Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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JanH
Beiträge: 1
Registriert: 04. Mai. 2012, 17:48

Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von JanH »

Hallo zusammen!

Zuerst einmal möchte ich anmerken, dass es toll ist, dass sich so viele Helfer ehrenamtlich um den Ameisenschutz und die Probleme, die die Ameisen gelegentlich machen, kümmern! :)

Nun zu meinem Problem:

Seit einigen Jahren lässt sich in unserem Zierrasen beobachten, wie sich kleine Häufchen aus feiner Erde auftürmen. Diese sind zwar nicht hoch, jedoch hoch genug damit sie im Rasen gut sichtbar sind. Diese Häufchen sind oftmals auch sehr groß (flächenmäßig). Ameisen sind nur vereinzelt zu sehen, doch ist trotzdem klar, dass diese Häufchen ihr Werk sind. Sticht man beispielsweise in so ein Häufchen, so erscheinen die kleinen Tierchen schwarmweise.
Zunächst war dieser Befall kein Problem, doch mitlerweile sind so viele Häufchen entstanden, dass diese doch sehr stören. Einmal haben sie sich sogar in der Hauswand niedergelassen, sodass der Spaß wirklich vorbei ist. Zwar konnten die Ameisen aus der Hauswand vertrieben werden, doch auch der Befall im Rasen wird meinerseits nicht mehr länger hingenommen.
In den letzten Jahren habe ich versucht, sie mit Ameisengift der Marke "Loxiran -S" von Neudorff zu verjagen - leider ohne durchschlagenden Erfolg. Zudem ist anzumerken, dass zwei verschiedene Ameisenarten zu beobachten sind: eine kleinere, orange-braune und eine größere, braun-schwarze Art. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, ob sich nicht noch eine dritte Art in meinem Rasen heimisch fühlt. :(

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:

Wäre es möglich, diese Ameisen einzusenden und bestimmen zu lassen? Zu wissen, gegen wen ich da eigentlich kämpfe, wäre mir eine Spende in die Vereinskasse durchaus Wert!

Außerdem wollte ich fagen, ob schon jemand anders mit der Ameisenbekämpfung im Rasen (gute) Erfahrungen gemacht hat. :?:

Vielen Dank im Vorraus und liebe Grüße wünscht
Jan
Buschinger
Beiträge: 1487
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun?

Beitrag von Buschinger »

@ Jan,

Die kurze Antwort auf die Frage nach Bekämpfungsmöglichkeiten lautet: Nein!

Langfassung: Ameisen, auch mehrere Arten, sind einfach im Rasen, sie gehören dazu, wie Regenwürmer.
Es können 3-4 Arten sein, aber eine Bestimmung ist zwecklos und macht nur Arbeit.
Man könnte ein beliebiges Insektizid ausbringen, immer wieder, mehrfach jährlich, und damit viele andere Insekten und andere Kleintiere tot machen, evtl. einschließlich Vögeln und Igeln, die solche Insekten fressen. Aber wer möchte schon einen solchen Gifteinsatz im eigenen Garten durchführen.
Jedes Jahr zwischen Juni und September schwärmen Ameisen; Zahlreiche Jungköniginnen graben sich im Rasen ein und versuchen, ihre Kolonien dort aufzubauen. Die meisten werden von ortsansässigen Völkern erbeutet und verspeist. Im ameisenfrei gemachten Rasen haben die jungen Königinnen dagegen beste Überlebenschancen.

Wenn Hügel allzu groß werden, gibt es eine etwas brutale Methode, die auch nicht immer hilft: Wenn nach einem Regenfall wieder die Sonne scheint, sind die Königinnen oft ziemlich oben im Hügel, wo es warm ist. Wenn man dann mit Stiefeln kräftig auf den Hügel springt, wird mit Glück die Königin zerquetscht und mit ihr ein Teil des Volkes. Das hilft, aber ebenso wie Gift nur vorübergehend. Der Vorteil: Man spart sich das Geld für das Gift.

Ultima ratio, wenn der Rasen unbedingt ameisenfrei sein muss, ist das Auslegen von Kunststoffrasen.

Ich sage es lieber ganz deutlich, weil alles Drumherumreden nichts an den Tatsachen ändern kann. Leider bekomme ich immer wieder solche Anfragen.

