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Wie kartiert man und wie kann man noch helfen?

Verfasst: 09. Sep. 2005, 10:18
von sobek
Guten Tag,
wie sie vielleicht sehen bin ich neu hier, habe aber gleich zwei fragen.
Einer von ihnen kennt mich warscheinlich noch.. ;)
Da ich aus Österreich komme und ihre Ameisenschutzwarte aber nur auf deutschland bezogen ist frage ich mich ob es eine ameisenschutzwarte in Österreich auch gibt? falls ja, wo kann man sich über diese informieren?
Falls, nein, wie kann ich, als Österreicher zum Schutz beitragen?
Und wiefunktioniert eigentlich dieses Kartieren?

Danke im voraus

mfg

georg

P.S ich weis net ob ich es ins richtige forum (unter kategorie) gestellt habe.

Ameisenschutz und Kartierung

Verfasst: 09. Sep. 2005, 16:55
von Buschinger
Hallo Sobek, und herzlich willkommen im DASW-Forum!
In Österreich gibt es leider keine Organisation, die sich mit dem Schutz der (Wald-)Ameisen in ähnlicher Weise befasst wie die DASW.
Einige Österreicher sind m.W. Mitglieder in der Bayerischen ASW, wo sie zumindest die Lehrgänge etc. mitmachen können. Ansonsten muss man sich halt dann einem Naturschutzverein o.dgl. anschließen und versuchen, lokal etwas für den Schutz der Ameisen (mit) zu organisieren.
Kartieren wird heute zumeist mittels GPS gemacht. Was man braucht, sind möglichst genaue Forst-Karten (liegen bei uns in den Forstämtern auf, 1:5000). Dann wird die Position der Nester im Freien ermittelt und in die Karten eingezeichnet. Zu jedem Nest gehört ein Datenblatt, in dem diverse Angaben festgehalten werden: Art, Größe, ob das Volk einen starken oder schwächeren Eindruck macht, Baumarten in der Umgebung, Exposition usw..
So kann man in Abständen (1 oder mehrere Jahre) kontrollieren, wie sich die einzelnen Völker entwickelt haben, ob es mehr oder weniger geworden sind (Eintragungen in den Karten entsprechend ergänzen).
Wichtigstes Ziel bei uns ist eine flächendeckende Kartierung, so dass direkt bei Planungen etwa neuer Straßen, Bahnlinien usw. die Information vorliegt: In diesem Bereich sind x Nester vorhanden, die umgesiedelt werden müssen. Das lässt sich dann im optimalen Fall rechtzeitig planen und organisieren, und manchmal gibt es dazu auch finanzielle Zuschüsse z.B. vom Land oder vom Waldbesitzer.

Ansonsten kann natürlich jeder in seinem Umfeld Aufklärung betreiben, Nachbarn und Bekannte informieren, wie wichtig Waldameisen für den Wald sind und dass man sie eben schützen und nicht etwa mutwillig stören sollte. Vieles dazu ist ja auf der homepage der DASW zu finden.

Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger

Verfasst: 09. Sep. 2005, 17:30
von sobek
Hallo,
gut danke für die hilfe, hm, hab mich shcon mal ein wenig umgeshen, finde aber keine Gesetzte über Waldameisen. ihc weis das manche bei uns geschützt sind aber mehr weis ich auch net... :(
Wäre toll wenn ich von irgendwoher ne offiziele bestätigung bekommem würde das ich sone art ausnahmegenehmigung zum schutz von waldameisen habe (umsiedlung und sowas) da ich ein paar Hügel kenne die gefährlich leben.
Wie es zirka funktioniert weis ich inzwischen. Aber toll wär es wenn man irgendwoher ein informationsblatt bekäme (habt ihr soeines? wenn ja was kostet sowas mit versandkosten?)

danke im voraus
georg

Verfasst: 11. Sep. 2005, 08:16
von Buschinger
Hallo Sobek,

Ich habe Dir ja schon per e-mail geschrieben, dass man die Informationsblätter von der Geschäftsstelle der DASW bekommen kann.
Auf der Startseite der DASW http://www.ameisenschutzwarte.de/ gibt es einen link zu den „Broschüren der DASW“. Da sind alle aufgelistet, mit Preisen. Dazu käme noch das Porto für den Versand als „Büchersendung“ (ich glaube 44 Cent?). Bestellen kann man bei der Geschäftsstelle:
Frau Bianka Keil-Krengel
Friedensstr. 14
03 253 Doberlug-Kirchhain
Tel.: 03 53 22 - 18 919
E-Mail: biankakk-at-web.de

