Das Forum der DASW

Hallo, auch wir haben ein gesalzenes Problem mit Ameisen. Ich versuche, die ganze Problematik mal auf den Punkt zu bringen.
Die Ameisen selbst:
Sind zwischen 0.4- 0.6 cm groß, haben einen schwarzen Hinterleib und der Rest ist braun.
Traten zum ersten Mal auf, als unsere Katze ihr Naßfutter fraß und wir es dummerweise stehen ließen. Seitdem werden wir die possierlichen Mitbewohner nicht mehr los. Sie sind quasi überall, eine Zeitlang auch in den Wohn- und Schlafräumen (dort sind sie aber mittlerweile zum Glück wieder ausgezogen), seitdem treffen wir noch Vereinzelte in Bad und Küche an. Wir sind mittlerweile ziemlich ratlos. Wir lassen kein Katzenfutter mehr stehen, aus diesem Fehler haben wir gelernt!, und ich putze mich quasi den halben Tag zu Tode, damit auch ja nix mehr rumsteht , was die Tierchen animieren könnte, dauerhaft bei uns einzuziehen. Allerdings wurden sie schon in gefährlicher Nähe zum Kühlschrank gesichtet. Eine hat sogar den Weg in den Kühlschrank geschafft .

Wir leben im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses mit Garten (unter uns gibt es jedoch keine Probleme mit Ameisen) und zwar direkt am Wald. Köder helfen übrigens nicht. Sie meiden die Köder zwar (laufen nicht direkt an ihnen lang), aber sie gehen nicht an die Köder dran. Was können wir noch tun?
Mit besten Grüßen und in der Hoffnung auf schnelle Antwort, M. Albrecht

Hallo M.Albrecht,

Wie immer empfehle ich, mir ein paar der Tiere, mittels Tesafilm auf Papier geklebt, zuzuschicken, um sie bestimmen zu können! Die Beschreibung passt auf mehrere Arten, die unterschiedlich behandelt werden müssen.

Adresse:
Prof. Dr. A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim

Viele Grüße,
A. Buschinger

Hallo M.Albrecht,

Es handelt sich bei allen zugesandten Tieren um die “Braune Wegameise” (Lasius brunneus), eine bei uns in Wäldern, Parks und Gärten häufige Art. Sie nistet allerdings auch gerne in Gebäuden, wobei die Arbeiterinnen zur Futtersuche nur selten ins Haus kommen, sondern Wege nach draußen zu Bäumen mit Blattläusen und Beuteinsekten belaufen. Die geflügelten jungen Königinnen und Männchen tauchen häufig im Frühsommer innerhalb des Hauses auf.
(Trat das schon mal bei Ihnen auf?)
Die Bekämpfung gerade dieser Art ist schwierig: An handelsübliche Fraßgifte geht sie nicht. Außerdem würde, selbst bei erfolgreicher Vernichtung des Volkes, die nach wie vor bestehende Nistgelegenheit sehr bald von einem neuen Volk entdeckt und besiedelt. Ursache für ihre Ansiedlung sind von außen zugängliche, geeignete Materialien (Isolierungen, auch z.B. Styropor, Kokosfaser, Kork, Spanplatten, morsches Holz) in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit. Gibt es Undichtigkeiten im Dach? Feuchte Stellen an der Wand? Falls möglich trockenlegen und evtl. von außen die Zugangswege für die Ameisen z.B. durch Silikon-Dichtmasse versperren. Leider vergreift sich L. brunneus auch, von “weicherem” Isoliermaterial ausgehend, an tragenden Holzteilen, die so zerlöchert werden können, dass Bruchgefahr besteht.
Betr. Bekämpfungsmitteln weiß ein Schädlingsbekämpfer besser als ich selbst, was z.Zt. genehmigt ist, da ändert sich oft etwas. Aber wie oben gesagt: Eine reine Bekämpfung verschiebt das Problem nur, Sie müssen die Nistgelegenheit beseitigen (lassen).

Hier im Forum gibt es eine ganze Anzahl von threads, wo über diese Art berichtet wird. Z.B.:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=468

Vielleicht finden Sie da noch einen guten Tipp.
„Giftfreie Methoden“: Da gibt es eben nur die Möglichkeit, Haus/Wohnung für die Ameisen unbesiedelbar zu machen. Das ist natürlich nicht einfach.

Viel Erfolg,
A. Buschinger

Herr Professor Buschinger, ich bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre sehr schnelle Antwort! Diese Ameise hatten wir auch im Verdacht. Das Problem trat in diesem Jahr erstmalig auf.
Leider haben wir bei einem Rundgang ums Haus entdeckt, daß das Mauerwerk nicht mehr wirklich in Ordnung ist. Daher werden wir nun unsere Vermieterin kontaktieren.
Mit besten Grüßen, M. Albrecht