Ameisen im Dachstuhl (vermutl. Camponotus ligniperda)

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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stachi
Beiträge: 1
Registriert: 04. Jul. 2008, 11:25

Ameisen im Dachstuhl (vermutl. Camponotus ligniperda)

Beitrag von stachi »

Hallo ;-)

Wir haben in unserem Wochenendhäuschen Ameisen im Holz im Dachstuhl entdeckt! Ich weiß nicht ob es Waldameisen sind, sie sind ca. 1,5cm groß, schwarz.
Im Firstbalken ist ein Loch, aus dem sie raus schauen!
Ein Baum neben dem Haus scheint auch befallen zu sein, der Specht hat auch schon ein Loch geklopft, das Holz ist morsch.
Unser Nachbar hat uns geraten, Gift zu sprühen, unters Dach, auf den Baum, und auf anderes Holz in der Umgebung, welches schon befallen ist.
Das möchte ich aber ungern, deshalb wollte ich hier nachfragen, ob es noch andere Möglichkeiten gibt??
Buschinger
Beiträge: 1487
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Beitrag von Buschinger »

Hallo stachi,

Ich habe den Beitrag mal hierher verschoben, weil es sich unter keinen Umständen um Waldameisen handeln kann.
1,5 cm groß und (überwiegend) schwarz, Befall im Dachgebälk und in einem Baum daneben: Das deutet auf eine Camponotus-Art (Holzzerstörende Rossameisen).
Sie können mir gerne 3-4 der Tiere zur Bestimmung zusenden, so wie oben unter "BITTE BEACHTEN" beschrieben:
Prof. Dr. A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim

"Gift sprühen" wird kaum helfen, und auch sonst ist es mit Camponotus schwierig: Die haben zu viele Ausweichmöglichkeiten, und wenn das Gift wieder abgebaut ist, kehren sie zurück.
Aber erst mal sehen, welche Ameisen es überhaupt sind.

Viele Grüße,
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
hermann_ne
Beiträge: 2
Registriert: 16. Jul. 2008, 09:57

Ameise in der Wand

Beitrag von hermann_ne »

Hallo

Habe ein ähnliches Problem. Eigendlich möchte ich ein Haus Kaufen welches zum großteil mit Holz gebaut ist. (BJ ca 1935) An der westlichen Ecke ist eine überdachte Brennholzlage dazugebaut wo ich einige wenige große Ameisen bemerkt habe. Bei genauerer Betrachtung habe ich feststellen können dass diese unter der Holzschalung unterwegs sind und stellenweise sogar Holzspäne, Ameisenteile usw durch kleine Löcher auswerfen. Ich glaube dass es sich dabei um eine Rossameise handelt und habe jetzt Angst dass sie sich im inneren der Holzriegel ausgebreitet haben.
Wird mann diese Ameisen überhaut noch einmal los? oder hilft das sanieren der befallenen Stellen?

MFG hermann
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Beitrag von Gerhard Heller »

Das werden wohl Rossameisen sein. Liegt das Haus am/im Wald? Falls nicht, könnten die Ameisen mit Brennholz eingeschleppt worden sein und sind dann in das Holzhaus umgezogen. Im günstigsten Fall war es nur eine Teilkolonie ohne Königin. Dann würde sich der Befall nach einiger Zeit von selbst erledigen. Aber das ist reine Spekulation.
Im Forum gibt es einige Beiträge zum Thema Rossameisen. Obwohl keine positiven Berichte über Ködereinsätze vorliegen, wäre dies zunächst der erste Schritt. Lesenswert der Bericht von Eva Rech! Sie hat den Befall mit einem Streumittel getilgt, wobei dies allerdings dadurch begünstigt war, dass sich das Nest im Boden an der Hauswand befand. Falls Sie ein Streumittel (z.B. mit Wirkstoff Fipronil) unter die Holzschalung applizieren können, wäre dies ein gangbarer Weg. Da die meisten Streumittel auf Zuckerbasis formuliert sind, können sie nicht nur als Kontakt- sondern auch als Fraßgift fungieren, besonders wenn die Zuckerkristalle feucht und dadurch attraktiver werden.

G. Heller
hermann_ne
Beiträge: 2
Registriert: 16. Jul. 2008, 09:57

Rossameise

Beitrag von hermann_ne »

Hallo Herr Heller

Danke für Ihnre Antwort

Es handelt sich (meiner Meinung nach) um die Camponotus ligniperda http://de.wikipedia.org/wiki/Braunschwarze_Rossameise

Das Haus liegt nicht am Waldrand es stehen aber 4 große Birken und kleinere Ahorn- und Kirschengruppen sind in unmittelbarer Hausnähe. Seit zehn Jahren ist dieses Haus auch nicht mehr ständig bewohnt worden und seit drei jahren wurde die Umgebung nicht mehr gepflegt. Der ehemalige Rasen ist leider nicht mehr zu erkennen. Die Seehöhe beträgt 1200 m!

Habe mich am Abend auf die Lauer gelegt um zu sehen wo die Ameisen unterwegs sind weil sie, wie ich gelesen habe, nachtaktiv sein sollten. Und tatsächlich habe ich die Hauptameisenroute festsellen können welche tagsüber nicht belaufen war. Diese führt aber bei der anderen Hausseite über eine Betonterasse heraus und verschwindet bei einer Steinsäule und vor einer Birke in lokeres Erdreich.
Meiner Einschätzung haben sie sich eine Strasse unterhalb der Böden oder entlang der Holzverschalung quer durch das Haus gebahnt. (Hauslänge ca 16m) Danach habe ich die Wege und Steinsäule mit Celaflor Granulat (Wirkstoff: Fipronil) bezuckert. Das Mittel habe ich auch unter die Holzverschalung wo die Späne hervorkammen eingebracht. Ich hoffe mal das es hilft.

Werde weiter berichten

mfg hermann
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