Allerdings sollte man sich nicht mit einem “zirka-Wissen” an Umsiedlungen wagen, sondern schon zuvor einen Lehrgang mitmachen. Es ist sehr vieles dabei zu beachten, wobei besonders die Wahl des Ansiedlungsortes nicht leicht ist.
Wenn man es falsch macht und die Tiere dann sterben, hat man ja das Gegenteil dessen erreicht, was man möchte.
Ausnahmegenehmigung für Österreich muss natürlich von den österreichischen Behörden ausgestellt werden. Ich weiß leider nicht, wer in Österreich, Schweiz, Luxemburg …. und anderen Nachbarländern für so etwas zuständig ist.
Aus unserer mail-Korrespondenz habe ich aber den Eindruck, dass auf Eurem großen Grundstück ohnehin keine besonderen Schutzmaßnahmen oder gar Umsiedlungen erforderlich sind.
Die Ameisen leben seit Jahrmillionen ohne menschliche Unterstützung. „Schutz“ kann also nur heißen, dass wir uns bemühen, schädigende Einflüsse durch den Menschen einzuschränken und abzuwehren!
Das heißt auch: Umsiedlung ist NUR vernünftig, wenn für die Völker die Gefahr der totalen Vernichtung droht! Wenn also ein Wald gerodet und planiert wird um darauf eine Straße oder ein Industriegebiet zu bauen.

Die jetzt im antstore-Forum angelaufene Diskussion um künstliche Aufzucht und Auswilderung von Waldameisen ist leider gleich wieder aus dem Ruder gelaufen. Meine über Frau Uta dort geposteten Anmerkungen, die ganz unbestreitbar nur hilfreich gemeint waren, werden bereits wieder als Affront umgedeutet, man will „trotzdem“ weitermachen.

Dabei ist schon der Gedanke, sich um Genehmigungen an die CITES-Behörden zu wenden, eine Sackgasse (das habe ich Frau Uta auch schon mitgeteilt; mal sehen, ob das antstore-team es in seinem Forum weitergibt). CITES ist die Konvention zum Internationalen Handel mit gefährdeten Arten. Es geht also um den internationalen HANDEL mit solchen Arten, und daran ist ja wohl nicht gedacht. Zudem sind in den Anhängen, die genau die betroffenen Arten auflisten, bisher keine Ameisen enthalten. Sonst könnten auch nicht Tonnen (!) von Waldameisenpuppen (als „Ameiseneier“) aus Nord- und Osteuropa bei uns im Handel sein (als Vogel- und Zierfischfutter).

Du bist ja auch in diesem Forum aktiv, vielleicht kannst Du das in die Diskussion einbringen. Ich finde es immer schade, wenn gutwillige junge Menschen in den diversen Foren so mangelhaft oder gar falsch informiert werden und wenn mir dann bei Richtigstellung sofort böse Absichten unterstellt werden. Den Weg hierher, wo es kostenlos die richtigen, wissenschaftlich belegten Auskünfte gibt, finden leider nur wenige.

Viele Grüße,
A. Buschinger

Verfasst: 11. Sep. 2005, 10:06
von sobek
Hi!
Dake für ihre Antwort. bin mir darüber natürlich in klaren das man bei der Umsiedlung viel beachten muss. Und ich meine garnet nur unser Grundstück. Ein Nachbar, welcher auch viel Wald hat, will nämlich 4ha roden. War selber vor ort und hab mir alles angesehen. Viele ameisenvölker werden dabei sterben :(
Aber leider ist das kein einzelfall. Alleine in meiner Umgebung wurde im letzen Jahr über 30 ha gerodet. Warumw eis ich erlich gesagt net den Förderungen wird es dafür kaum geben. ich vermute mal mehr Mähfläche?!

naja,

werde mich mal informieren, bei naturschutzbehörde und anderem, was man da machen könnte.

danke im voraus
georg

Verfasst: 11. Sep. 2005, 10:25
von schmidi
Kleines Hallo an Sobek! :D

schmidi

traurig, traurig

Verfasst: 13. Okt. 2005, 19:51
von sobek
HI! Meld mich mal wieder zu diesem Thema ;)

Meine Gedanken wurden bestätigt, der Wald wird gerodet um mehr Mähfläche zu erhalten. Das schlimme ist das das ganze während des winters passiert, da die Bäume dann gewissermaßen Inaktiv sind und nicht faulen können, was heißt man kann den Ameisenvölkern nicht helfen da man weder ein volk entnehmen darf und es im winter auch net umsiedeln kann (auch nicht ein erfahrener Umsiedler soweit ich weiß.)

Meine Frage: was kann man in solchen Situationen tun?! man erfährt meist erst im Herbst davon. Also zu der Zeit wo es für eine Umsiedelung zu spät ist. Außerdem wird man nciht ernst genommen, wenn man jemanden um das wohl der ameisen fragt.....