Ameisen auf Dachterrasse & in viel. Kübeln/ Lasius cf. niger

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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terassentom
Beiträge: 3
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Ameisen auf Dachterrasse & in viel. Kübeln/ Lasius cf. niger

Beitrag von terassentom »

Hallo

Wir wohnen in München im dritten Stockwerk mit einer Dachterasse auf dem Flachdach mit spärlichem Bewuchs des Daches.
Auf unserer Terrasse haben wir viele Pfanzenkübel und Gefässe stehen, teils rund und aus Kunstoff mit Untersetzer (bis ca. 60cm Durchmesser) oder aus Holz und rechteeckig (ca 1,2m x 40cm). In einem Teil der Kübel - bevorzugt denen mit Minibäumchen (davon stehen zwei auf dem Dach) und darunter haben sich inzwischen extrem viele Ameisen breit gemacht. Vermutlich ebenso in den nicht beweglichen Holzkäasten.
Dadurch sterben teilweise die Bäumchen ab (durch Austrocknung) und alle Pflanzen werden durch die Blattläuse, die die Ameisen bringen und hegen, stark in Mitleidenschaft gezogen.

Es schein die in München weit verbreitete Art Formica fuscocinerea zu sein, zu deren Bekämpfung oder Abwehr ich nichts gefunden habe.
Zwei Bilder der Ameisen habe ich mal angehängt, kann aber gerne noch (besser) machen.

Ein ersten Test mit dem "Leberwurstköder" war nicht sehr erfolgreich, vermutlich stehen die Ameisen mehr auf Honig (denke ich wegen der Blattläuse).
Wie bekomme ich die Ameisen vom Dach?
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Buschinger
Beiträge: 1487
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Re: Ameisen auf der Dachterrasse und in vielen Kübeln

Beitrag von Buschinger »

Hallo,

Das sieht nicht nach einer Formica fuscocinerea aus; es wäre auch nicht ihr Lebensraum.
Sehr wahrscheinlich handelt es sich um Lasius niger, die gewöhnliche „Schwarzgraue Wegameise“, die praktisch überall vorkommt.
Die Ameisen „bringen“ auch nicht die Blattläuse; diese haben auch geflügelte Formen und sie kommen, egal ob da Ameisen sind, oder nicht.

Solange Sie auf der Terrasse günstigen Lebensraum für diese Ameisen bereit stellen, werden Sie die Ameisen nicht wegbekommen. Zurzeit sind die Schwarmflüge, in deren Verlauf fast täglich begattete Jungköniginnen von L. niger in den Blumenkästen landen werden. So weit sie nicht von den anwesenden Ameisen gefressen werden, werden sie versuchen, eigene Kolonien zu gründen.

Fazit: Es bleibt eigentlich nur die Giftspritze gegen die Blattläuse, und gelegentliches Beködern der Ameisen mit einem Fipronil- oder Spinosad-haltigen Präparat. Das kann man mit Honig oder mit Eiweiß-haltigem Futter mischen, je nachdem, was die Ameisen gerade gerne aufnehmen.
Eine dauerhafte Lösung gibt es meines Erachtens nicht.

Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Re: Ameisen auf Dachterrasse & in viel. Kübeln/ Lasius cf. n

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo,

wenn die Ameisen in den Kübeln nisten (also gut lokalisierbar), können Sie die Sache auch mit einem Ameisen Streu-/Gießmittel angehen. Erkundigen Sie sich zuvor noch, ob die betreffende Formulierung auch keine phytotoxischen Eigenschaften hat.

Viele Grüße
G. Heller
terassentom
Beiträge: 3
Registriert: 26. Jul. 2013, 18:10

Re: Ameisen auf Dachterrasse & in viel. Kübeln/ Lasius cf. n

Beitrag von terassentom »

Hallo

ich wollte mich nun für die vielen Tipps erst einmal bedanken. Wie empfohlen hab ich mich aufgemacht, ein Fipronil-haltiges Mittel zu kaufen. War gar nicht so einfach, erst das vierte Geschäft hatte es in Form des Celaflor Ameisenmittels. Damit und mit dem abgeänderten Leberwurstrezept hab ich 1 TL Ameisenmittel in drei TL heisses Wasser aufgelöst und mit drei Löffeln Honig vermischt. Da ich nicht extra Fallen besorgen wollte, habe ich Einweg-Schnapsgläser aus Kunststoff genommen, die lagen bei mir schon lange unbenutzt herum.
Der Andrang der Ameisen war, gelinde gesagt, mäßig. In drei der Schnapsgläser wollte gar keine Ameise rein, in der anderen waren es ca. in Spitze 20 Stück und es gab auch keine Ameistenstrasse hin oder etwas in der Art. Daher liess ich sie einfach über Nacht stehen. Einen der Kübel hatte ich schon mal mit Ameisengiessmittel begossen (ohne Wirkung), das habe ich nun erneut gemacht, aber diese Mal mit einem anderen Mittel, das ich schon vor der Anfrage hier gekauft hatte (Wirkstoff Etofenprox). Die Wirkung von Etofenprox ist aber zu schnell, was ich so gelesen habe, so daß die Königin nicht damit gefüttert wird. In einen zweiten Kübel (wir reden hier von ca. 65cm Durchmesser und Höhe) habe ich auch ein Schnapsglas der obigen Mischung gestellt.
Und am nächsten Tag gab es die volle Überraschung: Nichts zu sehen. In den Kübeln gibt es keine Ameisen mehr, auf der Terrasse hab ich erst nach längerem Suchen zwei drei gefunden und auch heute war nichts zu sehen.

Im Moment bin ich dadurch "Ameisenfrei" und zum Glück war bislang auch keine geflügelten Ameisen zu sehen - vielleicht fliegen die nicht so hoch ;-)
Mit so einem durchschlagenden Erfolg habe ich nicht gerechnet, zumal (im Verhältnis zum Giessen), recht wenig Ameisenmittel verwendet wurde.

Viele Grüße

Tom
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Re: Ameisen auf Dachterrasse & in viel. Kübeln/ Lasius cf. n

Beitrag von Gerhard Heller »

Hallo,

wenn Sie Etofenprox als Gießmittel verwenden, spielt der rasche Wirkungseintritt keine negative Rolle. Bei dieser Anwendungsform wird das Mittel schließlich nicht verfüttert, sondern wirkt als Kontaktinsektizid. Es wundert mich, dass Sie damit keinen Erfolg hatten.
Aber der Köder war ja anscheinend recht erfolgreich, und vielleicht haben die Ameisen während der Nacht vermehrt die Köderplätze aufgesucht.

Viele Grüße
G. Heller
terassentom
Beiträge: 3
Registriert: 26. Jul. 2013, 18:10

Re: Ameisen auf Dachterrasse & in viel. Kübeln/ Lasius cf. n

Beitrag von terassentom »

Hallo Herr Heller

Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Etofenprox und Fipronil haben sofort und sehr gut gewirkt. Das andere war ein billiges Mittel mit Spinosad, das ich einige Zeit zuvor gestreut hatte und einmal gegossen. Vermutlich war die Dosierung von Spinosad zu gering.

Bin noch immer Ameisenfrei :-) Nun sieht man wieder Raubspinnen auf der Terrasse und auch die Blattläuse sind fast weg bzw. deutlich geringer.

Viele Grüße

Tom
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