Ohne Büsche droht Hunger
Verfasst: 24. Mär. 2009, 16:16
Hallo meine lieben Naturfreunde,
ich habe heute in meiner Lokalpresse (HNA) einen sehr gelungenen Artikel gelesen, der mir aus dem Herzen spricht:
Ohne Büsche droht Hunger
Imker Deichmann: Kein Rückschnitt von Weiden, Haselnuss und Erle vor der Blüte
Ahnatal. Gärtner, die früh im Jahr zur Säge greifen, können für Bienen lebensgefährlich werden. "Im Frühjahr sind speziell Weidenkätzchen von großer Bedeutung für die Bienen", sagt Manfred Deichmann, Imker aus Ahnatal. Aber auch Haselnuss und Erle sollten nicht zu früh gestutzt werden, denn sie sind die ersten Pollenlieferanten.
Imker Deichmann appelliert im Namen aller Kollegen an private Gartenbesitzer und Gemeindeverwaltungen, mit dem Rückschnitt bis nach der Blüte zu warten. Wie jedes Jahr seien zur Zeit bereits wieder Gärtner, Gemeindearbeiter und private Gartenbesitzer dabei, Sträucher und Hecken zurückzuschneiden. Oft werde dabei leider vergessen, dass Bienen im Frühling auf den Blütenpollen dieser Pflanzen angewiesen seien.
Pollen für die Brut
Bienen brauchen laut Manfred Deichmann zum Überleben zweierlei Nahrung: Zucker in Form von Nektar als Energiespender sowie Blütenpollen als Eiweißspender. Pollen seien die Hauptnahrung der Brut und besonders wichtig im zeitigen Frühjahr.
Denn seit Mitte Februar wächst in den Stöcken bereits der Bienennachwuchs. Der braucht jetzt ebenso Nahrung wie die männlichen (Drohnen) und weiblichen Bienen, die nach dem langen Winter geschwächt sind.
Der Haselnuss-Strauch blühe bereits und die Weiden schieben schon die Kätzchen. Besonders den Pollen der Weiden, wenn die Kätzchen gelb überzogen sind, sammelten die Bienen jetzt schon gezielt, sagt Deichmann.
"Denn er ist der hochwertigste, mit hohem Gehalt von Eiweiß und Spurenelementen." Dieser Pollen wird im Stock an die Brut verfüttert.
Aber auch die anderen Bienen haben ohne die nahrhaften Pollen im Frühjahr nicht "ausreichend Mumm in den Knochen", um zum Beispiel Milben zu trotzen, die die Stöcke befallen. Starke Bienen und eine starke Brut sind laut Deichmann auch wichtig für den Gartenbesitzer. Denn die Brut, die jetzt herangezogen werde, sammle in den Monaten April und Mai nicht nur den Honig für den Sommer, sondern bestäube dabei auch die Obstbäume.
Daher appelliert Deichmann an die Gärtner und auch an Spaziergänger, keine Weidenkätzchen zu schneiden, was per Naturschutzgesetz auch verboten sei. Die Blüte erst abzuwarten, "hilft den Bienen und der Natur insgesamt". (shx/mic)
Gruß
Karsten Grotstück
ich habe heute in meiner Lokalpresse (HNA) einen sehr gelungenen Artikel gelesen, der mir aus dem Herzen spricht:
Ohne Büsche droht Hunger
Imker Deichmann: Kein Rückschnitt von Weiden, Haselnuss und Erle vor der Blüte
Ahnatal. Gärtner, die früh im Jahr zur Säge greifen, können für Bienen lebensgefährlich werden. "Im Frühjahr sind speziell Weidenkätzchen von großer Bedeutung für die Bienen", sagt Manfred Deichmann, Imker aus Ahnatal. Aber auch Haselnuss und Erle sollten nicht zu früh gestutzt werden, denn sie sind die ersten Pollenlieferanten.
Imker Deichmann appelliert im Namen aller Kollegen an private Gartenbesitzer und Gemeindeverwaltungen, mit dem Rückschnitt bis nach der Blüte zu warten. Wie jedes Jahr seien zur Zeit bereits wieder Gärtner, Gemeindearbeiter und private Gartenbesitzer dabei, Sträucher und Hecken zurückzuschneiden. Oft werde dabei leider vergessen, dass Bienen im Frühling auf den Blütenpollen dieser Pflanzen angewiesen seien.
Pollen für die Brut
Bienen brauchen laut Manfred Deichmann zum Überleben zweierlei Nahrung: Zucker in Form von Nektar als Energiespender sowie Blütenpollen als Eiweißspender. Pollen seien die Hauptnahrung der Brut und besonders wichtig im zeitigen Frühjahr.
Denn seit Mitte Februar wächst in den Stöcken bereits der Bienennachwuchs. Der braucht jetzt ebenso Nahrung wie die männlichen (Drohnen) und weiblichen Bienen, die nach dem langen Winter geschwächt sind.
Der Haselnuss-Strauch blühe bereits und die Weiden schieben schon die Kätzchen. Besonders den Pollen der Weiden, wenn die Kätzchen gelb überzogen sind, sammelten die Bienen jetzt schon gezielt, sagt Deichmann.
"Denn er ist der hochwertigste, mit hohem Gehalt von Eiweiß und Spurenelementen." Dieser Pollen wird im Stock an die Brut verfüttert.
Aber auch die anderen Bienen haben ohne die nahrhaften Pollen im Frühjahr nicht "ausreichend Mumm in den Knochen", um zum Beispiel Milben zu trotzen, die die Stöcke befallen. Starke Bienen und eine starke Brut sind laut Deichmann auch wichtig für den Gartenbesitzer. Denn die Brut, die jetzt herangezogen werde, sammle in den Monaten April und Mai nicht nur den Honig für den Sommer, sondern bestäube dabei auch die Obstbäume.
Daher appelliert Deichmann an die Gärtner und auch an Spaziergänger, keine Weidenkätzchen zu schneiden, was per Naturschutzgesetz auch verboten sei. Die Blüte erst abzuwarten, "hilft den Bienen und der Natur insgesamt". (shx/mic)
Gruß
Karsten Grotstück