Die Wiesenhummel (Bombus pratorum) mit Kuckuck
Verfasst: 31. Jan. 2009, 18:16
Wiesenhummel, Kleine Waldhummel, Pyrobombus pratorum (Linnaeus 1761)
Lebensraum und Vorkommen
Vom Flachland bis zum Hochgebirge ( 2300m ).
Meist im offenem Gelände der freien Feldmark, auf Wiesen, Viehweiden, Böschungen. Man findet sie auch an und in lichten Wäldern, gern unter Sträucher, Gebüsch und Heckenzonen. Sehr häufig auch im Bereich von Garten und Parkanlagen. Im Grunde überall, wo sie einen geeigneten Platz für ihr Nest und Trachtpflanzen vorfindet; ein Ubiquist und Kulturfolger.
Was sind Kulturfolger: Kulturfolger oder Hemerophile (griechisch: hemeros = Kultiviert philos = Freund).
Tier und Pflanzenarten, die vom Menschen geschaffene und gestaltete Lebensräume bevorzugen und dadurch Vorteile erlangen. Sie finden dort oft günstigere Lebensbedingungen vor, als an ihrem ursprünglichen Lebensraum.
Was ist ein Ubiquist: In den unterschiedlichsten Biotopen lebende Arten.
Was bedeutet Pyrobombus: Feurige oder wilde Hummel.
Verbreitung: Fast ganz Europa.
Nistweise und Neststandort
Nestbezieher und Nestbauer.
Wiesenhummeln bauen überwiegend ihr Nest oberirdisch unter Reisig, Moos und Grasbüscheln, in hohlen Bäumen, Vogelnistkästen, alte Vogelnester (Zaunkönignest) und Eichhörnchennestern, sowie an und in Gebäuden. An fast allen von ihr irgendwie geeigneten Plätzen, selten in verlassenen Erdbauten, ( Mäusekesseln und Maulwurfsbauten ). Gerne werden von ihr auch oberirdische und unterirdische Hummelnisthilfen angenommen.
Aussehen, Merkmale und Kennzeichen
Bei der Wiesenhummel ist die Grundfarbe des Hummelkörpers schwarz. Am kopfnahen Thorax (Brustabschnitt) weist sie einen gelben Querstreifen auf, der jedoch bei Farbvariationen fehlen kann. Auch der 1. Drittel des Abdomens (Hinterleib) ist schwarz und kann eine gelbe Querbinde tragen, die jedoch oft fehlt. 4. bis 6. Tergit sind in der Regel orangerot bis orange gefärbt. Verwechselungen mit anderen Hummelarten wie Pyrenäen-, Trug-, Bergland- und Höhenhummel sind in den Alpen möglich. Bei den Männchen (Drohnen) verdrängt die gelbe Behaarung die schwarze mehr oder weniger.
Besondere Kennzeichen der Männchen (Drohnen): Vom kopfnahen Thorax (Brustabschnitt) bis zum 1. Drittel des Abdomens (Hinterleib) mit vielen struppig wirkenden gelblichen Haarbüscheln ausgestattet; meist breite gelbe struppig wirkende Binde über der Vorderbrust, teilweise um den Thorax ganz herum; dazu ein gelber Haarbüschel im Clupeus (Gesichtsfeld); Abdomen: 1. und 2. Tergit gelblich mit durchschimmerndem Chitinpanzer; 3 4. Tergit schwarzer Chitinpanzer mit einigen schwarzen Haaren; 5. 6. Tergit orangerot.
Was ist ein Tergit: Es sind die vom Hinterleib bestehende obere Rückenplatte, die aus 1 bis 6
einzelnen Segmenten bestehen.
Brutpflege Typ: ( POLLENSTORER )
Körpermaße in mm: Königin, Arbeiterin, Drohn
Körperlänge: 15 - 17, 9 - 14, 11 - 13
Flügelspannweite: 28 - 32, 18 - 26, 23 - 26
Rüssel: (mittellang) 12 - 14, 8 - 12, 8 - 10
Kopf: - Kurz bis mittellang -
Flugzeiten: März - August
Nestsuchende Königinnen erscheinen je nach Witterung und Höhenlage von Anfang März bis Ende April.
