Aus Anlass einer Anfrage sei hier kurz vermerkt, dass es in Deutschland mehrere sozialparasitische Lasius-Arten gibt.
Allerdings ist keine darunter, die dauerhaft parasitisch im Nest einer Wirtsart leben würde: Sie alle gründen nur ihre Kolonien in Nestern einer jeweils spezifischen Wirtsart (gelegentlich werden Nebenwirtsarten genannt). Parasitierte Völker verlieren auf die eine oder andere Weise ihre ursprüngliche Königin. Nach dem Wegsterben der noch vorhandenen Wirtsart-Arbeiterinnen binnen ca. 2 Jahren leben die parasitischen Arten mit eigenen Arbeiterinnen wie eine selbständige Art.
Dies betrifft alle Arten der Lasius-Untergattung Chthonolasius. Die häufigste darunter ist Lasius umbratus. Daneben gibt es in D die L. distinguendus, L.sabularum, L. mixtus, L. meridionalis, L. jensi, L. bicornis, L. citrinus.
Ein besonderer Fall ist Lasius (Dendrolasius) fuliginosus, die ihre Kolonien als Sozialparasit bei der (ja ebenfalls parasitischen) L. umbratus gründet. Zu erwähnen ist noch die Untergattung Austrolasius, mit L. carniolicus und L. reginae, die in D allerdings extrem selten nachgewiesen wurden.
Einige der Arten schwärmen relativ spät, z.B. L. sabularum zwischen Ende August und Mitte Oktober.
A. Buschinger
Sozialparasitische Lasius-Arten in Deutschland
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