Viele Grüße,
A. Buschinger
hmgarten
Beiträge: 5
Registriert: 08. Mai. 2012, 15:22

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von hmgarten »

Hallo zusammen,

da ich das gleiche Problem habe wie JanH, würde ich mich hier gern beteiligen. Was Ameisen angeht bin ich zwar absoluter Laie, habe aber das Problem "Ameisenvorkommen" genauso massiv in meinem Garten wie ein Fachmann. Bin auch der Ansicht, dass man bei einem Ameisenbefall wie bei mir, nicht von Nutz- sondern von Schadinsekten sprechen muss.

Und da ich das Problem Ameise auf dem Grundstück habe, sehe ich es eben NICHT so, das man nichts gegen die Ameisen tun sollte bzw. könnte!!!

eine Schilderung der Situation:

Jedes Frühjahr muß ich feststellen, das die Populationen auf dem Grundstück rasant zunehmen und immer früher erscheinen.
Mein Grundstück besteht aus bepflanzten Böschungen (Hanggrundstück), Rasenflächen, Blumenbeeten, Stellflächen mit Rasengittersteinen, Pflasterwegen usw. das Haus (Fertigteilhaus- diverse Berichte hier im Forum über Holzschäden d. Ameisen können meine Befürchtungen über deren Schädlichkeit nicht gerade reduzieren) steht in der Mitte.
Die Ameisen kommen , ausser im Haus , überall vor .
Die Insekten sind in Form von Einzeltieren ohne gleiche Laufwege überall zu finden; mit gleichen Laufwegen(oberirdische Gänge) ab und an in weichem Boden oder Sandhaufen und zwischen Rasengittersteinen - legt man diesen Boden um kommen zT massive Nester zum Vorschein.
Auch auf große Bäume zB Ahorn Weide etc laufen die Ameisen in Heerscharen bis in große Höhen und sogar über Raupenleimringe am Stamm.
An und um Rosenpflanzen- um so mehr Ameisen, umso größer der Läusebefall( direkte Kommunikation)
Am schlimmsten ist die Verbreitung jedoch auf den Rasenflächen- hier entstehen täglich neue Nester (wie bei JanH , beginnend mit kleinsten Erdhügeln aus feinem grauen Boden die binnen kurzem zu handtellergroßen Hügeln anwachsen-jetzt gerade wieder großflächig neu alle paar Zentimeter).
Öffnet man eine solche Anhäufung findet man ganz kleine glasige Tiere darin, aber keine Königin.
An solchen Stellen fand in den vergangenen Jahren immer ein flächendeckender unterirdischer Kahlfrass statt, der den Rasen unwiederbringlich in einen "Betonboden" verwandelte.

Versucht habe ich jetzt schon fast alles; von Backpulver über verschiedene Streu- und Gießmittel verschiedener Hersteller; Köderdosen, Vertikutieren und Einschwämmen, Düngen und behandeln mit Unkrautvernichtern , Bodenaustausch mit Rasenneuansaat------- nichts hat auch nur ansatzweise geholfen. Sicher war lokal bei verschiedenen Maßnahmen mal ein paar Tage Ruhe, aber dann kommt halt die neue Brut.

Ein Landwirt hat mir jetzt empfohlen Schädlingsbekämpfungsmittel aus der Profiliga einzusetzen, will diese nicht namentlich nennen - die wirken auf der Basis von Nervengiften als Pflanzenschutzmittel im Ackerbau und Forstbereich.

Sicher werden jetzt Umweltschützer protestieren, mit dem Argument, ich vernichte da das ganze Bodenleben des Gartens- aber was nützt ein dauergiftfreier Garten , der kurz und klein gefressen ist und Unkräutern und Schädlingen umso mehr Tür und Tor öffnet?
Auf den Feldern funktioniert es ja ebenfalls und da werden sogar Lebensmittel angebaut.

