Das Forum der DASW

Guten Morgen., ich bin ganz neu hier..

.. sicher ist meine Frage eine Wiederholung, aber ich bin momentan sowieso schon krank (pychischer ERschöpfungszustand) und hab ne Menge anderer Probleme.
Als ich nun die Ameisen noch sah, überfiel mich blankes Entsetzen.
Nun zu den Fakten.

Wir haben momentan ja immer noch Februar und ich war erstaunt, vor ein paar Tagen ein paar Miniameisen in meinem Bett krabbelnd zu finden (derzeit ist mein Bett nur eine Matratze, die auf dem Boden liegt). Ich hab sofort alles sauber gemacht, ein paar Essenskrümel entfernt und auch auf dem Boden noch ein paar vereinzelte Tiere getötet.
2 Tage hab ich keine weitere mehr entdeckt, aber gestern tauchten wieder ca. 10 Tiere auf.
Die Tiere sind sehr klein, haben eine hellbräunliche Färbung und das Hinterteil ist etwas schwärzer. Ich befüchte schon, es könnte die Pharao Ameise sein.
In anderen Räumen hab ich derzeit noch keine Tiere entdeckt. Die räumlichen Verhältnisse sind so: ein älteres Haus (Baujahr Ende 60 er Jahre) in nicht allzugutem Zustand. Holzvertäfelung außen an großen Teilen sowie innen auch teilweise.. u.a. in meinem Schlafzimmer.
Es sind noch zwei Einzelwohnungen im Haus vermietet, jeweils im Keller und im Dach.
Ich hab ein paar Ameisen auf Tesa gebannt, die sind allerdings leicht zerquetscht, da ich sie vorher ja getötet habe.
Es sind ca 6 Tiere, wobei ein Exemplar auch etwas anderes sein könnte.
Könnte ich das irgendwo hin einsenden? Adresse?

Meine finanziellen Verhältnisse (zur Zeit lebe ich von Krankengeld... mal gerade so und bin alleinerziehend) lassen das Bezahlen eines Kammerjägers sicher nicht zu.
Was kann man da machen?

Noch etwas, was mich irritiert hat: es gibt keine sog. Ameisenstraße. Ich kann nicht orten, wo sie herkommen
Bis jetzt sind es sehr wenige Tiere.
Ich werde heute noch einmal gründlich sauber machen. Aber es ist auch schwierig, da die Räume mäßig voll sind.
Es lagen letztens übrigens ein zwei Rippen Schokolade rum, für die sich aber keine Ameise interessiert hat.
Zur Probe ließ ich Verbandsmaterial liegen. Dort machte sich auch keine zu schaffen.
Interessanter waren Kekskrümel.
Inzwischen ist jegliches Essen im Schlafzimmer abgestellt.
Ich hab insgesamt das Gefühl, die Tierchen sind nachts aktiver als am Tag. Aber das kann auch ein Fehleindruck sein..

Ich habe etwas Panik und könnte losheulen, da ich momentan soviele Baustellen hab... Diese Pharaodinger hätten da noch gefehlt...

Noch eine Info: bis jetzt hab ich die Tiere lediglich auf dem Boden (auf Parkett übergeklebter Teppichboden) gesehen und auf meiner Matratze. An Wänden, Tischen, Stühlen, Regalen etc. konnte ich noch keine sichten.

Im Falle des Falles: wer bezahlt den Kammerjäger?
Auf meinen Vermieter ist nicht zu zählen. Er macht eh nur Schwierigkeiten mit allem....

Verzweifelte Grüße,
Sirieh

Nachtrag: Das Haus ist, wie gesagt, nicht in wirklich gutem Zustand ist... (Fenster undicht und oft feucht, im Bad leichter Schimmelansatz).
Es ist eine Stadtwohnung (Hamburg), jedoch mit überdachter Terrasse und anschließendem Garten.
Dies wollt ich noch hinzufügen.

Noch n Nachtrag: habe soeben auch im Wohnzimmer 3 weitere Tierchen entdeckt. Sie liefen auf dem Boden, eins auf der Fensterbank. Ich kann nicht sagen, daß der Raum zur Zeit arg beheizt ist. Ich schätze mal, es sind dort höchstens 20 Grand, wenn überhaupt.
Ich hoffe wirklich, es sind keine Pharaoameisen.
Habe jetzt 2 verschiedene Tesafilmstreifen.

