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Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 07. Mai. 2008, 08:42
von Buschinger
Eine giftige Beize auf Mais-Saatgut steht im Verdacht, in der Oberrheinebene ein Bienensterben hervorzurufen.

http://www.badische-imker.de/printable/ ... /index.php

Sind Ameisen (Waldameisen und andere) betroffen? Als Sammler von Honigtau und Verwerter toter Insekten, u.a. Bienen, könnten sie ebenfalls das Gift aufnehmen.

Im betroffenen Gebiet ansässige Ameisenfreunde sollten ein Auge darauf haben, ob Schäden zu beobachten sind.

Auch die Spezialisten für Wildbienen sind gefragt!

Viele Grüße,
A. Buschinger

Verfasst: 04. Jun. 2008, 11:50
von Buschinger
Die Ursache des Bienensterbens ist geklärt; es ist das im Verdacht stehende Mittel:

http://www.umweltruf.de/news/111/news0. ... mmer=13381

Nochmals die Frage: Hat jemand aus der betroffenen Gegend Schäden an Ameisen bemerkt, oder einen unerklärlichen Rückgang von Ameisen-Aktivitäten beobachtet? Die Frage betrifft alle Arten, nicht nur Waldameisen, die aufgrund ihrer meist im Wald liegenden Nester weniger betroffen sein dürften.
Aber es gibt ja auch Waldameisennester direkt am Waldrand und zum Teil in direkter Nachbarschaft zu Maisäckern!

Den betroffenen Imkern ist eine rasche Entschädigung zu wünschen. Ob die darüber hinaus gehenden Forderungen des NABU erfüllt werden. erscheint mir leider sehr zweifelhaft.

Viele Grüße,
A. Buschinger

Verfasst: 19. Jun. 2008, 11:47
von Buschinger
Hier ist ein link zu einem Artikel in der "Zeit", der sehr informativ über das "Bienensterben" im Oberrheingebiet berichtet:

http://www.zeit.de/2008/22/Bienensterben

A. Buschinger

Neues zum Bienensterben: Anzeige gegen Bayer

Verfasst: 16. Aug. 2008, 10:53
von Buschinger
Presse-Information vom 13. August 2008

Coordination gegen BAYER-Gefahren

Bienensterben: Strafanzeige gegen BAYER-Vorstand

*"Risiken von Pestiziden seit langem bekannt" / CBG kooperiert mit betroffenen Imkern*

Die /Coordination gegen BAYER-Gefahren/ (CBG) hat heute bei der
Staatsanwaltschaft Freiburg Strafanzeige gegen den Vorstandsvorsitzenden der BAYER AG, Werner Wenning, eingereicht. Der Verband wirft dem BAYER-Konzern vor, über Jahre hinweg gefährliche Pestizide verkauft und dadurch verheerende Bienensterben in aller Welt in Kauf genommen zu haben. Die CBG kooperiert mit Imkern, deren Bienen im Frühjahr durch das BAYER-Pestizid Poncho vergiftet wurden.

Der Beginn der Vermarktung der BAYER-Pestizide Gaucho (Wirkstoff Imidacloprid) und Poncho (Wirkstoff Clothianidin) fällt mit dem Auftreten großer Bienensterben u.a. in Italien, der Schweiz, Deutschland, Österreich, England, Slowenien und den USA zusammen. Allein in Frankreich starben innerhalb von zehn Jahren rund 90 Milliarden Bienen, die Honigproduktion sank um bis zu 60%. Da Honigbienen außerdem den größten Teil der Blütenbestäubungen erbringen, gingen auch die Erträge von Äpfeln, Birnen und Raps zurück.

Harro Schultze, Rechtsanwalt der CBG: "Die Staatsanwaltschaft muss dringend klären, welche Bemühungen der BAYER-Konzern unternommen hat, um ein drohendes Verbot der von ihm produzierten Pflanzenschutzmittel auf dem deutschen Markt zu verhindern, nachdem in Frankreich der Verkauf längst gestoppt worden war. Es ist davon auszugehen, dass die von BAYER bei den Zulassungsbehörden eingereichten Studien derart angelegt wurden, dass die Bienengefährlichkeit der Wirkstoffe möglichst gering erschien und Pestizid-Rückstände in behandelten Pflanzen verharmlost wurden."
Wegen der Gefährlichkeit für den Bienenbestand hatte die französische Regierung schon 1999 den Einsatz von Imidacloprid zur Saatgutbeizung von Sonnenblumen verboten. Die Zulassung des Wirkstoffs als Beizmittel von Mais wurde 2004 aufgehoben. Auch das Nachfolgeprodukt Clothianidin erhielt in Frankreich keine Zulassung.