Noch habe ich ja nichts begonnen , vielleicht habt Ihr aus eurer Erfahrung/Praxis (außer nichts tun) doch noch andere Tipps zur erfolgreichen Ameisen(SCHAD)bekämpfung.
Würde mich sehr freuen über Anregungen und bin schon sehr gespannt

Viele Grüße hmgarten
Buschinger
Beiträge: 1487
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von Buschinger »

Sehr geehrte(r) hmgarten,

Wir sind eine Organisation, die sich um den Schutz der (nützlichen!) Waldameisen bemüht, ehrenamtlich, siehe hier: http://www.ameisenschutzwarte.de/.

Zitat: „Und da ich das Problem Ameise auf dem Grundstück habe, sehe ich es eben NICHT so, das man nichts gegen die Ameisen tun sollte bzw. könnte!!!“
Wir schenken Ihnen unsere Freizeit und unser Fachwissen über Ameisen, auch über die im Haus schädlich bzw. lästig werdenden anderen Arten. Zu Ameisen im Garten habe ich ja in dem Beitrag vor dem Ihren geschrieben, was man dazu sagen kann. Wir versuchen zu helfen, wie und wo es möglich ist. Wenn Ihnen das nicht reicht, kann ich nur empfehlen, dass Sie sich andere Berater suchen! Die DASW ist jedenfalls nicht dafür verantwortlich, dass Sie Ameisen im Garten haben, und auch nicht dafür, dass Sie diese nicht loswerden können!

Zitat: „Versucht habe ich jetzt schon fast alles; von Backpulver über verschiedene Streu- und Gießmittel verschiedener Hersteller; Köderdosen, Vertikutieren und Einschwämmen, Düngen und behandeln mit Unkrautvernichtern , Bodenaustausch mit Rasenneuansaat------- nichts hat auch nur ansatzweise geholfen. Sicher war lokal bei verschiedenen Maßnahmen mal ein paar Tage Ruhe, aber dann kommt halt die neue Brut.“
Wenn Sie ein derartiges ökologisches Chaos in Ihrem Garten anrichten, ist eigentlich nichts anderes zu erwarten als das, was Sie berichten. Dass das alles nichts nützt, ist für mich keine Neuigkeit. Mit dem Backpulver sind Sie auf ein nicht mehr ausrottbares Märchen hereingefallen.

Zitat: „Ein Landwirt hat mir jetzt empfohlen Schädlingsbekämpfungsmittel aus der Profiliga einzusetzen, will diese nicht namentlich nennen - die wirken auf der Basis von Nervengiften als Pflanzenschutzmittel im Ackerbau und Forstbereich.“

Von uns dürfen Sie keine Unterstützung für diesen Vorschlag erwarten. Vielleicht haben Sie schon gesehen, dass auf den Packungen der Ameisenmittel jeweils verzeichnet steht, ob sie für den Gebrauch im Garten zugelassen sind. Auch für die „Profi“-Mittel ist das gesetzlich geregelt, Aufwandmenge, Zeitpunkte für die Ausbringung usw. sind festgelegt.
Das dient dem Schutz unserer (also auch IHRER!) Umwelt, IHRES Trinkwassers („Nervengifte“!), und es soll auch bewirken, dass z.B. die Bienen Ihres Nachbarn der Vernichtung entgehen, ganz abgesehen von den zahllosen Arten wildlebender Bienen und anderer für das Ökosystem notwendiger Organismen.

Von uns ist also keine Unterstützung für gesetzwidriges Verhalten zu erwarten!

Tut mir Leid, dass ich das so deutlich formulieren muss.

MfG,
Prof. Dr. A. Buschinger
hmgarten
Beiträge: 5
Registriert: 08. Mai. 2012, 15:22

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von hmgarten »

Hallo Herr Prof.Dr. Buschinger,

zunächst einmal möchte ich unbedingt klarstellen, das ich es sehr schätze, wenn sich Menschen ehrenamtlich für eine nützliche Sache engagieren und dafür ua ihre Freizeit opfern. Davor habe ich größten Respekt und es wäre unserer Gesellschaft sicher nicht abträglich wenn es noch mehr davon gäbe!

Vielleicht war meine Schilderung in Ihren Augen etwas provokant, wenn ja , so möchte ich das entschuldigen.

