Das Forum der DASW

Hallo,

vor kurzem verbrachte ich meinen Urlaub auf den Malediven.
Neben einigen Wespen- und evtl Hummelarten konnte ich dort natürlich auch Ameisen beobachten. Mir fielen dort im wesentlichen 4 verschiedenen Art auf:

- Eine Pheidole spec.
- Die Pharaoameise
- Eine vornehmenlich auf den Bäumen/Sträuchern anzutreffende Art welche mir unbekannt ist / war
- Sowie eine, meiner laienhaften Einschätzung zu folge, Camponotus spec.


Leztere war von schwarzer Färbung mit ausgeprägten Polymorphismus und ernährte sich vorwiegend zoophag ( Kakerlaken, Fliegen und sonstige Insekten ), verschmähte aber auch Süßes nicht.
Es waren verschiedene Kasten vorhanden deren Größe zwischen ca. 7 und 15mm+ variierte. Die Majoren besaßen gewaltige Köpfe und Mandibeln - waren jedoch kaum zu reizen, sondern ergriffen bei Störung eher die Flucht.
[Anm.: Diese Art scheute auch Auseinandersetzungen mit den anderen Ameisenarten. ]

Die Art beschränkte ihre Aktivitäten vorwiegend auf die Abend- und Nachstunden sowie auf die frühen Morgenstunden. Tagsüber waren nur wenige Exemplare dieser Art zu beobachten und furagierten dann stets mit erhobenen Gaster, was Nachts nur seltend zu beobachten war.
[Anm.: Ich führe dies auf die hohen Temperaturen am Tage zurück ]

Mir wurde auch zu teil mehrere Schwarmflüge dieser Art beobachten zu können. Das Schwärmen begann in den Abendstunden, erreichte seinen Höhepunkt Nachts und klang in den frühen Morgenstunden wieder ab. Diese Art schwärmte jedoch NUR vor, während am sträksten jedoch nach einem tropischen Regenschauer, insofern kein Wind vorhanden war.

Ich konnte einige Bilder dieser Art aufnehmen, wobei die Qualität der Bilder nicht besonders gelungen ist. Dies liegt wohl an meiner Kamera.

Grüße

Tommi

Hallo Tommi,

Ich habe mir erlaubt, die Bilder zu kopieren, auszuschneiden und etwas nachzubearbeiten, nur die Arbeiterinnengruppe und die tote Königin. Da ist jetzt tatsächlich anhand der major-Arbeiterinnen deutlich zu erkennen, dass es sich um die Gattung Camponotus handelt!

Bei weltweit um die tausend Arten kann ich natürlich nichts weiter dazu sagen. Schwarm um die Zeit von Regenfällen ist bei sehr vielen Ameisenarten zu beobachten. Und wie ich schon in der PN im Antstore-Forum sagte: Vermutlich sind auf den Malediven (fast?) nur eingeschleppte Arten zu erwarten. Die Pharaoameise ohnenhin, und auch die Pheidole sp. ist recht wahrscheinlich nicht autochthon, also auch eingeschleppt.

Viele Grüße,
Ihr A. Buschinger

Hallo Hr. Dr. Buschinger,

zunächst einaml herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.

Es ist natürlich KEIN Problem für mich, dass Sie die Bilder kopierten und berarbeitet haben.

Auch ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt, dass zumindest die Pharaoameise eingeschleppt wurde.
Bei einigen Gesprächen mit den Angestellten ( insbesondere mit den Gärtnern )des Resorts, was sich wegen Ihren doch relativ geringen Englischkenntnissen als schwierig erwies, konnte ich leider keine näheren Details in Erfahrung bringen.
Es wurde mir lediglich gesagt, dass diese Ameise bei ihnen "Black Ant" ( ... wie treffend ... ) bzw. auf Dhevi "Hini Hini" ( wenn ich es richtig verstanden habe ) heißt.
Ansonten konnte mir niemand nähere Auskünfte erteilen - auch nicht die deutsche Leitung / Tauchinstruktoren der Tauchbasis. ( Welche mich von diesem Zeitpunkt an bestimmt als komischen Kautz betrachteten ^^ )

Aber in anbetracht der Tatsache, dass es auf den Inseln Flughunde, Raben, Fischreiher, diverse Reptilien und auch Insekten gibt, so ist die These der Einschleppung garnicht sooo unwahrscheinlich.
Die Raben, beispielsweise, wurden von den frühen Seefahrern eingeführt um Land ausfindig zu machen.

Ich VERMUTE, dass die ersten Ameisen vom indischen oder eventuell auch afrikanischen Kontinent kamen.

Grüße

Tommi