Seit ca.5 Jahren haben wir im Juni ein größeres Ameisenaufkommen im Haus. Angefangen hat es in der Küche, dort sind sie aus der Spülmaschine gekommen. Irgendwann hatten wir im Flur eine feuchte Wand, dort hatten Ameisen einen Holzbalken fast komplett zerfressen. Seit 2 Jahren sind die Ameisen in der 2. Etage im Schlafzimmer. Im ganzen Haus sind Dielen verlegt, es handelt sich um ein altes Haus, auch mit Holzbalken. Isoliert wurde es vor 15 Jahren mit Styropor.
Im Juni haben die Ameisen ihren Hochzeitsflug. Ein Ameisenspezialist hat sie bereits bestimmt. Es soll sich um die Gattung Lasius brunneus oder emerginatus handeln. Wir haben versucht, mit handelsüblichen Köderdosen die Ameisen zu bekämpfen. Die Köder wurden gut angenommen, es gab viele Tote, doch bisher kamen die Ameisen jedes
Jahr wieder.Auch ein extra angefertigter Köder (mit Larven + Borax) brachte keine Besserung. Sind die Ameisen wohl immer noch im Haus oder kommen sie nur zur Hochzeit ins Haus? Haben wir eine Chance, sie los zu werden? Ich habe jetzt schon Panik, wenn es auf das Frühjahr zu geht und wir nur eingeschränkt unsere 2. Etage nutzen können.
Lasius brunneus noch im Haus?
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
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Gerhard Heller
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Hallo,
eigentlich müsste ein Ameisenspezialist unterscheiden können, ob es sich um L. brunneus oder emarginatus handelt. Für Ihr Hausameisenproblem spielt es allerdings keine große Rolle, denn beide Arten sind wegen der Verursachung von Schäden an Holz und Dämmstoffen sehr unangenehm. Die Ameisen nisten im Haus und sie werden auch in diesem Jahr wieder schwärmen.
Falls die Ameisen jetzt schon aktiv werden (achten Sie auf umherlaufende Arbeiterinnen!), ist es die ideale Gelegenheit mit der Bekämpfung mit einem Köder zu beginnen, da die Ameisen noch lange warten müssen bis sie wieder im Freiland auf Nahrungssuche gehen können. Es gibt also kein alternatives Nahrungsangebot.
Sie finden hier im Forum eine große Anzahl von Tips für einen geeigneten Köder. Deshalb möchte ich dies nicht groß und breit ausführen. Nur soviel: Borax taugt nicht viel. Als sehr effektiv hat sich der Wirkstoff Fipronil erwiesen. Es gibt einen Fertigköder, viele Ihrer "Leidensgenossen" haben sich aber aus dem Ameisenstreumittel mit diesem Wirkstoff durch Mischen mit Marmelade oder auch mit proteinreichen "Grundlagen" (Leberwurst etc.) selbst einen Köder hergestellt.
Viele Grüße
G. Heller
eigentlich müsste ein Ameisenspezialist unterscheiden können, ob es sich um L. brunneus oder emarginatus handelt. Für Ihr Hausameisenproblem spielt es allerdings keine große Rolle, denn beide Arten sind wegen der Verursachung von Schäden an Holz und Dämmstoffen sehr unangenehm. Die Ameisen nisten im Haus und sie werden auch in diesem Jahr wieder schwärmen.
Falls die Ameisen jetzt schon aktiv werden (achten Sie auf umherlaufende Arbeiterinnen!), ist es die ideale Gelegenheit mit der Bekämpfung mit einem Köder zu beginnen, da die Ameisen noch lange warten müssen bis sie wieder im Freiland auf Nahrungssuche gehen können. Es gibt also kein alternatives Nahrungsangebot.
Sie finden hier im Forum eine große Anzahl von Tips für einen geeigneten Köder. Deshalb möchte ich dies nicht groß und breit ausführen. Nur soviel: Borax taugt nicht viel. Als sehr effektiv hat sich der Wirkstoff Fipronil erwiesen. Es gibt einen Fertigköder, viele Ihrer "Leidensgenossen" haben sich aber aus dem Ameisenstreumittel mit diesem Wirkstoff durch Mischen mit Marmelade oder auch mit proteinreichen "Grundlagen" (Leberwurst etc.) selbst einen Köder hergestellt.
Viele Grüße
G. Heller
Hallo Herr Heller!
Vielen Dank erst einmal für Ihre rasche Antwort.
Wir haben nicht nur versucht, die Ameisen mit Borax zu bekämpfen, sondern auch mit dem Ameisenbuffet von Neundorff (Wirkstoff Spinosad)
und dem Köder Celaflor (Wirkstoff Fipronil). Die Ameisen haben die Köder
gut angenommen und man fand viele Tote. Trotzdem kamen die Ameisen jedes Jahr wieder.
Wir wohnen in dem Haus zur Miete, so dass wir uns langsam fragen, ob
wir nicht resignieren sollten. Haben wir überhaupt eine Chance , "ameisenfrei" zu werden oder nicht ? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie noch einmal antworten, da ich schon jetzt mit Schrecken an die kommende Saison denke.
Vielen Dank erst einmal für Ihre rasche Antwort.
