Brot für die Welt mit Hilfe von Ameisenkot?

Was sonst nirgends rein passt...

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Buschinger
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Brot für die Welt mit Hilfe von Ameisenkot?

Beitrag von Buschinger »

Auf diese URL bin ich zufällig gestoßen:

http://www.brot-fuer-die-welt.de/projek ... U_HTML.php

Es geht um ein landwirtschaftliches Projekt der angesehenen Umweltorganistaion „Brot für die Welt“ in Guatemala; dazu ein Kurzbericht:

Über Ameisen und andere Helfer

„He, seht mal, da kommen die Kotsammler!“ ruft ein Junge von weitem. Juan Inocente López lässt sich von solchen Kommentaren nicht stören. Er ist schon daran gewöhnt, so etwas zu hören, wenn er säckeweise Ameisenkot auf seine Felder schafft. „Der organische Dünger der Ameisen ist viel besser als der chemische“, sagt er, „und außerdem ist er kostenlos.“

Ich frage mich allerdings, woher man „säckeweise Ameisenkot“ bekommen kann???

Weiß jemand Näheres?

A. Buschinger
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Beitrag von Gerhard Heller »

Lieber Herr Buschinger,

von so ergiebigen „Ameisenklos“ habe ich auch noch nichts gehört. Aber vielleicht ist etwas anderes gemeint, jedenfalls fällt mir das bei der Erinnerung an eine Mexiko-Reise ein:
Beim Besuch der Zapoteken-Kultstätte Monte Alban bei Oaxaca fielen mir am Fuß der Gebäude, auf Treppen etc. mächtige „Abraumhalden“ einer Atta-Art (mexicana?) auf. In diesen Abfallhaufen tummelten sich fette Scarabaeiden-Larven (wahrscheinlich Nashornkäfer), für die sich auch riesige Scoliiden (Dolchwespen) lebhaft interessierten. Dieser Müll aus den Atta-Nestern besitzt also zweifellos einen hohen „Nährwert“. Wenn ich mich recht erinnere, war der Geruch dieser Abraumhalden nicht gerade angenehm, etwas jaucheartig. Daher vielleicht die Bezeichnung „Ameisenkot“. Bei hohen Populationsdichten von Atta-Kolonien dürfte es nicht schwer sein, das Zeug sackweise einzusammeln, zumal von den Ameisen für Nachschub gesorgt wird.

Viele Grüße
G. Heller
Buschinger
Beiträge: 1487
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Beitrag von Buschinger »

Lieber Herr Heller,

das wäre tatsächlich eine mögliche Erklärung. Immerhin könnte man auch den Erdaushub von Atta-Nestern "säckeweise" abtransportieren, und der dürfte auch einigermaßen nährstoffreich sein.
Eine andere Denkmöglichkeit wären vielleicht noch Termitennester, die ja hauptsächlich aus Kot bestehen. Und zwischen Ameisen und Termiten wird oft nicht so recht differenziert.
Allerdings habe ich in Costa Rica und in Yucatan kaum "abbauwürdige" Termitennester gesehen.
Vielleicht stößt man mal zufällig auf eine Lösung. Ich habe die Nachricht eher als Kuriosität gepostet.

Viele Grüße,
Ihr A. Buschinger
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