Sehr geehrter Herr Buschinger, im Januar diesen Jahres sind wir in unser neues Fertighaus (Holzständerwerk) gezogen. Vor ca 2 1/2 Monaten entdeckte ich im Flur weiße Flocken, die hinter mehreren Türzargen hervorrieselten.erst habe ich mir nichts dabei gedacht und immer wieder dieses Zeug weggesaugt.vor ca 2 Wochen wurde es immer mehr und sogar zu richtigen Haufen aufgetürmt .da wurde ich richtig stutzig.als es dunkel wurde zeigte sich dann plötzlich eine Ameise.wir haben am Wochenende die eine Türzarge leicht geöffnet und es kamen jede Menge Ameisen herausgelaufen.Heute Morgen waren auch überall fliegende Ameisen.jetzt habe ich gelesen,dass es wichtig ist herauszubekommen, welche Ameisenart es ist.können die Ameisen schon im Holz mitverbaut worden sein? Oder kommen diese meisten erst "reingelaufen" ? auf unserem Grundstück standen viele Kiefern. Und es ist sandiger Boden.gerne sende ich ihnen mehrere Bilder und würde mich sehr über ihre Hilfe zur Bestimmung freuen.ich habe nichts gegen Ameisen,aber in der Wohnung finde ich es nicht so toll.ist es ratsam einen Schädlingsbekämpfer zu holen oder gibt es eine Möglichkeit sie selber zu entfernen bzw umzusiedeln?
Liebe Grüsse Britta K.
P.s. Würde gerne Fotos hochladen,funktioniert irgendwie nicht. Kann ich ihnen diese per email senden ?
Neubau Holzständerw. Fertighs. Am. in Innenwd./ L. brunneus
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
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dlepeschka
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Re: Neubau Holzständerwerk Fertighaus Ameisen in Innenwänden
Hallo Britta,
zunächst einmal ist sicherlich eine Bestimmung über die Fachleute aus dem Forum sinnvoll.
In vielen Fällen (z.B. Lasius Arten) scheint mein selbstgemixter Köder gut zu funktionieren.
Achten Sie dabei unbedingt auf den richtigen Wirkstoff (Fipronil oder Spinosad) in der richtigen Mindestdosierung.
Falls Sie zu denen Leuten gehören, die ihr Geld gern für sinnvolle Dinge ausgeben und es nicht zum Fenster herauswerfen wollen, rate ich dringend von Schädlingsbekämpfern ab, sofern es sich nicht um Pharao Ameisen handelt...
zunächst einmal ist sicherlich eine Bestimmung über die Fachleute aus dem Forum sinnvoll.
In vielen Fällen (z.B. Lasius Arten) scheint mein selbstgemixter Köder gut zu funktionieren.
Achten Sie dabei unbedingt auf den richtigen Wirkstoff (Fipronil oder Spinosad) in der richtigen Mindestdosierung.
Falls Sie zu denen Leuten gehören, die ihr Geld gern für sinnvolle Dinge ausgeben und es nicht zum Fenster herauswerfen wollen, rate ich dringend von Schädlingsbekämpfern ab, sofern es sich nicht um Pharao Ameisen handelt...
Re: Neubau Holzständerwerk Fertighaus Ameisen in Innenwänden
Vielen dank für die schnelle Antwort.werde die Köder ausprobieren.
Ja die Bestimmung würde mich auch sehr interessieren, die Ameisen sind ca 5mm groß und bräunlich, wobei der Kopf heller ist. Die fliegenden Exemplare sind allerdings eher schwarz... Habe mehrere Exemplare wie beschrieben mit Klebeband gefangen.
Ja die Bestimmung würde mich auch sehr interessieren, die Ameisen sind ca 5mm groß und bräunlich, wobei der Kopf heller ist. Die fliegenden Exemplare sind allerdings eher schwarz... Habe mehrere Exemplare wie beschrieben mit Klebeband gefangen.