Philipp Mimkes von der /Coordination gegen BAYER-Gefahren/: „Der Vorstandsvorsitzende von BAYER trägt persönlich eine Mit-Verantwortung für die Bienensterben in aller Welt, da die Risiken der Wirkstoffe seit mindestens zehn Jahren bekannt sind. Weitere Bienensterben können nur verhindert werden, wenn der Verkauf gefährlicher Pestizide wie Gaucho und Poncho gestoppt wird.“ BAYER hat im vergangenen Jahr mit Imidacloprid und Clothianidin fast 800 Millionen Euro umgesetzt. „In den hohen Umsatzzahlen ist der Grund zu sehen, weswegen sich das Unternehmen trotz der gravierenden Umweltschäden mit aller Macht gegen Anwendungsverbote wehrt“, so Mimkes weiter.

Die CBG stellt die Strafanzeige gemeinsam mit dem Imker Fritz Hug, dessen Bienen im Frühjahr durch Clothianidin getötet wurden.

*Informationen zur Strafanzeige finden Sie online:
www.cbgnetwork.de/2561.html <http://www.cbgnetwork.de/2561.html> *
* *

*Für Rückfragen:*
Rechtsanwalt Harro Schultze: Tel 0221 - / 25 21 75, E-Mail:
RA_Schultze@freenet.de <mailto:RA_Schultze@freenet.de>

Philipp Mimkes, CBG: Tel 0211 – 333 911, E-Mail: CBGnetwork@aol.com
<mailto:CBGnetwork@aol.com>

Das Verfahren wird bei der Staatsanwaltschaft Freiburg (*Telefon: 0761
2050)* unter dem Aktenzeichen 520 Js 1649/08 geführt.* *
* *

Coordination gegen BAYER-Gefahren
www.CBGnetwork.org <http://www.cbgnetwork.org/>
Tel 0211-333 911, Fax 0211-333 940

*Beirat *
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
Dorothee Sölle,Theologin, Hamburg (gest. 2003)

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Imker in Sorge Breitet sich das rätselhafte Bienensterben ..

Verfasst: 03. Jun. 2009, 17:12
von Karsten Grotstück
Hallo meine lieben Natur- und Ameisenfreunde,

damit das Thema Bienensterben nicht in Vergessenheit zu gerät, habe ich einen Link vom hr - Fernsehen gefunden, mit einem 5 min. Filmbeitrag.
Denn das Sterben der Bienen bzw. Insekten geht auch heute noch weiter, nur es redet kaum einer davon, weil Presse und Fernsehen nur nach Sensationen aus ist. Insekten spielen da leider eine weit weniger große Rolle, bei vielen Menschen sind Insekten eher Ekeltiere als Kuscheltiere.

hier zum Link:

http://www.hr-online.de/website/fernseh ... 902#titel1

Gruß Karsten Grotstück

Re: Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 07. Dez. 2017, 12:58
von Karsten Grotstück
Hallo liebe Naturfreunde :idea:



Bei Frank Plasberg (Hart aber fair) wurde über den „Stillen Tod der Bienen (Hummeln ) – wer vergiftet unsere Natur“ diskutiert. Ich denke, dass die Diskussion auch unsere Hummeln betrifft?

In Zeiten des Klimawandels und sich schnell verändernder Umwelteinflüsse ist der Erhalt der Biologischen Vielfalt eine entscheidende Voraussetzung für die Sicherung unserer Lebensgrundlagen: Je größer die Biologische Vielfalt, umso leichter ist die Anpassungsfähigkeit natürlicher Systeme an klimatischer Änderungen. Dabei kann jeder etwas tun; bei der Auswahl der Pflanzen für den eigenen Garten oder Balkon, durch die Schaffung von Blühwiesen oder durch extensive Gartenpflege.

Denn alles hängt mit allem zusammen: Insekten finden in vielen der heutigen Gärten kaum noch ausreichend Nahrung. Vor allem um unsere Wildbienenarten ist es sehr schlecht bestellt. Mehr als die Hälfte aller 561 Wildbienenarten in Deutschland stehen auf der Roten Liste. Das hat einen Einfluss auf unsere Vogelwelt: Denn oft fehlen nicht nur Nistmöglichkeiten, sondern eben auch Insekten als Nahrungsquelle.


Zum Filmbeitrag: http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber ... d=48136844



Gruß Karsten Grotstück

Re: Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 06. Apr. 2018, 06:36
von Karsten Grotstück
Xenius



Wie gefährlich sind Neonicotinoide wirklich? - Filmtipp




Die Pflanzenschutzmittel Neonicotinoide galten als Wunderwaffe auf dem Acker. Sie schützen viele Kulturpflanzen besonders effektiv, denn sie wirken tödlich auf schädliche Insekten und schonen dabei die Pflanze. Doch sie stehen im Verdacht, auch Nutzinsekten wie Bienen zu schädigen und auch auf den Menschen zu wirken. Auch unter Experten ist nach wie vor umstritten, ob die Spritzmittel selbst zu gefährlich sind oder ob sie nur zu stark und unsachgemäß angewendet werden. Mit Peter Boas, dem Leiter des Pflanzenschutzamts in Berlin, versuchen die "Xenius"-Moderatoren Emilie Langlade und Adrian Pflug Klarheit in die Debatte zu bringen, wie gefährlich Neonicotinoide sind.



