Die Sendung lief als Erstausstrahlung 2006 im ZDF und heute (13.04.2007) bereits einmal auf Arte, wo ich sie teilweise gesehen habe.
Berichtet wird über die biologische Bekämpfung von Solenopsis invicta mittels aus Brasilien eingeführter, parasitoider Buckelfliegen (Diptera: Phoridae) im Süden von Texas, USA. Es werden sehr gute Makrofilmaufnahmen gezeigt, unter anderem ist zu sehen, wie die Fliegenweibchen im Schwirrflug über den Ameisen stehen, um dann blitzschnell herab zu stoßen und ihrem Wirt das Ei ins Mesosoma zu injizieren.
Zuweilen schwächelt der deutsche Kommentar etwas, so werden die Ameisenweibchen mal wieder von den Männchen "befruchtet", und, wie auch auf der Arte-Webseite geschrieben, ist im Filmkommentar ständig von "der Foride-Fliege" die Rede, wo es sich doch nicht um "die", sondern um eine phoride Fliege o. Buckelfliege wohl aus der Gatt. Pseudacteon handelt. Da wurde "phorid fly" etwas unglücklich aus dem Englischen übersetzt.
Aber abgesehen von solchen kleinen Schwächen des dt. Kommentars ist der Film m. E. sehr sehenswert.
Liebe Grüße
Tamandua
Fr. 20.04.07 um 16:50 Uhr, auf Arte: Solenopsis invicta
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
Da jetzt vielleicht einige andere den Filmbericht auch gesehen haben, soll doch auf eines zumindest noch hingewiesen sein:
So elegant wie eine solche sog. Klassische Biologische Schädlingsbekämpfung, d. h. das Einführen von Gegenspielern zur Kontrolle von Schadorganismuspopulationen, auch sein mag, sie birgt bei einem nicht-heimischen Gegenspieler das Risiko, dass dieser womöglich auf eine andere Wirts- oder Beuteart der heimischen Fauna (oder Flora) übergeht und dann Nicht-Zielarten ungewollt dezimiert.
Es gibt Fälle, bei denen dies ganz drastisch und offensichtlich eingetreten ist. Und womögliche weitere, noch gar nicht erkannte.
Das Schlimme bei eingeführten und etablierten Gegenspielern ist dann häufig, dass man sie nur sehr schwer bis überhaupt nicht wieder völlig entfernen kann.
Und genau das sind ja auch die Probleme, die eintreten könnten, wenn im Zuge des Handels mit exotischen Ameisenarten ein solcher exotischer Parasit verschleppt und auf heimische Ameisenfaunen übergehen würde.
Für das im Filmbericht gezeigte Beispiel bleibt nur zu hoffen, dass sich diese südamerikanische Phoride, falls sie sich wirklich längerfristig etablieren sollte, auch streng an S. invicta als Wirtsart hält und nicht auf andere, in Nordamerika heimische Solenopsis-Arten oder gar andere Ameisengattungen übergeht und diese gefährdet.
Liebe Grüße
Tamandua
So elegant wie eine solche sog. Klassische Biologische Schädlingsbekämpfung, d. h. das Einführen von Gegenspielern zur Kontrolle von Schadorganismuspopulationen, auch sein mag, sie birgt bei einem nicht-heimischen Gegenspieler das Risiko, dass dieser womöglich auf eine andere Wirts- oder Beuteart der heimischen Fauna (oder Flora) übergeht und dann Nicht-Zielarten ungewollt dezimiert.
Es gibt Fälle, bei denen dies ganz drastisch und offensichtlich eingetreten ist. Und womögliche weitere, noch gar nicht erkannte.
Das Schlimme bei eingeführten und etablierten Gegenspielern ist dann häufig, dass man sie nur sehr schwer bis überhaupt nicht wieder völlig entfernen kann.
Und genau das sind ja auch die Probleme, die eintreten könnten, wenn im Zuge des Handels mit exotischen Ameisenarten ein solcher exotischer Parasit verschleppt und auf heimische Ameisenfaunen übergehen würde.
Für das im Filmbericht gezeigte Beispiel bleibt nur zu hoffen, dass sich diese südamerikanische Phoride, falls sie sich wirklich längerfristig etablieren sollte, auch streng an S. invicta als Wirtsart hält und nicht auf andere, in Nordamerika heimische Solenopsis-Arten oder gar andere Ameisengattungen übergeht und diese gefährdet.
Liebe Grüße
Tamandua