Ohne Büsche droht Hunger

In dieses Forum gehört alles zu sonstigen sozialen Insekten und Wildbienen.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

Antworten
Karsten Grotstück
Beiträge: 272
Registriert: 05. Dez. 2007, 17:19
Wohnort: 34123 Kassel
Kontaktdaten:

Ohne Büsche droht Hunger

Beitrag von Karsten Grotstück »

Hallo meine lieben Naturfreunde,

ich habe heute in meiner Lokalpresse (HNA) einen sehr gelungenen Artikel gelesen, der mir aus dem Herzen spricht:

Ohne Büsche droht Hunger
Imker Deichmann: Kein Rückschnitt von Weiden, Haselnuss und Erle vor der Blüte

Ahnatal. Gärtner, die früh im Jahr zur Säge greifen, können für Bienen lebensgefährlich werden. "Im Frühjahr sind speziell Weidenkätzchen von großer Bedeutung für die Bienen", sagt Manfred Deichmann, Imker aus Ahnatal. Aber auch Haselnuss und Erle sollten nicht zu früh gestutzt werden, denn sie sind die ersten Pollenlieferanten.


Imker Deichmann appelliert im Namen aller Kollegen an private Gartenbesitzer und Gemeindeverwaltungen, mit dem Rückschnitt bis nach der Blüte zu warten. Wie jedes Jahr seien zur Zeit bereits wieder Gärtner, Gemeindearbeiter und private Gartenbesitzer dabei, Sträucher und Hecken zurückzuschneiden. Oft werde dabei leider vergessen, dass Bienen im Frühling auf den Blütenpollen dieser Pflanzen angewiesen seien.

Pollen für die Brut

Bienen brauchen laut Manfred Deichmann zum Überleben zweierlei Nahrung: Zucker in Form von Nektar als Energiespender sowie Blütenpollen als Eiweißspender. Pollen seien die Hauptnahrung der Brut und besonders wichtig im zeitigen Frühjahr.

Denn seit Mitte Februar wächst in den Stöcken bereits der Bienennachwuchs. Der braucht jetzt ebenso Nahrung wie die männlichen (Drohnen) und weiblichen Bienen, die nach dem langen Winter geschwächt sind.

Der Haselnuss-Strauch blühe bereits und die Weiden schieben schon die Kätzchen. Besonders den Pollen der Weiden, wenn die Kätzchen gelb überzogen sind, sammelten die Bienen jetzt schon gezielt, sagt Deichmann.

"Denn er ist der hochwertigste, mit hohem Gehalt von Eiweiß und Spurenelementen." Dieser Pollen wird im Stock an die Brut verfüttert.

Aber auch die anderen Bienen haben ohne die nahrhaften Pollen im Frühjahr nicht "ausreichend Mumm in den Knochen", um zum Beispiel Milben zu trotzen, die die Stöcke befallen. Starke Bienen und eine starke Brut sind laut Deichmann auch wichtig für den Gartenbesitzer. Denn die Brut, die jetzt herangezogen werde, sammle in den Monaten April und Mai nicht nur den Honig für den Sommer, sondern bestäube dabei auch die Obstbäume.

Daher appelliert Deichmann an die Gärtner und auch an Spaziergänger, keine Weidenkätzchen zu schneiden, was per Naturschutzgesetz auch verboten sei. Die Blüte erst abzuwarten, "hilft den Bienen und der Natur insgesamt". (shx/mic)

Gruß
Karsten Grotstück
Karsten Grotstück
Beiträge: 272
Registriert: 05. Dez. 2007, 17:19
Wohnort: 34123 Kassel
Kontaktdaten:

Mitten im Sommer ernährt die Landschaft .......

Beitrag von Karsten Grotstück »

Hallo meine lieben Naturfreunde,


Netzwerk Blühende Landschaft gab folgende Pressemitteilung heraus:


Anfang August gab es eine Pressemitteilung mit der Überschrift " Imker und Wissenschaftler schlagen erneut Alarm: Honigbienen verhungern mitten im Sommer. Die Landschaft ernährt ihre Insekten nicht mehr. Ganze Öko - Systeme fangen an zu kippen. Bald erleben wir einen stummen Frühling - Sommer und Herbst, wenn wir nicht gegensteuern."

Zum weiterlesen:

http://www.bluehende-landschaft.de/nbl/ ... index.html



Gruß Karsten Grotstück
Karsten Grotstück
Beiträge: 272
Registriert: 05. Dez. 2007, 17:19
Wohnort: 34123 Kassel
Kontaktdaten:

Neue Bundesnaturschutzgesetz !!!

