Hallo Hbrx,
Danke für die weiteren Bilder!
Gleich eine Frage: Können Sie sich vorstellen, einen kleinen Bildbericht über Ihre Beobachtungen für unsere Verbandszeitschrift zu erstellen?
Hier die Hinweise:
https://www.ameisenschutzwarte.de/richtlinien_asa.php
Und hier die Webseite der DASW:
https://www.ameisenschutzwarte.de/
Ich fürchte, dass in diesem Jahr viele Waldameisen-Kolonien unter der Trockenheit gelitten haben!
Wir von der DASW könnten dann im Dezemberheft auch eine Umfrage machen, bei den Landesverbänden, wo und in welchem Umfang Schäden beobachtet werden.
Redigiert wird die Zeitschrift von Frau Dr. K. Möller (Adresse bei LV Brandenburg auf der Webseite). Sie ist im Forstdienst in Eberswalde.
Nun zu Ihrem Beitrag:
Ich kann aus der Entfernung natürlich nur spekulieren!
- Wenn bei gutem Wetter in der Nähe eines noch lebenden Nestes Ameisen am Baum hochlaufen, gibt es dort Läuse und Honigtau. Geschädigte Fichten haben sehr viel weniger Nadeln; die Krone ist auffällig licht.
- Bild 1: Der abgesägte Stamm hat ja keine Borke mehr. Das dürfte ein schon länger toter Stamm gewesen sein, evtl. bereits von Pilzen befallen, bei starkem Wind umgefallen (samt Wurzelteller). Waldameisen nutzen Stubben und die unteren Teile toter Bäume gerne als "Nestzentrum", legen darin Kammern für Königinnen und Brut an.
- Bild 2: Gut möglich, dass das Volk mangels Nahrung sehr stark dezimiert wurde, so dass nur ein kleiner Rest überlebt hat. Zufütterung könnte noch helfen, kann jedenfalls nicht schaden. Die Tiere müssen jetzt vor dem Winter Vorräte im Körper anlegen (Speichertiere), um den Winter zu überstehen und die ersten Wochen des Frühjahrs, wenn es nur wenige Nahrungsquellen gibt.
- Bild 3: Ab den 1980er Jahren werden großräumig die Wälder gekalkt, feinen Kalkstaub verblasen oder per Hubschrauber verteilt. Das soll die Bodenversauerung durch Schwefeldioxid („saurer Regen“) ausgleichen. Ist inzwischen ziemlich aus den Schlagzeilen verschwunden, seit Kohle und Öl entschwefelt werden. Aber laut Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Waldkalkung wird das noch gemacht, s. a.
https://www.forstpraxis.de/tags/waldkalkung/ . - Sonst finde ich keine Erklärung.
- Bild 4: Solche Stämme sieht man hin und wieder. Ursachen sind mir nicht bekannt.
- Bild 5: Schwalbenschwanz, kommt zum Glück auch bei uns noch vor; ich hatte Raupen sogar an Möhren im Garten! Inzwischen aber doch recht selten geworden.
Viele Grüße,
Ihr A. Buschinger