Wir haben nicht nur versucht, die Ameisen mit Borax zu bekämpfen, sondern auch mit dem Ameisenbuffet von Neundorff (Wirkstoff Spinosad)
und dem Köder Celaflor (Wirkstoff Fipronil). Die Ameisen haben die Köder
gut angenommen und man fand viele Tote. Trotzdem kamen die Ameisen jedes Jahr wieder.
Wir wohnen in dem Haus zur Miete, so dass wir uns langsam fragen, ob
wir nicht resignieren sollten. Haben wir überhaupt eine Chance , "ameisenfrei" zu werden oder nicht ? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie noch einmal antworten, da ich schon jetzt mit Schrecken an die kommende Saison denke.
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Gerhard Heller
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Hallo,
dass Sie mit dem Fipronil-Köder trotz guter Annahme keinen Erfolg hatten, überrascht mich sehr. Unter guter Annahme verstehe ich allerdings, dass dicht belaufene Ameisenstraßen zum Köder führen, so dass hunderte Tiere am Köder fressen. Die Mehrzahl der Ameisen verendet nach Fipronil-Aufnahme im Nest.
Spinosad ist ebenfalls ein hervorragender Wirkstoff, allerdings im Neudorff-Köder m.E. unterdosiert.
Als einzigen Ratschlag kann ich Ihnen nur geben, es jetzt konsequent und über längere Zeit nochmals mit Fipronil-Köder zu versuchen. Evtl. können Sie, falls irgendwie möglich, das Streumittel mit Fipronil an Stellen, wo die Ameisen hervorkommen, unter Verschalungen etc. zu applizieren. Da das Mittel auf Zuckerbasis formuliert ist, wirkt es nicht nur als Kontaktgift sondern kann auch als Fraßköder dienen, besonders wenn es feucht und dadurch attraktiv wird.
Die nicht unbedingt erfolgversprechende Alternative heißt Böden entfernen etc. und falls man Glück hat, das weitläufige Nest zu finden, mit einem Kontaktinsektizid zu arbeiten.
Haben Sie schon mal mit Ihrem Vermieter gesprochen? Ob er allerdings zwingend dazu verpflichtet ist, für die Beseitigung des Befalls zu sorgen, weiß ich nicht.
Viele Grüße
G. Heller
dass Sie mit dem Fipronil-Köder trotz guter Annahme keinen Erfolg hatten, überrascht mich sehr. Unter guter Annahme verstehe ich allerdings, dass dicht belaufene Ameisenstraßen zum Köder führen, so dass hunderte Tiere am Köder fressen. Die Mehrzahl der Ameisen verendet nach Fipronil-Aufnahme im Nest.
Spinosad ist ebenfalls ein hervorragender Wirkstoff, allerdings im Neudorff-Köder m.E. unterdosiert.
Als einzigen Ratschlag kann ich Ihnen nur geben, es jetzt konsequent und über längere Zeit nochmals mit Fipronil-Köder zu versuchen. Evtl. können Sie, falls irgendwie möglich, das Streumittel mit Fipronil an Stellen, wo die Ameisen hervorkommen, unter Verschalungen etc. zu applizieren. Da das Mittel auf Zuckerbasis formuliert ist, wirkt es nicht nur als Kontaktgift sondern kann auch als Fraßköder dienen, besonders wenn es feucht und dadurch attraktiv wird.
Die nicht unbedingt erfolgversprechende Alternative heißt Böden entfernen etc. und falls man Glück hat, das weitläufige Nest zu finden, mit einem Kontaktinsektizid zu arbeiten.
Haben Sie schon mal mit Ihrem Vermieter gesprochen? Ob er allerdings zwingend dazu verpflichtet ist, für die Beseitigung des Befalls zu sorgen, weiß ich nicht.
Viele Grüße
G. Heller
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mariahellwig
- Beiträge: 141
- Registriert: 12. Jun. 2007, 12:27
Hallo Funnymaus,
es gibt keinen Grund zu resignieren. Fipronil und Spinosad wirken eigentlich ziemlich zuverlässig, deswegen frage ich mich jetzt was da falsch gelaufen sein kann.
Mit Köderdosen habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht, da LB gerne um die Dosen herumlaufen. Aber sie sagten ja die Dosen würden gut angenommen.
Ich würde Ihnen trotzdem nochmal empfehlen, wie Herr Heller beschrieben hat, den Köder selbst anzumischen und mit Hilfe von Wattestäbchen auslegen. Man kann dort besser beobachten was sie dort treiben.
es gibt keinen Grund zu resignieren. Fipronil und Spinosad wirken eigentlich ziemlich zuverlässig, deswegen frage ich mich jetzt was da falsch gelaufen sein kann.
Mit Köderdosen habe ich bisher keine guten Erfahrungen gemacht, da LB gerne um die Dosen herumlaufen. Aber sie sagten ja die Dosen würden gut angenommen.
Ich würde Ihnen trotzdem nochmal empfehlen, wie Herr Heller beschrieben hat, den Köder selbst anzumischen und mit Hilfe von Wattestäbchen auslegen. Man kann dort besser beobachten was sie dort treiben.