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Buschinger
- Beiträge: 1487
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- Wohnort: Reinheim
Re: Neubau Holzständerwerk Fertighaus Ameisen in Innenwänden
Hallo Mau3339,
Ja, Sie können mir gerne ein paar der Ameisen zusenden, möglichst nur die ungeflügelten. (Die schwarzen mit Flügeln sind meist Männchen, die man kaum bestimmen kann). (Adresse: A. Buschinger, Roßbergring 18, 64354 Reinheim)
Es hört sich wieder einmal sehr nach Lasius brunneus (Braune Wegameise) an, aber das sicher zu wissen ist in jedem Fall wichtig. Direkte Bestimmung der Tiere ist auch sicherer als nach Fotos.
Befall in einem so neuen Fertighaus hatten wir hier noch nicht!
Es ist allenfalls denkbar, dass ein Volk aus den Stubben der wohl gefällten Kiefern zugewandert ist, denn von einzelnen Königinnen neu gegründete Völker wachsen erst mal langsam über 2-3 Jahre heran, bis sie durch den Nestausbau (Krümel-Häufchen) und evtl. geflügelte Jungköniginnen/ -männchen auffällig werden.
Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, die Herstellerfirma umgehend zu informieren und auf Abhilfe zu dringen!
Den Befall der Ameisen zu tilgen ist die eine Sache. Aber es muss verhindert werden, dass danach erneut Völker oder junge Königinnen zuwandern. Die Ameisen benötigen eine gewisse Feuchtigkeit und Hohlräume, die sie sich in morschem Holz bzw. weichem Insoliermaterial selbst ausnagen - daher die Krümel.
Es wäre gut, wenn Sie uns über eine evtl. Antwort der Fertighaus-Firma informieren würden. Und lassen Sie sich nicht mit dem Einsatz eines Schädlingsbekämpfers abspeisen! Wie gesagt ist es mit der Ausrottung des vorhandenen Volkes wahrscheinlich nicht getan.
MfG,
A. Buschinger
Ja, Sie können mir gerne ein paar der Ameisen zusenden, möglichst nur die ungeflügelten. (Die schwarzen mit Flügeln sind meist Männchen, die man kaum bestimmen kann). (Adresse: A. Buschinger, Roßbergring 18, 64354 Reinheim)
Es hört sich wieder einmal sehr nach Lasius brunneus (Braune Wegameise) an, aber das sicher zu wissen ist in jedem Fall wichtig. Direkte Bestimmung der Tiere ist auch sicherer als nach Fotos.
Befall in einem so neuen Fertighaus hatten wir hier noch nicht!
Es ist allenfalls denkbar, dass ein Volk aus den Stubben der wohl gefällten Kiefern zugewandert ist, denn von einzelnen Königinnen neu gegründete Völker wachsen erst mal langsam über 2-3 Jahre heran, bis sie durch den Nestausbau (Krümel-Häufchen) und evtl. geflügelte Jungköniginnen/ -männchen auffällig werden.
Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, die Herstellerfirma umgehend zu informieren und auf Abhilfe zu dringen!
Den Befall der Ameisen zu tilgen ist die eine Sache. Aber es muss verhindert werden, dass danach erneut Völker oder junge Königinnen zuwandern. Die Ameisen benötigen eine gewisse Feuchtigkeit und Hohlräume, die sie sich in morschem Holz bzw. weichem Insoliermaterial selbst ausnagen - daher die Krümel.
Es wäre gut, wenn Sie uns über eine evtl. Antwort der Fertighaus-Firma informieren würden. Und lassen Sie sich nicht mit dem Einsatz eines Schädlingsbekämpfers abspeisen! Wie gesagt ist es mit der Ausrottung des vorhandenen Volkes wahrscheinlich nicht getan.
MfG,
A. Buschinger
Re: Neubau Holzständerwerk Fertighaus Ameisen in Innenwänden
Hallo Herr Buschinger,
Vielen Dank,die Ameisen gehen morgen auf die Reise.