Bei der Aufzählung des verschiedenartigen Befalls meines Grundstücks mit Ameisen wurde mir eigentlich erst richtig klar, wie desaströs die ganze Sache ist (im Internet en masse und in Gesprächen mit Bekannten und Kollegen bekommt man ja auch ein Feedback, das der von mir beschriebene Zustand kein Einzelphänomen ist).
Da ich ja wie erwähnt, beim Thema Ameisen ein Laie bin , zählt für mich natürlich umsomehr das Wort des Fachmanns- deshalb bin ich auf dieser Seite.
Aus unterschiedlichen Erwägungen und auch realen Voraussetzungen heraus, kann aber durchaus auch mal der Laie anderer Meinung sein als der Experte (das toleriere ich zB auch für Leute, die auf meinen Fachgebieten keine Experten sind).
Wo wir Herr Professor, beim Thema glaub ich unterschiedlicher Meinung (oder nennen wir es grundsätzlicher Einstellung) sind, ist die Frage sind Ameisen nützlich oder schädlich und muss oder kann man etwas gegen sie tun oder nicht!!!!?

Anhand des Schadbildes ( für welches ich nichts kann, der Garten wurde mit größter ökölogischer Behutsamkeit angelegt und gepflegt und das ökologische Chaos welches ich danach anrichtete, wie Sie es nennen , war ja die verzweifelte Folgehandlung und nicht die Voraussetzung für den starken Befall und hat diesen wenigstens begrenzt) auf meinem Grundstück und der Tatsache , das Ameisenvölker mit Holzfrass sogar ganze Häuser vernichten können- sind das für mich eben mal ganz pauschal keine Nützlinge. Sicher ist die Beweisführung schwieriger als zB bei der Honigbiene (Blütenbestäub. überwiegt gelegentlichem Stich)- und sicher gibt es auch weniger schädliche Arten.
Weil Sie in Ihrem Eingangssatz auf die nützliche Waldameise als das Hauptanliegen Ihrer Arbeit verweisen- eine kleine Beobachtung vom 1.Mai :
bei einer Motorradtour machte ich mit meiner Frau in einem Wald am großen Brombachsee eine kurze Pause, als ich ich nach unten auf den Waldboden schaute - die große Waldameise , nicht eine , nicht tausende , nicht zehntausende - hundertausende!! wir standen auch nicht neben einem Bau (den kenn ich noch aus meiner Kindheit mit einer größeren Verteilung in diesem Bereich) sondern im gesamten Umkreis egal wie weit man lief - nur Ameisen in extremster Menge- ängstliche Menschen wären da kollabiert- ohne Übertreibung das war wirklich Horror (die klettern ja sofort an einem hoch).
Eine ebensolche Beobachtung mache ich seit Jahren in meiner Firma: an einem Eisenbahngleis, nebenan Bordstein mit 1Meter breitem Bewuchs(Wiese)-die Ameisen(verschiedene Arten) vereinnahmen einfach Alles, nicht weil es ihnen schmeckt oder sie es zum Leben brauchen(Schienen, Asphalt)- nein weil es jedes Jahr mehr werden und es einfach viel zu Viele sind.

Was ich mit all dem aufzeigen bzw sagen möchte: die Tatsache, das an unserem Ökosystem eine Veränderung stattgefunden hat , ist einfach nicht mehr von der Hand zu weisen, diese Veränderung hat das schlagartige Explodieren aller Ameisenpopulationen mit sich gebracht (die Auswirkung: fehlende natürliche Feinde, Überdüngung, große Monokulturwirtschaft müssen Wissenschaftler herausfinden) und deshalb bin ich auch der Ansicht, das man etwas dagegen tun kann und muß. Ähnliches ist sicher auch ursächlich für die Zunahme von Zecken in Anzahl und Verbreitungsgeographie oder neue Lebensräume des Steinmarders zu benennen.
Wenn die Menschheit aus unnatürlichen Veränderungen heraus mit neuen Krankheiten befallen wird, dann läßt man sie auch nicht natürlich genesen bis sie ausgestorben ist, sondern gibt ihr entsprechende Medikamente.
Gleiches gilt für unsere Umwelt( wie Sie richtig sagen, die ist auch meine Umwelt und deshalb möchte ich einen grünen Garten und keinen grauen durch überproportinalen Ameisenfraß)- und selbst wenn die Veränderungen durch Menschenhand hervorgerufen sind, dann sollte der Mensch wenigstens versuchen können diese wieder zu verbessern.

