Das Forum der DASW

Guten Tag

Also es ist folgendermassen. Wir haben ein Haus in den Bergen (1'00 Meter über Meer) direkt hinter dem Haus liegt eine kleine Wildwiese und danach folgt ein grosser Wald.

Beim Wandern bin ich immer wieder auf wunderschöne , zum teil grosse Ameisenhaufen gestossen,jedes mal musste ich stehenbleiben und den kleinen etwas zu sehen. Die Tiere faszinieren mich einfach.

Nun ist es so, dass immer wieder Ameisen Gynen nach den Schwarmflügen bei uns im Garten resp. im angrenzenden Wald umher krabbeln. Ich bin mir nicht sicher, um welche Art(en) es sich handelt, aber sehr wahrscheinlich um eine der Hügelbauenden Arten, da einige Kolonien in diesem Waldabschnitt leben. Camponotus Nester konnte ich bis Jetzt keine in der Umgebung finden.

In der näheren Umgebung sind aber leider keinerlei Ameisenhaufen zu finden d.h. man muss schon gut eine halbe Stunde laufen, um zum nächsten Haufen zu kommen.

Meine Frage ist nun, ob es Möglichkeiten gibt den Ameisen, so zu sagen, diese Region schmackhaft zu machen? Ich würde es sehr interessant finden, wenn ich einen Haufen in der Nähe beobachten könnte.

Mit freundlichen Grüssen Eric Handschin

Hallo Eric Handschin,
ganz spontan antworte ich folgendermaßen: Freuen Sie sich über das Vorkommen Hügel bauender Waldameisen ganz in Ihrer Nähe! Ist es denn nicht möglich, „Ihren künftigen Freunden“ dort gelegentliche Besuche abzustatten?
Denn: Vom derzeitigen Standort der Kolonie aus können für Sie kaum Sorgen entstehen, dass Sie nach ein paar Jahren sagen müssen: „Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht (wieder) los!“ Die Waldameisen würden bei Ihnen gegebenenfalls ihren eigenen Gesetzen folgen und nicht denen menschlicher Vorstellungen vom Gartenbau in allen Konsequenzen! Das nämlich, kann geschehen, sollte der Garten (?) auch tatsächlich für die Ansiedlung von Hügel bauenden Waldameisen geeignet sein. (Waldameisenbiotop?!)
Einer unserer ganz großen Ameisenkenner, Prof. Dr. Gößwald, warnte nicht ohne Grund davor, Waldameisenansiedlungen näher als 300 m von menschlichen Behausungen etc. vorzunehmen bzw. noch zu fördern! Das betrifft auch Gärten, Sportanlagen, Spielplätze usw., wenn Probleme ausgeschlossen werden sollen.
Sie schreiben von einem „angrenzenden Wald“ jenseits einer kleinen Wiese. Ich weiß natürlich nicht, ob das auch der ist, in dem sich an anderer Stelle das genannte Waldameisenvorkommen befindet? Sollte der Waldrand für die Ansiedlung von Waldameisen geeignet sein, dann wäre zu hoffen, dass sich dort irgend wann einmal eine Ansiedlung ergibt! Immer aber ist „ameisengerechter“ Waldbestand/ Waldrand Grundbedingung.
Biotopfragen, Ansprüche der verschiedenen Waldameisenarten etc. können Sie bei Ihrer nächsten Landes- bzw. Kreisgruppe der Deutschen Ameisenschutzwarte klären. Das muss vor Ort geschehen!
Adressen finden Sie hier im Forum unter „Ameisenschutzwarte“.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Dittmer