Link zum Film : https://www.youtube.com/watch?v=Lx1xs8a9Q3c




Gruß Karsten Grotstück :?: :?: :?: :?: :?:

Re: Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 01. Dez. 2018, 07:58
von Karsten Grotstück
Die Bienenkiller " Neue Gifte auf dem Acker "



Film : “Frontal 21”. Der Film ist auch in der ZDF Mediathek zu finden.
Kaum sind die auch als "Bienenkiller" bekannten Schädlingsbekämpfungsmittel auf deutschen Äckern verboten, sollen sie durch andere Insektengifte ersetzt werden. Das wollen jedenfalls die EU-Kommission und die Bundesrepublik Deutschland.

Sulfoxaflor heißt der neue Wirkstoff, der bereits in geringen Mengen Insekten töten oder ihr Nervensystem schädigen kann.

Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte die Europäische Union drei Wirkstoffe aus der Gruppe der sogenannten Neonicotinoide europaweit verboten. Denn die als bienenschädlich geltenden Pestizide töten nicht nur ungeliebte Schädlinge wie Blattläuse, sondern auch nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln: Sie schwächen ihr Immunsystem, stören ihre Orientierung und beeinträchtigen die Fortpflanzung. Das Verbot gilt allerdings nur für die Freilandnutzung, in Gewächshäusern dürfen die umstrittenen "Bienenkiller" weiter eingesetzt werden. Ganz anders im Nachbarland Frankreich, dort hat ein Gericht der Klage französischer Umweltschützer stattgegeben und die Insektengifte Neonicotinoide komplett verboten. Damit geht das Land weiter als die Europäische Union und Deutschland.

Neuer Wirkstoff schädigt auch Hummeln
Doch auch für den Wirkstoff Sulfoxaflor haben Wissenschaftler der Royal Holloway Universität London nachgewiesen, dass er die Fortpflanzungsfähigkeit von Hummeln stark verringert. Ein amerikanischer Hersteller bewirbt allerdings bereits kräftig eine neue Wunderwaffe, die auf Sulfoxaflor basiert. Zwar ist sie in Deutschland noch nicht zugelassen, Umweltschützer befürchten allerdings die Einführung eines neuen Pestizidwirkstoffes durch die Hintertür. Das Umweltinstitut München hatte versucht, bei der EU-Kommission Einsicht in alle erforderlichen Studien zu erlangen, die im Zusammenhang mit dem Zulassungsverfahren für Sulfoxaflor erstellt wurden, bekam aber nur eine in weiten Teilen geschwärzte Zusammenfassung zu sehen. Brüssel argumentiert mit geistigem Eigentum und wirtschaftlichen Interessen des US-Unternehmens.

Trotzdem will die Bundesregierung schon bald die Anwendung des Wirkstoffes zulassen. Aber auch das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) verweigert den Münchner Umweltschützern Auskunft über die Zulassung neuer Pestizide. Schon die Information, ob überhaupt ein Zulassungsantrag gestellt wurde oder nicht, ist aus Sicht des BVL ein Geschäftsgeheimnis der Firmen, die die Mittel herstellen. Dabei hatte die verantwortliche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU, eigentlich mehr Transparenz, weniger Pestizide und besseren Bienenschutz versprochen.

von Reinhard Laska


Film : https://www.zdf.de/politik/frontal-21/d ... r-100.html






Gruß Karsten Grotstück

Re: Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 11. Jan. 2019, 16:55
von Karsten Grotstück
Hallo Zusammen :!: :!: :!:

Insektengifte : Aktuelle Meldung zu Sulfoxaflor

Hier die Meldung vom Umweltinstitut München: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle- ... ng_7230473


Immerhin ein kleiner Teilerfolg.



Gruß Karsten Grotstück

Re: Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 09. Feb. 2019, 08:45
von Karsten Grotstück
Prof. Steidle: Insektensterben aus naturwissenschaftlicber Sicht: https://www.youtube.com/watch?v=_SL5GrLTNFA



Gruß Karsten Grotstück

Re: Bienensterben. Sind Ameisen betroffen?

Verfasst: 03. Mai. 2019, 14:07
von Karsten Grotstück
TV: Film "Gekaufte Agrarpolitik?" – Der Film erklärt vieles!



In Deutschland wird über die Hälfte der Landesfläche – ca. 51,1 Prozent – landwirtschaftlich genutzt.

Der Anteil aller Gärten (die die Natur retten sollen) in Deutschland liegt bei ca. 1,9 Prozent.

Bitte seht Euch diese Reportage an: https://www.daserste.de/information/rep ... o-102.html

Die dortigen Recherchen erklären vieles, warum sich bisher (und künftig auch?) nichts ändert im Umgang mit der Natur – trotz der vielen Anstrengungen der Naturschutzorganisationen, trotz der vielen Studienergebnisse, trotz immer mehr zunehmender Bürgerproteste.


Gruß Karsten Grotstück :idea: