Ein Riese warf einen Stein
Ein Riese
warf einen Stein.
Gänge und viele Zimmer stürzten ein.
Hunderte brachen ein Bein.
Zwei Dutzend brachen das Genick.
Andere hatten Glück.
Der Stein
hatte wie eine Bombe eingeschlagen.
Zusammengebrochen
ist das Werk vieler Wochen.
Doch schon rennen Tausende herbei.
Tote werden weggetragen.
Man zieht, man zerrt,
schleppt Trümmer,
baut neu:
neue Gänge,
neue Zimmer.
Doch im Getümmel
hört man da und dort
einen sagen:
Solch ein Lümmel!
Wer war der Verbrecher?
Wer?
Ein Bub.
Was dachte sich der?
Nicht viel.
Er warf nur zum Spiel
den Stein
auf den Ameisenhaufen.
Josef Guggenmos
Ameisengedicht von Josef Guggenmos
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