Beitrag von Karsten Grotstück »

Hallo liebe Natur und Gartenfreunde,

ab den 1. März 2010 tritt das neue Bundesnaturschutzgesetz in Kraft.



Das neue Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege gilt ab den 1. März 2010. Im § 39 (Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen ...) ist unter anderem auch der Gehölzrückschnitt in Absatz 5 geregelt: Es ist verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen." Die Verbote gelten nicht für behördlich angeordnete Rückschnitte oder solche, die im öffentlichen Interesse nicht auf andere Weise oder zu anderer Zeit durchgeführt werden können, wenn sie zum Beispiel ...der Verkehrssicherheit dienen. (ach)

An das Verbot haben sich nicht nur die Profis in Gartenämtern und Dienstleistungsunternehmen, sondern auch Hobby- und Kleingärtner zu halten.

Gruß Karsten Grotstück
Buschinger
Beiträge: 1487
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Beitrag von Buschinger »

Lieber Herr Grotstück,

Vielen Dank für die Mitteilung.

Der wichtigste Inhalt ist m.E. dieser Satz:

zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen

Ich war schon erschrocken, denn z.B. in diesem Jahr mit der langen Frostperiode muss man ja jetzt noch, nach dem 1. März, den Obstbaum- und Heckenschnitt vornehmen.

Viele Grüße,
Ihr A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Karsten Grotstück
Beiträge: 272
Registriert: 05. Dez. 2007, 17:19
Wohnort: 34123 Kassel
Kontaktdaten:

Re: Ohne Büsche droht Hunger

Beitrag von Karsten Grotstück »

Bienenfreundliches Hessen


Zum Schutz und Erhalt der Bienen



Die Bienenkampagne

Umweltministerin Priska Hinz hat die Bienenkampagne im Frühjahr 2017 gestartet. Ziel ist es, die Situation für Honigbienen (Apis mellifera) und andere bestäubende Insekten wie Hummeln, Schmetterlinge oder Schwebfliegen in Hessen weiter zu verbessern. Da es dabei vor allem um Landwirtschaft und Gartenbau geht, sind neben dem Landesverband Hessischer Imker, der Hessische Bauernverband (HBV), die Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VÖL), der Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen, das landeseigene Bieneninstitut, der deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund und das Netzwerk Blühende Landschaft Partner der Kampagne.

Mit Hilfe verschiedener Maßnahmen versuchen die Partner gemeinsam Verbesserungen für Bienen zu erzielen. So haben beispielsweise Imkerinnen und Imker und Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam zusätzliche Blühstreifen angelegt. Mit einem Schreiben hat die Ministerin alle hessischen Kommunen aufgefordert, bienenfreundlicher zu werden und das Ministerium hat Filme zum Thema für Bürgerinnen und Bürger, Landwirtinnen und Landwirte und Kommunen veröffentlicht, die Anregungen für mehr Bienenfreundlichkeit geben.

Link: https://bienen.hessen.de/de/bienenfilme.html



Tipps für Kommunen

Blühflächen anlegen, Kübel bepflanzen oder weniger mähen. Der Film gibt Tipps für bienenfreundliche Kommunen.

Film: https://www.youtube.com/watch?v=ev61XBUm1Hw



Tipps für Landwirtinnen und Landwirte

Wie können Landwirtinnen und Landwirte bienenfreundlich wirtschaften? Tipps sehen Sie im Film.

Film: https://www.youtube.com/watch?v=Qem2mfKDgIs






Gruß Karsten Grotstück
Karsten Grotstück
Beiträge: 272
Registriert: 05. Dez. 2007, 17:19
Wohnort: 34123 Kassel
Kontaktdaten:

Re: Ohne Büsche droht Hunger

Beitrag von Karsten Grotstück »

Doku: "Grün kaputt" von Dieter Wieland


Kein spezieller Hummel-Film, sondern eher über die Lebensgrundlagen, also auch die der Hummeln und anderer. Ein absolut sehenswerter Film “Grün kaputt” von Dieter Wieland, dem Dokumentarfilmer und Autor. Der Film ist von 1983 – und heute aktueller denn je.
Beeindruckende Bilder und sehr klare Worte.

https://www.youtube.com/watch?v=h464P_z ... e=youtu.be



Gruß Karsten Grotstück
Antworten