Würde sie gerne noch heute verschicken, doch wohin?
Prof. Buschinger oder Prof. Heller?

Bitte um schnell Antwort. Meine Nerven liegen blank... Sowas brauche ich nun nicht auch noch....

Danke u lieben Gruß

Hallo Sirieh,

Im Prinzip ist es egal, ob Sie die Tiere an Herrn Heller oder an mich schicken. Meine Adresse:

Prof. Dr. A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim

Für eine evtl. notwendige Bekämpfung in einer Mietwohnung ist grundsätzlich der Vermieter zuständig. Falls Pharaoameise, können Sie wahrscheinlich über das Gesundheitsamt etwas erreichen.

Viele Grüße,
Ihr A. Buschinger

Vielen Dank Herr Prof. Buschinger, ich werde die Proben noch heute an Sie versdhicken. Dann dürften sie am Montag oder Dienstag zu Ihren Händen sein.
Inzwischen habe ich entdeckt, daß wohl doch die Hauptquelle im WZ auf der Blumenbank ist.
Ich habe direkt einige Pflanzen nach draußen gebracht... habe aber auch die HOffnung, es könnte vielleicht doch NICHT die Pharao sein, denn insgesamt erscheint mir die Ameise dunkler als auf den Abbildungen für Pharao.
Es sind insgesamt auch immer noch recht wenige Tiere.
Ich verstehe nicht, wie sie überhaupt in meiner Wohnung sind. Die Pflanzen sind bereits den ganzen Winter auf der Blumenbank. Bisher hatte ich nichts bemerkt.
In der Küche bei den Lebensmitteln konnte ich keinen Befall feststellen...

Lieben Gruß, Sirieh

PS. Ich glaube, ich weiß jetzt, wie die Ameisen von der WZ Fensterbank in mein Schlafzimmer gelangt sind: ich hatte eine Pflanze ungestellt.
Indes, die Proben sind an Sie unterwegs... Herr Prof. Dr. Buschinger.
Bevor ich sie eingetütet hatte, hab ich nochmal die Größe der Tiere gemessen. Sie sind fast alle genau 4 mm lang.
Ich hoffe hoffe hoffe... das ist zu groß für Frau Pharao.... :)

Hab hier ein einigermaßen erkennbares Bild. Vielleicht kann jemand vorab schon etwas erkennen.
Die Originalgröße der Ameise ist -wie gesagt- 4 mm.

Hallo Sirieh,

Das ist schon mal keine Pharaoameise, so viel kann ich nach dem Bild mit Sicherheit sagen!

Das Tier gehört sehr wahrscheinlich zur Gattung Lasius ("Wegameisen"). Zur näheren Bestimmung muss ich dann die Ameisen direkt ansehen.
Möglich ist v.a. die "Braune Wegameise", Lasius brunneus, zu der hier im Forum bereits mehrere Threads zu finden sind.

Viele Grüße,
A. Buschinger

Vielen Dank, Herr Prof. Dr. Buschinger... mir fällt erst mal ein Stein vom Herzen.
Ich hatte es selbst schon vermutet... Bin nun gespannt auf Ihre endgültige Bestimmung.

Noch ein kleines "Problem" habe ich:
Meine Freundin, die selbst einmal Ameisen im Haus hatte, hatte noch eine der Ameisenköderdosen (war noch nicht geöffnet vorher) auf Wirkbasis Spinosad.
Zum Test stellte ich das in die Ameisenstraße. Es wurde gut angenommen und die Anzahl der Tiere hat sich schon reduziert.
Einige waren auch in meiner recht hohein Palme.
Und nun entdecke ich heut morgen beim Haarewaschen eine tote Ameise in meinem Haar. Ich kann mir nur erklären, sie ist vielleicht von der Palme runtergeplumpst. Dann könnte es sein, daß sie vorher bereits im Spinosad-Döschen war.
Somit wäre das Zeugs über Umwege ja auch an meinen Körper gelangt....hat das eine Auswirkung (die Frage ist vielleicht doof, aber beschäftigt mich trotzdem)???

