fliegenden ein neues Nest innerhalb des Hauses entsteht?
Ich habe einige Tiere mit Thesa auf ein Stück Papier geklebt und würde diese gerne betimmen lassen.
Vorab schon vielen Dank für eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten
Ameisen im Fachwerkhaus (Chthonolasius sp.)
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
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Sie können mir gerne die Ameisen zusenden (Stauferring 47, 55218 Ingelheim). Ich vermute, dass es sich um eine (Chtono)lasius-Art handelt. Wenn dem so ist, kommt man allerdings mit den aufgeklebten und ziemlich zermatscht ankommenden Tieren kaum bis zur Art, da man hierzu Details erkennen muss. Wenn es noch machbar ist, bitte intakte Tiere in einem Röhrchen schicken.
Gruß
G. Heller
Gruß
G. Heller
Hallo Herr Heller,
ich habe mich einge Tage auf die Lauer gelegt, aber keine lebenden Ameisen mehr entdecken können. Der Lehmputz ist mittlerweile getrocknet und es sind keine neuen Beschädigungen zu sehen, sodass wir nun Silikatgrund und -farbe wieder aufstreichen werden.
Ich habe daher nur die aufgeklebten versendet und hoffe, dass sie sich bestimmen lassen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe und freundliche Grüße
Kirsten
ich habe mich einge Tage auf die Lauer gelegt, aber keine lebenden Ameisen mehr entdecken können. Der Lehmputz ist mittlerweile getrocknet und es sind keine neuen Beschädigungen zu sehen, sodass wir nun Silikatgrund und -farbe wieder aufstreichen werden.
Ich habe daher nur die aufgeklebten versendet und hoffe, dass sie sich bestimmen lassen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe und freundliche Grüße
Kirsten
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- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Hallo Kirsten,
die Ameisen sind angekommen. Wie vermutet, ist es Chtonolasius, und wie zu erwarten sind, sind die Tiere in diesem Zustand kaum bestimmbar. Ein einziges erkennbares Merkmal spricht für mixtus, aber so richtig "seriös" ist das nicht, spielt in diesem Fall aber ohnedies keine Rolle.
Die Chtonolasius-Arten gründen sozialparasitisch bei anderen Lasius-Arten. Gut möglich, dass vorher brunneus vorhanden waren, deren Königin von einem jungen Chtono-Weibchen gemeuchelt worden war. Genauso gut kann aber eine bereits existierende Kolonie in Ihr Haus umgezogen sein.
Gruß
G. Heller
die Ameisen sind angekommen. Wie vermutet, ist es Chtonolasius, und wie zu erwarten sind, sind die Tiere in diesem Zustand kaum bestimmbar. Ein einziges erkennbares Merkmal spricht für mixtus, aber so richtig "seriös" ist das nicht, spielt in diesem Fall aber ohnedies keine Rolle.
Die Chtonolasius-Arten gründen sozialparasitisch bei anderen Lasius-Arten. Gut möglich, dass vorher brunneus vorhanden waren, deren Königin von einem jungen Chtono-Weibchen gemeuchelt worden war. Genauso gut kann aber eine bereits existierende Kolonie in Ihr Haus umgezogen sein.
Gruß
G. Heller