Markierungsband für Waldameisen Nester

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Was denken Sie über den Einsatz von Hinweisbänder in der direkten Nähe von Ameisennester?

Das ist eine flexible und einfache Lösung um Hinweise anzubringen
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60%
Ich finde ein solches Hinweisband vorteilhafter als Hinweisschilder
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Ich finde Hinweisschilder besser als ein Hinweisband
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 5

nativebee
Beiträge: 2
Registriert: 20. Feb. 2008, 22:23

Markierungsband für Waldameisen Nester

Beitrag von nativebee »

Hallo Zusammen,

ich erlebe es leider immer wieder, dass die mir bekannten Waldameinsen Nester fast bis zum Erdboden gleich gemacht werden. Ich gehe hier von der Beeinflussung durch den Menschen aus. Wildschweine gibt es bei uns noch nicht.

Infotafel an jedes Nest aufzustellen ist mir ehrlich gesagt zu teuer. Ob man dadurch jene Menschen abhalten könnte die diesen Unsinn machen kann ich nicht wirklich sagen, denke aber durchaus dass ein direkter Hinweis so manche Zerstörung verhindert könnte.

Nun zu meiner eigentliche Frage.

Hat man sich bei der Ameisenschutzwarte schon einmal darüber Gedanken gemacht ein kostengünstiges Hinweisband, dass an den nächsten Baum neben einem Ameisennest fest gebunden werden kann, einzusetzen.

Vorstellen sollte man sich diese Hinweisband wie die typischen Absperrbänder rot/weis die man oft bei Staßenbauten oder ähnliches sehen kann. Nur eben in entsprechenden Waldfarben z.B. grün/weis mit entsprechenden Hinweisaufdruck der sich jeden halben Meter wiederholt.

Im Vergleich zu den teuren Hinweisschilder dürfte diese Lösung sehr kostengünstig sein.

Selbst einen Platzhalter für die Nestkennung könnte man hier freihalten.

Interessieren würde mich die Resonanz auf diese Idee sowie die mögliche Durchsetzung.

Vielleicht könnt Ihr ja die Umfrage kurz ausfüllen
Jürgen Dittmer
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Markierungsband für Waldameisennester

Beitrag von Jürgen Dittmer »

Hallo, nativebee


Zu diesem Thema darf ich einmal zitieren aus meinem unveröffentlichten „Ameisenbuch“. Da steht im Zusammenhang mit Schädigungen von Nestern Hügel bauender Waldameisen wörtlich:


„...........wenn man es früher für nützlich gehalten hätte, die Kinder in allen Schulen auf die Gegenstände aufmerksam zu machen, die um sie sind, ihnen die schädlichen und nützlichen Tiere bekannt gemacht, jene zu vertilgen und diese zu hegen und zu pflegen gelehrt hätte.........“, diese Forderung stellte bereits der Forstwissenschaftler und Pionier der Ameisenhege, Hennert, um 1798 in den Königlich Preußischen Forsten. Er regte schon damals recht nachdrücklich an, in Neuauflagen von Schulbüchern auf die Bedeutung der Roten Waldameise aufmerksam zu machen!

In der Tat, der Ameisenschutz ist wirklich keine „Erfindung“ neuzeitlicher Rückbesinnung auf die Eigenkräfte der Natur. Vielmehr steht unsere Waldameise schon seit mehr als zweihundert Jahren unter Naturschutz! Aber, was hat es ihr genützt?

Über die Schiene „Naturliebe“ kommt man anscheinend nur schleppend weiter. Naturschutz hat heute in unserer Gesellschaft lobenswerter Weise einen größeren Namen als noch vor wenigen Jahrzehnten, doch: Verordnungen, Gesetze etc. werden allzu oft noch als einengende Gängeleien angesehen, die gern ignoriert werden.

Aber, was tun? Ich glaube, wir sollten trotz allem unermüdlich alte und neue Wege gehen, dazu gehört der Appell an die Elternhäuser – und: Viel bleibt wohl auch an den Schulen hängen! Dazu bedarf es jedoch flächendeckend einer entsprechend geschulten Lehrerschaft! Diesbezüglich scheint sich nach meinen Erfahrungen ein gewisser Aufwärtstrennt abzuzeichnen.

Zudem: Die DASW ist ja auch sehr rege, nur, können eben die wenigen sehr aktiven Mitglieder nicht überall auf einmal auftreten!

Aber, Sie wollten ja erfahren, zu welcher Art wir raten – ob wir aufklärende Tafeln installieren oder aus Kostengründen lieber entsprechend bedrucktes Trassierband bevorzugen. Vielleicht stiftet der Waldbesitzer einige Tafeln?
Hinweise auf den Ameisenschutz kann man aber auch selber preisgünstig mit dem PC schreiben und dann laminieren.

Der beste Ameisenschutz, allerdings, ist auf alle Fälle die Biotoppflege, beginnend mit einer sachgerechten Waldrandgestaltung und – Unterhaltung. Wenn dann einmal durch Mensch oder Tier „etwas passiert“, dann sind unsere Hügel bauenden Waldameisen besser in der Lage, sich neu zu etablieren. Das ist jedoch Sache des Waldbesitzers, den man, falls nötig, für unsere Sache gewinnen sollte!

Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für das Neue Jahr!


Jürgen Dittmer
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