Die Fertighausfirma sagt, die Hölzer sind Kammergetrocknet und bieten keine Eiweiße mehr als Nahrung.Ausserdem sind sie der Auffassung, dass sie kein Verschulden daran haben, nach dem Motto wir hätten die Türen aufgelassen und die sind hier hinein marschiert,...
Als Nachtrag zum Grundstück und Haus: Die Kiefern waren alle in Ordnung (keine war morsch oder krank) nach der Fällung im August wurden auch gleich alle Stubben gezogen. diese wurden zunächst auf dem Grundstück gelagert und im Dezember entsorgt. Das Haus wurde im Oktober aufgestellt. Da es ein Fertighaus ist, wurden alle Wände (in den bereits alle Türen und Fenster eingebaut waren) innerhalb von zwei Tagen aufgestellt. Der innen-Wandaufbau sieht wie folgt aus: Regipsplatte, Holzplatte,Dämmwolle,Holzständerwerk , wieder Holzplatte und Regipsplatte.
Wenn ich das richtig verstanden habe, benötigen die Ameisen eine feuchte Umgebung zum überleben bzw nisten? Holen sie sich die Nahrung von draußen? Denn bei unseren Lebensmitteln sind sie nicht zu Gange.
Heisst das, dass es vermutlich eine Schwachstelle am Haus gibt, wo die Ameisen ungehindert eingedrungen sind? Wie lange benötigt so ein Ameisenstamm für so eine Wanderung? um den genauen Schaden zu ermitteln müssen wir wohl die Zargen abnehmen um in die Wand zu sehen, oder?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
lieben Gruss
Britta K.
Vielen Dank,die Ameisen gehen morgen auf die Reise.
Die Fertighausfirma sagt, die Hölzer sind Kammergetrocknet und bieten keine Eiweiße mehr als Nahrung.Ausserdem sind sie der Auffassung, dass sie kein Verschulden daran haben, nach dem Motto wir hätten die Türen aufgelassen und die sind hier hinein marschiert,...
Als Nachtrag zum Grundstück und Haus: Die Kiefern waren alle in Ordnung (keine war morsch oder krank) nach der Fällung im August wurden auch gleich alle Stubben gezogen. diese wurden zunächst auf dem Grundstück gelagert und im Dezember entsorgt. Das Haus wurde im Oktober aufgestellt. Da es ein Fertighaus ist, wurden alle Wände (in den bereits alle Türen und Fenster eingebaut waren) innerhalb von zwei Tagen aufgestellt. Der innen-Wandaufbau sieht wie folgt aus: Regipsplatte, Holzplatte,Dämmwolle,Holzständerwerk , wieder Holzplatte und Regipsplatte.
Wenn ich das richtig verstanden habe, benötigen die Ameisen eine feuchte Umgebung zum überleben bzw nisten? Holen sie sich die Nahrung von draußen? Denn bei unseren Lebensmitteln sind sie nicht zu Gange.
Heisst das, dass es vermutlich eine Schwachstelle am Haus gibt, wo die Ameisen ungehindert eingedrungen sind? Wie lange benötigt so ein Ameisenstamm für so eine Wanderung? um den genauen Schaden zu ermitteln müssen wir wohl die Zargen abnehmen um in die Wand zu sehen, oder?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
lieben Gruss
Britta K.
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Buschinger
- Beiträge: 1487
- Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
- Wohnort: Reinheim
Re: Neubau Holzständerw. Fertighs. Am. in Innenwd./ L. brunn
Hallo Mau3339,
Wie erwartet ist es Lasius brunneus (Braune Wegameise).
Die Herrschaften von der Fertighausfirma haben (wie üblich) keine Ahnung: Die Ameisen fressen nicht das Holz, ernähren sich nicht davon! Sie nagen nur das Holz bzw. Isoliermaterial weg um Wohnraum für sich und ihre Brut zu schaffen (so wie ein Specht ja auch kein Holz frisst, sondern nur Löcher hackt um darin seine Brut aufzuziehen).
