Waldameisen auf dem Apennin
Verfasst: 08. Jul. 2005, 11:30
Beim Aufräumen und Sortieren fiel mir ein Sonderdruck aus der Zeitschrift „Waldhygiene“ 7 (1960) S. 189-217 ibn die Hände. Karl Gößwald berichtet über „Eine Reise zu den italienischen Waldameisen“, insbesondere über die Aktivitäten seines Kollegen Prof. Mario Pavan, der den Lehrstuhl für „Entomologia Agraria“ an der Universität Pavia inne hatte. Übrigens: eine Sternaldrüse der Dolichoderinae und Aneuretinae trägt Pavans Namen.
Pavan siedelte seit 1950 in großem Stil Waldameisen im Apennin an, um die Wiederaufforstung vor Schäden z.B. durch den Pinienprozessionsspinner zu schützen.
Gößwald schreibt: „Im ganzen Apennin konnte, trotz jahrelanger intensivster Gelände-Einsichtnahmen, nicht ein einziges Waldameisennest festgestellt werden. Die bereits erwähnten Formen der Wiesenameise Formica nigricans zählen nicht zu den nützlichen Waldameisen.“
Anschließend folgt eine Diskussion, ob Waldameisen jemals auf dem Apennin heimisch waren oder durch die seit Jahrhunderten betriebene Abholzung verschwanden und in den verbliebenen Waldrelikten durch Ameisenpuppensammler etc. ausgerottet wurden.
Weiter: „In richtiger Erkenntnis dieser Zusammenhänge hat Prof. Pavan F. lugubris als Arbeitsameise für die Apenninen ausgewählt. Translokationsversuche zur Einürgerung der bei uns am häufigsten verbreiteten F. polyctena, etwa in niedrigere Bereiche der Apenninen und umgekehrt der F. lugubris und aquilonia an isolierte Standorte unseres Flachlandes wurden vereinbart.“
Pavan setzte F. lugubris aus den Lomardischen Voralpen im gesamten Bereich des Apennin aus, sogar auf Sizilien aus. Geplant waren Ansiedelungen auf Sardinien, das mit Sicherheit immer waldameisenfrei war, z.B. am Monte Bisano, „wo der für die Verpflanzung von Waldameisen (F. lugubris) vorgesehene Standort in Rahmen der umliegenden Landschaft vortrefflich ausgewählt sein dürfte.“
Als Gößwald im Herbst 1959 einige Standorte auf dem Apennin besuchte, waren die damals allerdings erst vor einigen Jahren ausgesetzten Kolonien vital. Mich würde interessieren, was langfristig aus dieser Einbürgerung (sprich Faunenfälschung) geworden ist.
Pavan siedelte seit 1950 in großem Stil Waldameisen im Apennin an, um die Wiederaufforstung vor Schäden z.B. durch den Pinienprozessionsspinner zu schützen.
Gößwald schreibt: „Im ganzen Apennin konnte, trotz jahrelanger intensivster Gelände-Einsichtnahmen, nicht ein einziges Waldameisennest festgestellt werden. Die bereits erwähnten Formen der Wiesenameise Formica nigricans zählen nicht zu den nützlichen Waldameisen.“
Anschließend folgt eine Diskussion, ob Waldameisen jemals auf dem Apennin heimisch waren oder durch die seit Jahrhunderten betriebene Abholzung verschwanden und in den verbliebenen Waldrelikten durch Ameisenpuppensammler etc. ausgerottet wurden.
Weiter: „In richtiger Erkenntnis dieser Zusammenhänge hat Prof. Pavan F. lugubris als Arbeitsameise für die Apenninen ausgewählt. Translokationsversuche zur Einürgerung der bei uns am häufigsten verbreiteten F. polyctena, etwa in niedrigere Bereiche der Apenninen und umgekehrt der F. lugubris und aquilonia an isolierte Standorte unseres Flachlandes wurden vereinbart.“
Pavan setzte F. lugubris aus den Lomardischen Voralpen im gesamten Bereich des Apennin aus, sogar auf Sizilien aus. Geplant waren Ansiedelungen auf Sardinien, das mit Sicherheit immer waldameisenfrei war, z.B. am Monte Bisano, „wo der für die Verpflanzung von Waldameisen (F. lugubris) vorgesehene Standort in Rahmen der umliegenden Landschaft vortrefflich ausgewählt sein dürfte.“
Als Gößwald im Herbst 1959 einige Standorte auf dem Apennin besuchte, waren die damals allerdings erst vor einigen Jahren ausgesetzten Kolonien vital. Mich würde interessieren, was langfristig aus dieser Einbürgerung (sprich Faunenfälschung) geworden ist.