Ganz liebe Grüße,
Sirieh

Hallo,

Spinosad ist ein sehr guter natürlicher Wirkstoff, der für Warmblüter ungiftig ist. Wer ist der Hersteller des Köders? Nicht alle Köder mit diesem Wirkstoff sind geeignet. Es gibt Formulierungen die so zäh oder fest sind, dass sie von den Ameisen nicht aufgenommen werden. Gut sind dagegen solche, bei denen eine Köderflüssigkeit (Zuckerwasser) auf einem Pad aufgesaugt ist. Aber in Ihrem Fall scheint die Annahme ja kein Problem zu sein.
Spinosad wirkt relativ langsam. Deshalb nicht die Geduld verlieren, wenn in den nächsten Tagen noch Ameisen umherlaufen (vergiftete erkennt man an den langsamen Bewegungen)!

Gruß
G. Heller

Hallo Sirieh,

Es ist die "Braune Wegameise", Lasius brunneus.
Unter diesem Namen finden Sie mehrere Threads, aus denen hervorgeht, was zur Bekämpfung zu tun ist. Die Empfehlungen von Herrn Heller sind auf jeden Fall hilfreich!

Ein Köderverfahen ist jetzt zurzeit noch am meisten Erfolg versprechend, da die Tiere außerhalb des Hauses noch keine Nahrungsquellen vorfinden. Also alles Essbare wegsperren, so dass sie nur den Giftköder zur Verfügung haben.

Natürlich wäre es sinnvoll, die Nistgelegenheit(en) zu lokalisieren, da sonst nach einer Ausrottung des Volkes eine Neubesiedlung möglich ist.

MfG,
A. Buschinger

PS: Eine Gesundheitsgefährdung geht von diesen Ameisen nicht aus. Eher muss sich der Hauseigentümer um die Bausubstanz Sorgen machen: Die Ameisen zerlöchern Holz und evtl. Isoliermaterialien.

Vielen lieben Dank an Herrn Heller und Prof. Buschinger!

Ich bin nicht mur sehr erleichtert sondern auch erstaunt, was man nicht alles an Mitbewohner haben kann...

Das Spinosad, das ich verwendet hab (noch verwende) ist von "Compo" und tatsächlich auf Gelbasis.
"Meine" Ameisen schienen wohl Gefallen dran gefunden zu haben - Gott sei Dank. Momentan sehe ich kein Tier mehr.
Aber ich denke, bei dem Anteil an äußerer und innerer Holzvertäfelung, werden wir evtl. irgendwann nochmal Besuch bekommen..

Lieben Gruß und nochmals vielen Dank für die schnelle Hilfe,
Sirieh

Hallo Sirieh,

den Compo-Köder mit Spinosad habe ich vor zwei Jahren als Vergleichspräparat in einem Ameisenködertest verwendet. Er erwies sich zwar als attraktiv aber so zäh, dass die Ameisen kaum etwas aufnehmen konnten. In einem abschließenden Futterwahlversuch, bei dem eine Ameisenkolonie die Wahl zwischen Zuckerlösung ohne Wirkstoff und dem Compo-Köder hatten, war denn auch die Wirkung völlig unzureichend. Nun haben Ihre Ameisen derzeit wohl keine große Alternative, so dass man eine gewisse Wirkung erwarten kann. Verlassen würde ich mich an Ihrer Stelle aber darauf nicht. Selbst wenn Sie jetzt keine Ameisen sehen, folgt daraus noch kein sicherer Tilgungserfolg. Ich habe oft beobachtet, dass eine Kolonie auf Schädigung für einige Zeit mit Einstellen der Aktivitäten reagiert. Falls wieder Ameisen auftauchen, sollten Sie Köderdosen mit aufgesaugtem Spinosad-Flüssigköder verwenden z.B. von Aeroxon oder Detia.

G. Heller

Danke Herr Heller,
ich hab mir das aufgeschrieben und werde sofort andere Köder besorgen, falls nochmals Tiere auftauchen.
Wurde Fa. Compo über das Ergebnis des Versuches unterrichtet, damit sie ihr Produkt vielleicht verbessern können?

Liebe Grüße,
Sirieh