Haben wir ein Problem oder zwei?

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

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Elisabeth_G
Beiträge: 2
Registriert: 18. Jan. 2009, 21:54
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Haben wir ein Problem oder zwei?

Beitrag von Elisabeth_G »

Hallo! Wir haben ein Ameisenproblem und wüssten gern, ob es eines ist oder zwei verschiedene. Und so hat es sich zugetragen: Nach Weihnachten haben wir erstmals vereinzelt Ameisen in unserem Wohnzimmer, das in den Hof hinaus auf Fundamentplatten gebaut ist und eine Warmwasserfußbodenheizung hat, gefunden. Sie waren ca. 9 mm groß. Wir dachten anfangs, das sei einfach eine, die über den Christbaum reingekommen wäre. Dann sahen wir immer wieder welche, wenig später auch geflügelt. Allerdings immer an verschiedenen Orten, meist eher oben, in der Nähe der Fenster oder an der Zimmerdecke.
In etwa zur gleichen Zeit - sagen wir, ungefähr eine Woche später, entdeckten wir am Wohnzimmerfußboden kleine Ameisen. Sie kamen durch die Silikon-Fugenritzen heraus. Ursprünglich dachten wir, die wohnen dort vielleicht hin und wieder in der Fußbodenheizung, und als es dann minus 10 Grad hatte, wärs ihnen dort zu heiß geworden (weil die Rohre dann 40 Grad haben). Sie waren in etwa einen halben Zentimeter groß. Wir haben ein wenig nachgelesen, aber wir sind nicht schlau geworden: Sind die großen dieselbe Art wie die Kleinen und auf Hochzeitsflug? Es sind dann teilweise bis zu zehn Geflügelte aufgetreten. Die Kleinen haben diesen Gel-Köder von NExalotte und Vandal begierig aufgenommen. Und sind bereits deutlich weniger. Die großen scheinen auch weniger zu sein. Allerdings haben wir sie an der Zimmerdekce aus der hölzernen Lampenfassung kommen sehen. Es ist daher möglich, dass sie in den Elektrorohren sitzen, oder? Bzw. ist es möglich, dass die von dort aus in die Dachkonstruktion gegangen sind? Ist ihnen das nicht zu kalt? Und vor allem: wie werden wir sie los?
Klar, die Fugen werden wir dicht machen, sobald wir sicher sind, dass die kleinen ausgerottet sind. Aber die Geflügelten - wo könnten die hausen? An den Köder gehen die jedenfalls nicht. Ich habe Bilder eingefügt. Die kleinen kommen gerade aus der Ritze gekrochen und sind wie gesagt in etwa einen halben cm groß. die Großen sind etwa 9 mm groß.
Vielen Dank für den Hinweis, ob es sich um dieselbe Art handeln kann oder ob das zwei völlig verschiedene und auch verschieden zu bekämpfende Probleme sind.
mfG
EG
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9mm, oft geflügelt, eher an der Decke
9mm, oft geflügelt, eher an der Decke
ca 5 mm, aus dem Fußboden (mit Fußbodenheizung)
ca 5 mm, aus dem Fußboden (mit Fußbodenheizung)
Buschinger
Beiträge: 1487
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Beitrag von Buschinger »

Hallo Elisabeth G.,

Sie haben „nur“ ein Problem. Die geflügelten Geschlechtstiere, vorn auf der Hand eine junge Königin, hinten ein Männchen, werden von den Arbeiterinnen gefüttert; die gehen nicht selbst an Futter.
Erstaunlich ist, dass die Geflügelten bereits jetzt erscheinen. Vielleicht noch Reste einer im Herbst erfolgten Aufzucht.
Zurzeit können die Tiere im Freiland kein Futter suchen, da sie sich bei niedrigen Temperaturen nicht bewegen können. Nachdem sie im Haus anscheinend recht aktiv sind, kann man sie vielleicht mittels Fraßködern tatsächlich ausrotten.
Natürlich bleibt dabei die Nistgelegenheit erhalten (Hohlräume in Boden- Wand- oder Dachkonstruktion), so dass im Sommer zur normalen Schwarmzeit der Tiere eine Neubesiedlung durch eine junge Königin möglich ist.
Da es mehrere Ameisenarten gibt, die hier in Frage kommen, wäre es gut, wenn Sie ein paar von den Arbeiterinnen zur Bestimmung einschicken könnten.

Viele Grüße,
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Elisabeth_G
Beiträge: 2
Registriert: 18. Jan. 2009, 21:54
Wohnort: Langenzersdorf bei Wien

Beitrag von Elisabeth_G »

Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort! Da haben wir jetzt etwas gelernt!! So viele Königinnen schlüpfen dann aus? Faszinierend (und, im Haus, schon auch ein bisschen beängstigend ;-) )!
Der Fraßköder scheint gut funktioniert zu haben, es sind derzeit keine zu sehen. Sobald aber wieder welche auftreten, komme ich sehr gern auf Ihr Bestimmungsangebot zurück, vielen Dank.
Noch eine Frage: WENN die Tiere im Frühjahr wieder auftauchen (oder andere), gibt es dann auch eine Chance, sie zu "verdrängen" anstatt mittels Fraßköder umzubringen?
Vielen Dank noch einmal für Ihre vorige erhellende Antwort!
mfG
E.G.
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