Zu dem o. a. Link:
http://www.rp-online.de/wissen/leben/am ... 0?mobile=0
Hier findet sich eine
Diskussion dieses Artikels, der ein typischer „Sommerloch-Füller“ ist:
http://www.ameisenforum.de/neues-aus-me ... h-aus.html
Der erste Satz ist schon erstaunlich:
„Sie stammt aus Afrika und verbreitet sich unaufhaltsam in Deutschland: Die Formica fuscocinerea bereitet Forschern zunehmend Sorge“
Aus Afrika also stammt da unsere einheimische
Formica fuscocinerea! Wer hätte das gedacht?
Und gleich zum ersten Bild gibt es
"Mehr zum Thema"
http://www.rp-online.de/wissen/leben/15 ... n-1.568847
Die hier gelisteten „15 erstaunlichen Fakten“ enthalten weitere Fehler.
Beispiele:
#1:
Hier erfahren Sie die 15 spektakulärsten Fakten über Ameisen.
Das ist maßlos übertrieben und zeigt, dass der Informant einen leider doch sehr eingeschränkten und stark fehlerhaften Wissensstand über Ameisen hat!
#3
: Eine sibirische Ameisenart überwintert in einer Art Kältestarre bei Temperaturen unter -40 °C. Vor ein paar Jahren ist sogar eine Ameisenart entdeckt worden, die unter Wasser lebt. Diese Tiere findet man in australischen Teichen.
Die "sibirische" Art, bei der das genau gemessen wurde, heißt
Leptothorax acervorum. Sie kommt in Deutschland häufig vor. Es gibt nicht nur in Sibirien viele enorm Kälte-tolerante Ameisenarten sowie andere Arten wechselwarmer Tiere. – Die australische Ameisenart überlebt
nur in ihrem Nest unter Wasser, jeweils wenn die Flut den Nestbereich in der Mangrovezone überdeckt. Mangroven wachsen an der Meeresküste. Von wegen „in Teichen“! Sie heißt
Polyrhachis sokolova.
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Pol ... s_sokolova
#6:
Die Bisse einiger Ameisen können durchaus unangenehm werden. Das Gift darin wirkt bei manchen Menschen allergieauslösend wie Bienen- oder Wespenstiche.
Es gibt keine Ameisen mit giftigen Bissen. Was gemeint ist, sind
Stiche.
#9:
Innerhalb von sechs Jahren kann ein Ameisenvolk über 1900 Kammern anlegen. Dafür müssen rund 40 Tonnen Erde und sechs Tonnen Blattstücke in die Kammern getragen werden.
Das bezieht sich auf Blattschneiderameisen. Die 40 Tonnen Erde müssen natürlich
aus dem Boden geschafft werden, und die Blattstücke dienen der Ernährung der Pilzkulturen, mit denen die Ameisen ihre Brut ernähren.
#14:
Eine Ameisenart ist in der Lage, sich selbst durch die Lüfte zu katapultieren. Die Schnappkieferameise kann ihre Kiefer derart schnell öffnen und schließen, dass sie, gegen einen Gegenstand gehalten, wie ein Katapult funktionieren.
Das ist
nicht eine Art; Schnappkiefer gibt es in mehreren nicht untereinander verwandten Gattungen mit jeweils mehreren Arten.
Wenn man #14 auf 200% vergrößert, wird eine subtile Reklame für den Ameisen-Internethändler Antstore sichtbar, mit Bild des Inhabers. Ob die Informationen hier in den „15 Fakten“ von dort stammen?
A. Buschinger