Hallo,
ich habe vor einigen Monaten das erste Mal Ameisen bei meinen Haustieren in einer Holzvoliere entdeckt, die sich an deren Futterresten bedient haben. Es wunderte mich, da wir im 2ten Stock Dachgeschoss wohnen.
Hin und wieder traf ich einige wenige einzelne Ameisen - immer an der Voliere, dann war fast 4 Monate bis auf 2-3 gesichtete Exemplare völlige Ruhe.
In den letzten Tagen mehr es sich wieder und es sind - bei Obstfutter in der Voliere - jeden Tag 5 - 10 Ameisen an den Futterresten. An anderes Futter gehen sie nicht.
Trotz Geduld ist es mir leider nicht möglich gewesen, ihren Weg bzw. das Nest ausfindig zu machen. Holzbalken im Dachgeschoss habe ich auf Auffälligkeiten kontrolliert, bin jedoch nicht fündig geworden. Das Haus ist erst von 1983. Ich habe den Verdacht, dass Sie es sich in der massiven Holzvoliere selber gemütlich gemacht haben.
Da ich mir trotzdem Sorgen mache, würde ich gerne wissen, um welche Ameisen es sich handelt. Ich hoffe, Sie können mir anhand der beigefügten Bilder eine Auskunft geben.
Vielen Dank übrigens für diesen tollen kostenfreien Bestimmungsservice, den Sie betreiben.
Viele Grüße
Heike B.
Ameisen im Dachgeschoss - Best.-Hilfe: Camponotus lateralis
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
Hallo,
nach einigem lesen und vergleichen in den anderen Beiträgen tippe ich auf Lasius bruneus? Fliegende Ameisen konnte ich letztes Jahr nicht beobachten.
Ich habe (schweren Herzens) Köderdosen aufgestellt, die aber komplett ignoriert werden. Sie enthalten den Wirkstoff Chlorpyrifos. Das Hauptproblem liegt darin, dass ich mich nicht traue sie 24h am Tag IN die Voliere zu stellen, oder auch frei irgendwo im Zimmer. Falls meine Haustiere mal ausbüxen könnte es zu schweren Folgen kommen.
Unter der Voliere ist ein Laminatboden, schwimmend verlegt auf einer Fußbodenheizung (Estrich). Die Voliere steht auf 10cm Holzbalken, die die Bodenplatte der Voliere tragen (also Hohlraum unter der Voliere).
Eine Zimmerseite (plus Decke) besteht aus Dachschräge und ist mit Holz verkleidet. Darüber wurden Rigipsplatten befestigt. Die anderen Wände sind massiv.
Ob es Sinn macht das Nexa Lotte Ameisenködergel zu probieren und es z.B. auf die Obstreste zu träufeln? Ich könnte es mit einer Schutzkappe (Nudelsieb) absichern, um die Haustiere davon fern zu halten. Gott sei Dank schlafen Sie tagsüber im Nistkasten und könnten notfalls für einige Stunden umquartiert werden.
Ameisenfreundlich geht es nicht, oder? Irgendwie fällt es mir schwer, die kleinen umzubringen.
nach einigem lesen und vergleichen in den anderen Beiträgen tippe ich auf Lasius bruneus? Fliegende Ameisen konnte ich letztes Jahr nicht beobachten.
Ich habe (schweren Herzens) Köderdosen aufgestellt, die aber komplett ignoriert werden. Sie enthalten den Wirkstoff Chlorpyrifos. Das Hauptproblem liegt darin, dass ich mich nicht traue sie 24h am Tag IN die Voliere zu stellen, oder auch frei irgendwo im Zimmer. Falls meine Haustiere mal ausbüxen könnte es zu schweren Folgen kommen.
Unter der Voliere ist ein Laminatboden, schwimmend verlegt auf einer Fußbodenheizung (Estrich). Die Voliere steht auf 10cm Holzbalken, die die Bodenplatte der Voliere tragen (also Hohlraum unter der Voliere).
Eine Zimmerseite (plus Decke) besteht aus Dachschräge und ist mit Holz verkleidet. Darüber wurden Rigipsplatten befestigt. Die anderen Wände sind massiv.
Ob es Sinn macht das Nexa Lotte Ameisenködergel zu probieren und es z.B. auf die Obstreste zu träufeln? Ich könnte es mit einer Schutzkappe (Nudelsieb) absichern, um die Haustiere davon fern zu halten. Gott sei Dank schlafen Sie tagsüber im Nistkasten und könnten notfalls für einige Stunden umquartiert werden.