Arbeiterinnen erscheinen ca. 18. bis 20. Tage nach der Nestgründung. Die Flugzeiten der Arbeiterinnen erstrecken sich von Ende März bis in den August hinein.
Jungköniginnen und Drohnen von Ende Mai / Anfang Juni (frühe Nester) und Ende Juli (spätes Vorkommen).
Gründung des Nestes bis schließen der Flugsaison bei der Wiesenhummel
Dauer: 7 Wochen (50 Tage) bis 3 Monate.
Lebensweise
Die überwinterten Jungköniginnen erscheinen schon recht früh im Jahr, oft bereits Anfang März; zu diesem Zeitpunkt kann auch schon die Nestgründung erfolgen. Die Wiesenhummel gehört zu den kurzrüsseligen Hummelarten, die den Pollen in Wachstöpfen oder leeren Kokons deponieren. Zur Ernährung der heranwachsenden Larven werden die Larvenwiegen immer wieder geöffnet und mit Pollen versorgt. Das maximal 120 Tiere umfassende Volk geht spätestens im Juli zugrunde.
Größe der Königin: ( KLEIN bis MITTELGROß )
Fluggeräusche der Königin: ( SEHR HELL bis HOCH )
Volksstärke: 50. bis 120. Individuen.
Individuelle Lebenserwartung der unterschiedlichen Hummelkasten
Königinnen: 12 bis 13 Monate
Arbeiterinnen: ca. 6 Wochen
Drohnen: ca. 5 Wochen
Kuckuckshummelart: Wald-Kuckuckshummel, Fernaldaepsithyrus sylvestris (Lepeletier
1832).
Nach neusten Beobachtungen parasitiert sie auch Völker der
Baum-, Garten-, Dunklen und Hellen Erdhummel, auch
Hainhummel genannt.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Wald-Kuckuckshummel
Kuckuckshummelart: Norwegische Kuckuckshummel, Fernaldaepsithyrus norvegicus
(SPARRE SCHNEIDER).
Der Hauptwirt dieser Kuckuckshummelart ist die Baumhummel, nur
gelegentlich werden Wiesenhummelvölker parasitiert.
Link: http://www.wildbienen.de/b-norveg.htm
Kuckuckshummelart: Feld-Kuckuckshummel, Psithyrus campestris
Hauptwirt der Feld-Schmarotzerhummel ist die Ackerhummel und
als Nebenwirt wird die Wiesenhummel genannt.
Link: http://www.wildbienen.de/b-campes.htm
Besonderheiten und Wissenswertes
Die Wiesenhummel ist ein Pollenstorer (Brutpflegetyp).
Wiesenhummeln kann man durchaus als Kulturfolger und Ubiquist bezeichnen. Sie ist überall recht häufig und zum Zeitpunkt noch nicht gefährdet. Königin besitzt einen hohen Summton. Wiesenhummeln nehmen sehr gerne Hummelnistkästen an, da sie ja die oberirdische Nistweise vorziehen. Die Königin ist in der Lage, wenn sie schon ein Nest gegründet hat, bei sehr niedrigen Temperaturen um 0° C. auszufliegen, um zu ihren Nahrungspflanzen zu gelangen. Selbst starker Schneefall hält sie nicht davon ab. Wiesenhummelarbeiterinnen sammeln schon ab 5° C.. Sie starten schon sehr früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang und sie beenden ihre Sammelflüge erst, wenn schon die Abenddämmerung hereingebrochen ist. Wiesenhummeln sind sogenannte Haustürsammler auch Kurzstreckenflieger genannt, die wenn eben möglich, nur 50 bis 100 Meter um ihren Neststandort sammeln. Wiesenhummelvölker entwickeln sich rascher als alle anderen Hummelarten. Bei ihrer Entwicklung, von der Nestgründung bis zu den ersten Geschlechtstieren, beträgt gerade mal 7 Wochen (50 Tage). Wiesenhummeln haben durch ihre rasche Entwicklung, weniger zu leiden durch Trachtmangel als andere Hummelarten. Starke Völker der Wiesenhummel können 25 bis 40 Jungköniginnen produzieren.
