AKTUELLES zu LASIUS BRUNNEUS im Haus: Hilfreiche Links!

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Buschinger
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AKTUELLES zu LASIUS BRUNNEUS im Haus: Hilfreiche Links!

Beitrag von Buschinger »

Ein Wohnhaus wurde abgerissen, nachdem gegen den Befall mit einer Ameisenart (wahrscheinlich L. brunneus)
eine große Überdosis eines Bekämpfungsmittels das Anwesen unbewohnbar gemacht hatte.

So muss es nicht laufen, doch die Bekämpfung dieser Art ist leider keinesfalls einfach!

Hier habe ich ein paar weitere Berichte über Versuche zur Bekämpfung dieser Ameisen zusammengestellt. Nachdem ich 1997 in der „Ameisenschutz aktuell“ 11, S. 1-10, über „Ameisen abwehren, bekämpfen, vertreiben“ geschrieben, sowie an mehreren Orten, auch hier im DASW-Forum, über Lasius brunneus als Hausameise berichtet hatte, ist dieser Artname nun in den Fokus der Schädlingsbekämpfer (und der Anbieter von „Ameisenmitteln“) gerückt.
Zahllose Anfragen und Hilfeersuchen kann ich jedoch nur sehr eingeschränkt beantworten, da nur sehr selten gute Fotos beigefügt werden und verwertbare Informationen über die Befallssituation praktisch nur (falls überhaupt) auf mühsame Rückfragen hin offenbart werden. Leider muss ich daher den Betroffenen zumeist (ungefähr) den folgenden Text zumailen:
Sehr geehrte/r xxx

Die Ameisen, die Sie mir zugesandt haben, sind eindeutig Lasius brunneus (Braune Wegameise).

Empfehlungen zur Bekämpfung kann ich nicht geben, da es bei jedem Befall vielfältige Umstände gibt, zu denen ich keine Information habe.
Ich gebe Ihnen einige Links, aus denen Sie vielleicht für Ihren Fall passende Hinweise entnehmen können.

1) – Ich selbst hatte über 40 Jahre keine Probleme; Massivbau, 6 cm Styropor-Außenisolierung. 2017 und jetzt nochmals im Feb. 18 hatten wir L. brunneus in der Wohnung. Ich habe in einem Forum meine Erfahrungen dokumentiert, damit andere daraus lernen können (unter „Merkur“). Ob der Erfolg dauerhaft ist, weiß ich noch immer nicht:
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... =60#p14217 - 19. Mai 2017
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... =80#p14346 - 9. Juni 2017
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... =80#p15460 - 14. Feb. 2018

2) – Gerade vor ein paar Tagen wurden mir diese Berichte (aus 2016) bekannt:
http://www.dr-eckel-partner.de/blog/201 ... erstoerern
und
http://www.dr-eckel-partner.de/blog/201 ... chts-gutes

3) – Aus 2012 stammt dieser Bericht, über katastrophale Folgen einer falschen Bekämpfung: https://www.ksta.de/region/leverkusen/b ... er-3969494
Mit Stichworten wie "Burscheid Hausabriss Ameisen" findet man bei Google Weiteres, z. B.
http://www.wz.de/lokales/burscheid-regi ... -1.1166510

4) – Eine Einschätzung aus einem Forum für Hobby-Ameisenhalter:
https://www.ameisenforum.de/lasius-brun ... 56195.html
Das kann im Einzelfall funktionieren, falls das Nest außerhalb des Hauses, z. B. in der Außendämmung, im Keller oder einer angrenzenden Wohnung ist, UND wenn der Zugang zur eigenen Wohnung bekannt ist.

5) Weitere Anregungen zum Umgang mit einem Befall sind dem (bereits länger gesperrten, aber zum Lesen zugänglichen) Unterforum der DASW zu entnehmen: https://www.ameisenschutzwarte.de/forum ... 23&start=0

Mehr ist von meiner Seite leider nicht drin.

Viel Erfolg!
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Buschinger
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Re: AKTUELLES zu LASIUS BRUNNEUS im Haus: Hilfreiche Links!

Beitrag von Buschinger »

Über die Geschwindigkeit der Entstehung eines Volkes von Lasius brunneus müssen wir unsere Vorstellungen möglicherweise korrigieren!
Ein User aus dem Ameisenforum berichtet heute (10. Juni 18) über eine Koloniegründung aus diesem Jahr (Königin am 27. Mai 2018 in Mannheim/Ludwigshafen eingesammelt), die bereits jetzt, nach 2 Wochen, viel Brut und erste Arbeiterinnenpuppen hat: https://www.ameisenforum.de/lasius-brun ... 58120.html
Das könnte sich, wenn es in einem Wohngebäude geschieht, bis zum Herbst zu einem merkbaren Auftreten von Ameisen in der Wohnung entwickeln.

Bisher haben wir angenommen, dass die Entwicklung ähnlich langsam erfolgt wie bei Lasius niger, wo man erst im 2. Jahr der Koloniegründung mit einer nennenswerten Arbeiterinnenzahl (ca. 20+) rechnete.
Man darf gespannt sein, wie sich die in dem Thread beschriebene Kolonie entwickeln wird (Hoffentlich wird weiter berichtet).

MfG,
A. Buschinger
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