Ameisenfreundlich geht es nicht, oder? Irgendwie fällt es mir schwer, die kleinen umzubringen.
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Gerhard Heller
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Hallo Heike,
das ist keine Lasius-Art, sondern sieht stark nach Camponotus lateralis aus. Diese Art ist nicht einheimisch und dürfte aus dem Mittelmeergebiet eingeschleppt sein. Nur wie? Haben Sie mal Kork, Halme des Riesenschilfs oder ähnliches aus dem Urlaub mitgebracht?
Zur Sicherheit können Sie mir 1-2 Tiere zur Bestimmung in einem Röhrchen tot oder lebend zusenden (Stauferring 47, 55218 Ingelheim).
Die Art ist übrigens völlig harmlos. Die Kolonien sind nur klein.
Viele Grüße
G. Heller
das ist keine Lasius-Art, sondern sieht stark nach Camponotus lateralis aus. Diese Art ist nicht einheimisch und dürfte aus dem Mittelmeergebiet eingeschleppt sein. Nur wie? Haben Sie mal Kork, Halme des Riesenschilfs oder ähnliches aus dem Urlaub mitgebracht?
Zur Sicherheit können Sie mir 1-2 Tiere zur Bestimmung in einem Röhrchen tot oder lebend zusenden (Stauferring 47, 55218 Ingelheim).
Die Art ist übrigens völlig harmlos. Die Kolonien sind nur klein.
Viele Grüße
G. Heller
Hallo Herr Heller,
ich gebe zu so verdutzt wie vorhin habe ich meinen Monitor selten angesehen. Als Hausbesitzer hatte ich inzwischen die bildhaftesten Horrorvorstellungen, was sich da bei mir angesiedelt haben könnte.
Ihre Vermutung passt komplett in das Schema. Die Voliere ist mit mehren großen Korkstämmen ausgestattet, die im Sommer aber normalerweise mit dem Gartenschlauch gut abgespritzt werden. Im letzten Sommer (die Ameisen habe ich das erste Mal im Juni 2008 entdeckt) kamen zwei neue kleinere Stämme aus der Terraristikabteilung in das Zimmer hinzu.
Ich würde Ihnen gerne einige Exemplare zusenden, um Gewissheit zu bekommen. Falls Ihnen lebende Exemplare lieber sind wäre das für mich kein Problem.
Wenn Sie recht behalten könnte man die Königin in ein Formicarium umsiedeln?! Es wäre zwar ein ungewöhnlicher Einstieg in die Ameisenhaltung, aber faszinierend fand ich Ameisen schon immer.
ich gebe zu so verdutzt wie vorhin habe ich meinen Monitor selten angesehen. Als Hausbesitzer hatte ich inzwischen die bildhaftesten Horrorvorstellungen, was sich da bei mir angesiedelt haben könnte.
Ihre Vermutung passt komplett in das Schema. Die Voliere ist mit mehren großen Korkstämmen ausgestattet, die im Sommer aber normalerweise mit dem Gartenschlauch gut abgespritzt werden. Im letzten Sommer (die Ameisen habe ich das erste Mal im Juni 2008 entdeckt) kamen zwei neue kleinere Stämme aus der Terraristikabteilung in das Zimmer hinzu.
Ich würde Ihnen gerne einige Exemplare zusenden, um Gewissheit zu bekommen. Falls Ihnen lebende Exemplare lieber sind wäre das für mich kein Problem.
Wenn Sie recht behalten könnte man die Königin in ein Formicarium umsiedeln?! Es wäre zwar ein ungewöhnlicher Einstieg in die Ameisenhaltung, aber faszinierend fand ich Ameisen schon immer.
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Gerhard Heller
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Hallo Heike,
eigentlich ist es nicht mehr nötig, die Ameisen zu senden. Ich bin mir absolut sicher, dass es C. lateralis ist. Wenn Sie herausfinden in welchem Korkstück sich das Nest befindet, können Sie es in ein separates Terrarium bringen. Trotz der kleinen Kolonien siedelt die Art oft parallel in mehreren Dependancen, in Ihrem Fall also evtl. in mehreren Korkstücken.
Viele Grüße
G. Heller
eigentlich ist es nicht mehr nötig, die Ameisen zu senden. Ich bin mir absolut sicher, dass es C. lateralis ist. Wenn Sie herausfinden in welchem Korkstück sich das Nest befindet, können Sie es in ein separates Terrarium bringen. Trotz der kleinen Kolonien siedelt die Art oft parallel in mehreren Dependancen, in Ihrem Fall also evtl. in mehreren Korkstücken.
Viele Grüße
G. Heller
