Bitte um Bestimmung

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Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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Hotspot
Beiträge: 6
Registriert: 23. Mai. 2016, 09:05

Bitte um Bestimmung

Beitrag von Hotspot »

Hallo. Ich hatte vor Jahren mal lasius brunneus erfolgreich bekämpft und das Haus unterirdisch abdichten lassen als bauliche massnahme. Wir haben sehr viele bodentiefe Fenster. Zur Küche eine doppeltür zur Terrasse (südseite) wir wohnen waldnähe. Seit 2-3 Tagen sehe ich vereinzelt diese ameise und frage mich ob diese ggf. Über den Kaminzug in die Wand und dann ins Haus kommt. Ansonsten ist eigentlich alles dicht und ich achte da auch drauf. Ich bitte um Tipps und bestimmung ob ich diese Art bekämpfen muss oder halt im Mai/ Juni stellenweise mit einzeltieren leben muss. Bisher habe ich nur Einzeltiere gesichtet. Heute eine und gestern eine. Zufall ?

Ich verfüge über streumittel fipronil/spinosad als auch ameisengel finicon. Sehe aber auch aussen aktuell keine Stelle wo vermehrt Tiere an der aussenwand etc auftreten. Mein Eindruck ist das sie auf der Terrasse leben und nur einzelne Tiere sich dem Haus nähern. Aber irgendwo muss ja eine zugangsmöglichkeit sein. Ich sollte vielleicht hinzufügen dass ich kürzlich durch einen spalt an der Dämmung (wärmedämmung) eine lasius niger Kolonie getilgt habe und den Zugang oberirdisch abgedichtet habe.

Ameise ist 8-10 mm lang.

Danke für Ihre Hilfe !
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Hotspot
Beiträge: 6
Registriert: 23. Mai. 2016, 09:05

Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Hotspot »

Ich kann weiterhin beobachten das diese Art auch am dunklen Kunststoffrahmen aussen krabbelt vereinzelt und auch auf der Scheibe. Als wenn Sie ins haus "will". Wohnort ist Ostwestfalen, vllt. Noch wichtig zu ergänzen.
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo,

das ist keine Lasius-Art, sondern eine Formica, vermutlich fusca. Diese Ameisen sind völlig harmlos und sollten nicht bekämpft werden.

Viele Grüße

Gerhard Heller
Hotspot
Beiträge: 6
Registriert: 23. Mai. 2016, 09:05

Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Hotspot »

Hallo Herr Heller,

Danke für ihre Antwort. Gibt es Erfahrungen wie diesen Tieren der Zugang gelingt? Lässt sich ein Haus überhaupt "ameisendicht" machen ?

P.S.: müssen lasius niger in der Hauswand bekämpft werden ?

Bei einer Art die nicht im Haus siedelt hab ich grundsätzlich kein Problem. Die Frage die sich mir stellt ist eine mögliche Ansiedlung durch lasius brunneus. Gibt es dort Erkenntnisse ob sie auch in völlig trockenem Material siedeln oder benötigen Sie eine gewisse durchfeuchtung bzw. Feuchtes Habitat?
Ich kann mich entsinnen, dass es hier in der Vergangenheit keine klare Erkenntnis gab.

Beste Grüsse

Hotspot
Hotspot
Beiträge: 6
Registriert: 23. Mai. 2016, 09:05

Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Hotspot »

Wir haben letzte Woche draussen im Garten an der Waldseite Unkrautflies entfernt und meine Frau ist dort bereits auf "größere schwarze ameisen" gestoßen. In rauen Mengen. Da wir dort ein Wildblumenbeet anlegen wollten. Ist es möglich, dass wir dem Staat die Nistgelegenheit genommen haben und die Tiere jetzt überall nach Alternaivrn suchen ? Ich habe im Bad im 1. OG ein Exemplar in der Badewanne gefunden und eine in der toilette. Siedelt Formica in der Tat nicht im Haus? Ich finde diese Funde doch sehr bedenklich und mache mir nun Sorgen um eine Besiedlung im Haus. Gibt es dort Berichte oder lässt sich dies völlig ausschließen? Unser Haus ist für eine hohe vierstellige Summe unterirdisch dreifach abgedichtet worden wobei die Dämmung bis ins Erdreich reicht. Ich stelle mir die Frage ob es Sinn macht die dämmung erst oberhalb des Erdreiches beginnen zu lassen. Für eine Antwort der Experten wäre ich dankbar. Das ist alles sehr belastend. Jahrelang hatten wir Ruhe. :-/
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Re: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Gerhard Heller »

Formica fusca nistet nicht im Haus. Sie lebt an Waldrändern, in lichtem Wald, Parks und auch in Gärten in entsprechender Umgebung. Die Nester werden gerne in morschen Baumstubben, liegendem Totholz, unter Steinen und Moospolstern oder unter künstlichen Nistgelegenheiten wie Mulchfolien, umherliegender Dachpappe etc. angelegt. Die Art lebt räuberisch von kleinen Insekten, sucht auch Blattläuse auf. Wenn Sie mal Einzeltiere im Haus sehen, so sind das umherschweifende Arbeiterinnen, die über eine offene Tür auf Nahrungssuche ins Haus gelangt sind. Das ist absolut kein Grund, sich Sorgen zu machen. Sie nehmen es ja sicher auch als selbstverständlich hin, dass fliegende Insekten sich ins Haus verirren.
Zu Ihrer Frage ob sich L. brunneus in trockenem Material ansiedeln kann, ist zu sagen, dass eine Koloniegründung durch eine junge königin nicht gelingen wird. Wenn aber eine ganzes Volk einzieht, können die Arbeiterinnen Wasser ins Nest transportieren, entweder aus dem Freiland oder von Wasserquellen im Haus (z.B. Toilettenspülkästen).
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