„nach dem Motto wir hätten die Türen aufgelassen und die sind hier hinein marschiert,...“
Das ist schon eine Frechheit. Meines Wissens sind Türen dazu da, dass man sie öffnen und auch zeitweise offen stehen lassen kann (z.B. auch gekippt).
Außerdem bevorzugen diese Ameisen zunächst „weiches“ Material, also wahrscheinlich die „Dämmwolle“ (welches Material? Glas- oder Mineralwolle greifen die Ameisen meines Wissens nicht an). Ansonsten wird morsches Holz bevorzugt, was ja bei einem Neubau nicht vorhanden sein dürfte.
Sicher ist in Ihrem Fall ein Volk aus dem Umfeld in die Wand eingezogen. Das dauert höchstens ein paar Tage und erfolgt recht unauffällig, da L. brunneus gerne in Deckung läuft, also unter Borke (Rindenmulch?), Steinen, …, auch in selbst angelegten Tunnels. Irgendwelche Zugänge gibt es bei einem Haus immer, allein dadurch, dass Holz bei Temperatur- oder Feuchtigkeitswechsel „arbeitet“. Eine Ritze von 2 mm Breite genügt.
Das Nest benötigt eine gewisse Feuchtigkeit. Diese kann durch eindringendes Regenwasser, durch undichte Leitungen oder auch als Kondenswasser aus den Räumen (Bad, Sauna, Küche …) entstehen. Nahrung holen sie sich zumeist von draußen, nur im Frühjahr, wenn es draußen noch zu kalt ist, suchen sie gelegentlich auch im Haus nach Essbarem.
Die „Standardinformation“ zu dieser Art finden Sie u.a. in diesem Thread:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... =23&t=1627
Zur Bekämpfung s.:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... =23&t=1427
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger
Wie erwartet ist es Lasius brunneus (Braune Wegameise).
Die Herrschaften von der Fertighausfirma haben (wie üblich) keine Ahnung: Die Ameisen fressen nicht das Holz, ernähren sich nicht davon! Sie nagen nur das Holz bzw. Isoliermaterial weg um Wohnraum für sich und ihre Brut zu schaffen (so wie ein Specht ja auch kein Holz frisst, sondern nur Löcher hackt um darin seine Brut aufzuziehen).
„nach dem Motto wir hätten die Türen aufgelassen und die sind hier hinein marschiert,...“
Das ist schon eine Frechheit. Meines Wissens sind Türen dazu da, dass man sie öffnen und auch zeitweise offen stehen lassen kann (z.B. auch gekippt).
Außerdem bevorzugen diese Ameisen zunächst „weiches“ Material, also wahrscheinlich die „Dämmwolle“ (welches Material? Glas- oder Mineralwolle greifen die Ameisen meines Wissens nicht an). Ansonsten wird morsches Holz bevorzugt, was ja bei einem Neubau nicht vorhanden sein dürfte.
Sicher ist in Ihrem Fall ein Volk aus dem Umfeld in die Wand eingezogen. Das dauert höchstens ein paar Tage und erfolgt recht unauffällig, da L. brunneus gerne in Deckung läuft, also unter Borke (Rindenmulch?), Steinen, …, auch in selbst angelegten Tunnels. Irgendwelche Zugänge gibt es bei einem Haus immer, allein dadurch, dass Holz bei Temperatur- oder Feuchtigkeitswechsel „arbeitet“. Eine Ritze von 2 mm Breite genügt.
Das Nest benötigt eine gewisse Feuchtigkeit. Diese kann durch eindringendes Regenwasser, durch undichte Leitungen oder auch als Kondenswasser aus den Räumen (Bad, Sauna, Küche …) entstehen. Nahrung holen sie sich zumeist von draußen, nur im Frühjahr, wenn es draußen noch zu kalt ist, suchen sie gelegentlich auch im Haus nach Essbarem.
Die „Standardinformation“ zu dieser Art finden Sie u.a. in diesem Thread:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... =23&t=1627
Zur Bekämpfung s.:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... =23&t=1427
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen,
A. Buschinger