Hallo B .,
- Ich scheue mich nicht, das als maßlose Schlamperei und Ignoranz der Verantwortlichen öffentlich zu brandmarken!Ich war vor ein paar Tagen im Aquarium des Berliner Zoo´s und dort werden seid neuestem Ameisen ausgestellt, unter anderem auch die Polyrhachis dives.
Allerdings kann man ohne zu übertreiben behaupten, dass die Ameise dort den Status eines Freigängers genießt, so habe ich grob geschäzt mindestens 20 Ameisen außerhalb der "Anlage" zählen können.
Ich habe das Personal darauf angesprochen, dass diese Art Zweignester bildet und mehrere Königinnen haben kann.
Darauf bekam ich lediglich als Antwort, dass man weiß, dass die Ameisen ausbrechen, aber man wüsste nicht, wie man dass verhindern könne. Außerdem waren es bisher ja nur Arbeiterinnen und man hofft, dass keine Königin entkommt.
Wie kann dass sein!!!???!!!
Leider gibt die Gesetzeslage keine Handhabe, dagegen vorzugehen. Ich habe von einem anderen Zoo erfahren, dass dort Blattschneiderameisen im Sommer sogar außerhalb der Gebäude ihre charakteristischen Erdhügel aufgeworfen hatten.
- Nein, das gefällt mir nicht, wobei es auf mein Gefallen nicht ankommt, sondern allein auf die Risiken der Exotenhaltung: Die meisten Käufer der Polyrhachis dives überschätzen ihre Fähigkeiten. Die Unterschrift beim Händler dient nur dazu, dass dieser Schadensersatzansprüche abwehren will. Müsste er z.B. im Berliner Zoo eine Bekämpfung der von ihm importierten und verkauften Polyrhachis dives bezahlen, gäbe es den Laden bald nicht mehr: Er wäre pleite!Ich halte selber diese Art (das wird Ihnen sicher nicht gefallen , aber ich kann Ihnen versichern, ich habe lediglich 7 Arbeiterinnen und eine Königin und halte diese auch nur mit Deckel und weiß wo meine Grenzen sind)
Ich musste beim Kauf unterschreiben, sofort einen Kammerjäger zu rufen, wenn ich den Verdacht habe, dass sich meine Ameisen verselbstständigen und im Berliner Zoo laufen etliche herum.
- Ganz sicher können sich P. dives in manchen Betrieben (Gewächshäuser etc.) einnisten.Auch wenn sich diese Art vlt nicht in unserer Umwelt ausbreiten kann, so bin ich mir ziemlich sicher, wenn man sie in einem Terrarium halten kann, dann kann diese Art auch in einem Haus "Fuß fassen". Gerade dazu noch im Gebäude des Berliner Zoos, dass ja wegen der anderen exotischen Arten sicher gute klimatische Bedinungen bereithält. Nahrungstechnisch sind die P.dives ja auch nicht besonders wählerisch.
Nun stellen sich mir folgende Fragen, was soll ich jetzt Ihrer Meinung tun, an wen wende ich mich am besten oder reagiere ich da nur etwas über?
Was kannst Du tun? In Berlin gibt es Ordnungsämter für die Stadtbezirke und ein Umweltamt. Am besten anmailen, den Sachverhalt kurz darstellen, und den link zu meinem Beitrag über die Gefahren durch Ameisenimporte mitteilen:
http://www.oegef.at/MN_79-82.pdf
Mehr ist kaum möglich, aber die Verantwortlichen bei den Behörden können sich dann wenigstens nicht mehr mit Unkenntnis herausreden.
Viele Grüße,
A. Buschinger