Was ist ein Pollenstorer: Meist kurzrüsslige Hummeln, z.B. Erdhummeln, Baumhummel, Wiesenhummel; aber auch die eher langrüsslige Steinhummel speichern den Pollen in leere Puppenzellen oder in speziell gebaute besondere Pollenzylinder und holen von dort bei Bedarf Blütenstaubportionen zum Verfüttern ab. Ihre Larven werden also von Ammen mit Pollen direkt verpflegt.
Gefährdungsgrad und Gefährdungsgründe
- Unsachgemäßes Ausbringen von Insektiziden (Winddrift beachten!) in der Nähe -
- blühender Trachtpflanzen.
- Beerenobststräucher werden in rauen Lagen fast nur von Hummeln bestäubt.
- Sonst weniger gefährdet, da anspruchslos und von der Sommer-Trachtlücke nicht beeinträchtigt (keine Flugsaison mehr).
- Durch Eingriffe in die Biotope.
- Vernichtung von Hummelnestern, am Haus, im Haus und im Hausgarten.
- Landwirtschaft und Forstwirtschaft.
- Rasen mähen, gefährlichen Kreisel- und Schlägelmäher.
- Straßenverkehr und Autobahnen.
- Tiere (Dachs, Waschbär).
- Wachsmotten.
Ursachen für den Rückgang: Infolge der Zunahme des Siedlungsbereichs (Verdopplung seit den Fünfzigerjahren) erfuhren die Biotope der früheren Kulturlandschaft einen starken Rückgang. Besonders betroffen sind hiervon Streuobstwiesen, Heiden, Grünland, Weinberge und die Biotope der Ackerlandschaft. Weitere Ursachen: Versiegelung durch Überbauung, übermäßige Pflege der öffentlichen Grünanlagen und Hausgärten, verstärkte Freizeitnutzung, Pflanzung florenfremder Gehölze oder Stauden mit zum Teil starkem Ausbreitungsvermögen sowie Beeinträchtigungen durch den Straßenverkehr. Angesichts des zunehmenden Flächenverbrauchs in der offenen Landschaft etwa durch Straßenbau, Errichtung von Einkaufszentren und Bau von Gewerbegebieten sowie der Übernutzung der Kulturlandschaft durch die intensive Agrarwirtschaft darf jedoch auch innerhalb des Siedlungsbereichs der Artenschutz einheimischer Tiere nicht vernachlässigt werden. Insbesondere im Siedlungsbereich sind von naturnäheren Flächen in der Regel nur noch kleine Reste übrig, die vor allem größeren Tieren zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse häufig nicht mehr ausreichen. Auch viele Insektengruppen weisen hier bereits deutliche Verarmungstendenzen auf oder sind bereits ganz verschwunden.
Trachtpflanzen
Bei den Wiesenhummeln konnte an 128 verschiedene Wildpflanzenarten und 21 Kulturpflanzen ein Blütenbesuch nachgewiesen werden. Wie bei allen anderen kurzrüssligen Hummelarten, wozu auch die Wiesenhummel zählt, kommt es häufig zu Nektarraub durch Anbeißen von Kronröhren und Blütenfortsätzen (z. B. an Lerchensporn, Beinwell, Leinkraut und manche Orchideenarten). Arbeiterinnen der Wiesenhummel sammeln gern an allen Arten der Pflanzenfamilie Rosengewächse und erweisen sich deshalb bei Süß- und Sauerkirschen, Äpfeln, Rosen, Himbeeren, Brombeeren und vielen verwandten Arten als zuverlässige Bestäuberinsekten.
Was sind Trachtpflanzen: Nektar und / oder Pollen liefernde Nahrungspflanzen.
Quellenangaben
Eberhard von Hagen Ambros Aichhorn
Hummeln, bestimmen ansiedeln vermehren schützen
Fauna Verlag
ISBN 3-935980-28-0
Helmut und Margrit Hintermeier
Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft
Obst- und Gartenbauverlag München
ISBN 3-87596-098-X
Peter-Frank Röseler
Der Hummelgarten, Lebensraum und Biologie der Hummeln
TRIGA VERLAG
ISBN 3-89774-280-2
Günter R. Witte & Juliane Seger
Hummeln brauchen blühendes Land
WESTAPP WISSENSCHAFTEN
ISBN 3-89432-097-4
Weiterführende Links zur Wiesenhummel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesenhummel
http://www.wildbienen.de/huarten.htm
Lebensraum und Vorkommen
Vom Flachland bis zum Hochgebirge ( 2300m ).
Meist im offenem Gelände der freien Feldmark, auf Wiesen, Viehweiden, Böschungen. Man findet sie auch an und in lichten Wäldern, gern unter Sträucher, Gebüsch und Heckenzonen. Sehr häufig auch im Bereich von Garten und Parkanlagen. Im Grunde überall, wo sie einen geeigneten Platz für ihr Nest und Trachtpflanzen vorfindet; ein Ubiquist und Kulturfolger.
Was sind Kulturfolger: Kulturfolger oder Hemerophile (griechisch: hemeros = Kultiviert philos = Freund).
Tier und Pflanzenarten, die vom Menschen geschaffene und gestaltete Lebensräume bevorzugen und dadurch Vorteile erlangen. Sie finden dort oft günstigere Lebensbedingungen vor, als an ihrem ursprünglichen Lebensraum.
Was ist ein Ubiquist: In den unterschiedlichsten Biotopen lebende Arten.
Was bedeutet Pyrobombus: Feurige oder wilde Hummel.
Verbreitung: Fast ganz Europa.
Nistweise und Neststandort
Nestbezieher und Nestbauer.
Wiesenhummeln bauen überwiegend ihr Nest oberirdisch unter Reisig, Moos und Grasbüscheln, in hohlen Bäumen, Vogelnistkästen, alte Vogelnester (Zaunkönignest) und Eichhörnchennestern, sowie an und in Gebäuden. An fast allen von ihr irgendwie geeigneten Plätzen, selten in verlassenen Erdbauten, ( Mäusekesseln und Maulwurfsbauten ). Gerne werden von ihr auch oberirdische und unterirdische Hummelnisthilfen angenommen.
Aussehen, Merkmale und Kennzeichen
Bei der Wiesenhummel ist die Grundfarbe des Hummelkörpers schwarz. Am kopfnahen Thorax (Brustabschnitt) weist sie einen gelben Querstreifen auf, der jedoch bei Farbvariationen fehlen kann. Auch der 1. Drittel des Abdomens (Hinterleib) ist schwarz und kann eine gelbe Querbinde tragen, die jedoch oft fehlt. 4. bis 6. Tergit sind in der Regel orangerot bis orange gefärbt. Verwechselungen mit anderen Hummelarten wie Pyrenäen-, Trug-, Bergland- und Höhenhummel sind in den Alpen möglich. Bei den Männchen (Drohnen) verdrängt die gelbe Behaarung die schwarze mehr oder weniger.
Besondere Kennzeichen der Männchen (Drohnen): Vom kopfnahen Thorax (Brustabschnitt) bis zum 1. Drittel des Abdomens (Hinterleib) mit vielen struppig wirkenden gelblichen Haarbüscheln ausgestattet; meist breite gelbe struppig wirkende Binde über der Vorderbrust, teilweise um den Thorax ganz herum; dazu ein gelber Haarbüschel im Clupeus (Gesichtsfeld); Abdomen: 1. und 2. Tergit gelblich mit durchschimmerndem Chitinpanzer; 3 4. Tergit schwarzer Chitinpanzer mit einigen schwarzen Haaren; 5. 6. Tergit orangerot.
Was ist ein Tergit: Es sind die vom Hinterleib bestehende obere Rückenplatte, die aus 1 bis 6
einzelnen Segmenten bestehen.
Brutpflege Typ: ( POLLENSTORER )
Körpermaße in mm: Königin, Arbeiterin, Drohn
Körperlänge: 15 - 17, 9 - 14, 11 - 13
Flügelspannweite: 28 - 32, 18 - 26, 23 - 26
Rüssel: (mittellang) 12 - 14, 8 - 12, 8 - 10
Kopf: - Kurz bis mittellang -
Flugzeiten: März - August
Nestsuchende Königinnen erscheinen je nach Witterung und Höhenlage von Anfang März bis Ende April.
Arbeiterinnen erscheinen ca. 18. bis 20. Tage nach der Nestgründung. Die Flugzeiten der Arbeiterinnen erstrecken sich von Ende März bis in den August hinein.
Jungköniginnen und Drohnen von Ende Mai / Anfang Juni (frühe Nester) und Ende Juli (spätes Vorkommen).
Gründung des Nestes bis schließen der Flugsaison bei der Wiesenhummel
Dauer: 7 Wochen (50 Tage) bis 3 Monate.
Lebensweise
Die überwinterten Jungköniginnen erscheinen schon recht früh im Jahr, oft bereits Anfang März; zu diesem Zeitpunkt kann auch schon die Nestgründung erfolgen. Die Wiesenhummel gehört zu den kurzrüsseligen Hummelarten, die den Pollen in Wachstöpfen oder leeren Kokons deponieren. Zur Ernährung der heranwachsenden Larven werden die Larvenwiegen immer wieder geöffnet und mit Pollen versorgt. Das maximal 120 Tiere umfassende Volk geht spätestens im Juli zugrunde.
Größe der Königin: ( KLEIN bis MITTELGROß )
Fluggeräusche der Königin: ( SEHR HELL bis HOCH )
Volksstärke: 50. bis 120. Individuen.
Individuelle Lebenserwartung der unterschiedlichen Hummelkasten
Königinnen: 12 bis 13 Monate
Arbeiterinnen: ca. 6 Wochen
Drohnen: ca. 5 Wochen
Kuckuckshummelart: Wald-Kuckuckshummel, Fernaldaepsithyrus sylvestris (Lepeletier
1832).
Nach neusten Beobachtungen parasitiert sie auch Völker der
Baum-, Garten-, Dunklen und Hellen Erdhummel, auch
Hainhummel genannt.
Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Wald-Kuckuckshummel
Kuckuckshummelart: Norwegische Kuckuckshummel, Fernaldaepsithyrus norvegicus
(SPARRE SCHNEIDER).
Der Hauptwirt dieser Kuckuckshummelart ist die Baumhummel, nur
gelegentlich werden Wiesenhummelvölker parasitiert.
Link: http://www.wildbienen.de/b-norveg.htm
Kuckuckshummelart: Feld-Kuckuckshummel, Psithyrus campestris
Hauptwirt der Feld-Schmarotzerhummel ist die Ackerhummel und
als Nebenwirt wird die Wiesenhummel genannt.
Link: http://www.wildbienen.de/b-campes.htm
Besonderheiten und Wissenswertes
Die Wiesenhummel ist ein Pollenstorer (Brutpflegetyp).
Wiesenhummeln kann man durchaus als Kulturfolger und Ubiquist bezeichnen. Sie ist überall recht häufig und zum Zeitpunkt noch nicht gefährdet. Königin besitzt einen hohen Summton. Wiesenhummeln nehmen sehr gerne Hummelnistkästen an, da sie ja die oberirdische Nistweise vorziehen. Die Königin ist in der Lage, wenn sie schon ein Nest gegründet hat, bei sehr niedrigen Temperaturen um 0° C. auszufliegen, um zu ihren Nahrungspflanzen zu gelangen. Selbst starker Schneefall hält sie nicht davon ab. Wiesenhummelarbeiterinnen sammeln schon ab 5° C.. Sie starten schon sehr früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang und sie beenden ihre Sammelflüge erst, wenn schon die Abenddämmerung hereingebrochen ist. Wiesenhummeln sind sogenannte Haustürsammler auch Kurzstreckenflieger genannt, die wenn eben möglich, nur 50 bis 100 Meter um ihren Neststandort sammeln. Wiesenhummelvölker entwickeln sich rascher als alle anderen Hummelarten. Bei ihrer Entwicklung, von der Nestgründung bis zu den ersten Geschlechtstieren, beträgt gerade mal 7 Wochen (50 Tage). Wiesenhummeln haben durch ihre rasche Entwicklung, weniger zu leiden durch Trachtmangel als andere Hummelarten. Starke Völker der Wiesenhummel können 25 bis 40 Jungköniginnen produzieren.
Was ist ein Pollenstorer: Meist kurzrüsslige Hummeln, z.B. Erdhummeln, Baumhummel, Wiesenhummel; aber auch die eher langrüsslige Steinhummel speichern den Pollen in leere Puppenzellen oder in speziell gebaute besondere Pollenzylinder und holen von dort bei Bedarf Blütenstaubportionen zum Verfüttern ab. Ihre Larven werden also von Ammen mit Pollen direkt verpflegt.
Gefährdungsgrad und Gefährdungsgründe
- Unsachgemäßes Ausbringen von Insektiziden (Winddrift beachten!) in der Nähe -
- blühender Trachtpflanzen.
- Beerenobststräucher werden in rauen Lagen fast nur von Hummeln bestäubt.
- Sonst weniger gefährdet, da anspruchslos und von der Sommer-Trachtlücke nicht beeinträchtigt (keine Flugsaison mehr).
- Durch Eingriffe in die Biotope.
- Vernichtung von Hummelnestern, am Haus, im Haus und im Hausgarten.
- Landwirtschaft und Forstwirtschaft.
- Rasen mähen, gefährlichen Kreisel- und Schlägelmäher.
- Straßenverkehr und Autobahnen.
- Tiere (Dachs, Waschbär).
- Wachsmotten.
Ursachen für den Rückgang: Infolge der Zunahme des Siedlungsbereichs (Verdopplung seit den Fünfzigerjahren) erfuhren die Biotope der früheren Kulturlandschaft einen starken Rückgang. Besonders betroffen sind hiervon Streuobstwiesen, Heiden, Grünland, Weinberge und die Biotope der Ackerlandschaft. Weitere Ursachen: Versiegelung durch Überbauung, übermäßige Pflege der öffentlichen Grünanlagen und Hausgärten, verstärkte Freizeitnutzung, Pflanzung florenfremder Gehölze oder Stauden mit zum Teil starkem Ausbreitungsvermögen sowie Beeinträchtigungen durch den Straßenverkehr. Angesichts des zunehmenden Flächenverbrauchs in der offenen Landschaft etwa durch Straßenbau, Errichtung von Einkaufszentren und Bau von Gewerbegebieten sowie der Übernutzung der Kulturlandschaft durch die intensive Agrarwirtschaft darf jedoch auch innerhalb des Siedlungsbereichs der Artenschutz einheimischer Tiere nicht vernachlässigt werden. Insbesondere im Siedlungsbereich sind von naturnäheren Flächen in der Regel nur noch kleine Reste übrig, die vor allem größeren Tieren zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse häufig nicht mehr ausreichen. Auch viele Insektengruppen weisen hier bereits deutliche Verarmungstendenzen auf oder sind bereits ganz verschwunden.
Trachtpflanzen
Bei den Wiesenhummeln konnte an 128 verschiedene Wildpflanzenarten und 21 Kulturpflanzen ein Blütenbesuch nachgewiesen werden. Wie bei allen anderen kurzrüssligen Hummelarten, wozu auch die Wiesenhummel zählt, kommt es häufig zu Nektarraub durch Anbeißen von Kronröhren und Blütenfortsätzen (z. B. an Lerchensporn, Beinwell, Leinkraut und manche Orchideenarten). Arbeiterinnen der Wiesenhummel sammeln gern an allen Arten der Pflanzenfamilie Rosengewächse und erweisen sich deshalb bei Süß- und Sauerkirschen, Äpfeln, Rosen, Himbeeren, Brombeeren und vielen verwandten Arten als zuverlässige Bestäuberinsekten.
Was sind Trachtpflanzen: Nektar und / oder Pollen liefernde Nahrungspflanzen.
Quellenangaben
Eberhard von Hagen Ambros Aichhorn
Hummeln, bestimmen ansiedeln vermehren schützen
Fauna Verlag
ISBN 3-935980-28-0
Helmut und Margrit Hintermeier
Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft
Obst- und Gartenbauverlag München
ISBN 3-87596-098-X
Peter-Frank Röseler
Der Hummelgarten, Lebensraum und Biologie der Hummeln
TRIGA VERLAG
ISBN 3-89774-280-2
Günter R. Witte & Juliane Seger
Hummeln brauchen blühendes Land
WESTAPP WISSENSCHAFTEN
ISBN 3-89432-097-4
Weiterführende Links zur Wiesenhummel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesenhummel
http://www.wildbienen.de/huarten.htm