Abschliessend möchte ich noch auf ein Missverständnis hinweisen. Pflanzenschutzmittel aus dem Handel für den Agrarbereich haben immer eine gesetzliche Zulassung in Deutschland und sind streng für ihr Einsatzgebiet reglementiert. Wenn ich diese im Gartenbereich gegen Ameisen einsetzen werde, erfolgt das unter den gleichen Verhaltensmaßnahmen wie sie für den Landwirt gelten(der hat auch nebenan das gleiche Grundwasser drunter), die Mittel sind auch bienenunschädlich und von mir extra nicht namentlich benannt worden um zweckentfremdende Nachahmer zu verhindern.
Wie gesagt, es sind Pflanzenschutzmittel aus der Lebensmittelproduktion mit staatlicher Zulassung- deshalb sehe ich mich hier eigentlich nicht als ökologischen Trottel und erst recht nicht als Gesetzesbrecher.

Sie wählten in Ihrem Statement klare Worte- was ich generell sehr schätze - hin und wieder ist das Verständnis und die Toleranz für die andere Seite aber auch nicht zu unterschätzen , selbst wenn man stark von seiner eigenen Sache beansprucht ist.


mit freundlichen Grüßen

hmgarten
xphinx
Beiträge: 1
Registriert: 08. Jul. 2012, 21:59

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von xphinx »

Hallo hmgarten,

ich kann Ihre Ansicht und Ärger verstehen und gut nachvollziehen, dass Sie etwas gegen die Ameisen tun wollen.
Ich bin ebenfalls auf der Suche einem Mittel. In meinem Garten existiert das gleiche Problem. Nicht nur das die Tierchen überall ihre Hügelchen bauen, damit verwandeln sie auch den Rasen in eine Berg- und Tallandschaft.
Wasser bringt überhaupt nichts, wie in anderen Foren berichtet. Im Gegenteil. Und auch verschiedene Chemikalien bringen icht wirklich etwas. Durch den Einsatz des roten Ameisenpulvers (Betroffene werden es kennen) erreiche ichleidglich, dass am Einsatzort vorerst keine Ameisen mehr sind. Dafür dann weiter links oder rechts und nach geraumer Zeit auch weider am Einsatzort.
Ich habe etwas 500qm Rasen rund um mein Haus. Aber es ist nirgendwo möglich mal eine Decke auf den Rasen zu legen. Wirklich nirgendwo. Es gibt in diesen 500qm keine zusammenhängenden vier qm ohne die Plagegeister.
Es kann doch nicht sein, dass ich um die Lebensqualität der Ameisen nicht zu stören auf meine eigene verzichte, bzw. diese reduzieren soll. Ich habe mir ein Haus mit Grundstück gekauft, um meine Ruhe vor der Großstadt zu haben, um meine kleine Ruheoase zu haben und keine Lust hatte mich im Tiergarten zwischen Hundehaufen hinzulegen. Und nun habe ich meine Oase und diese wird nun von Ameisen stark eingeschränkt.

Auch wenn Sie bisher eine genaue Bezeichnung des Pflanzenschutzmittels verschwiegen haben, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir eine Information über dieses Produkt zukommen lassen könnten.

Vielen Dank

MfG
hmgarten
Beiträge: 5
Registriert: 08. Mai. 2012, 15:22

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von hmgarten »

Hallo xphinx,

war lange nicht mehr hier im Forum und habe Ihren Beitrag erst jetzt gelesen.

Grundsätzlich möchte ich noch mal daraufhinweisen, dass alle so tollen Mittelchen(Streu- und Gießmittel, Köderdosen usw.) aus dem Internet und diversen Bau- und Gartenmärkten völlig sinnlos sind . vielleicht hat das früher mal funktioniert- ich weiss es nicht- , aber in den letzten Jahren ist das alles sehr viel grüner geworden. Selbst Unkrautvernichter wie "Round.." machen das Unkraut im Rasen zwar welk, aber nach 2 Wochen und einem guten Regen wächst es weiter und grünt. Ähnlich ist es mit den Ameisenvernichtern- hab sogar extrem klebendes Leimband um meine Baumstämme gebunden--DA LAUFEN DIE DRÜBER! Die lieben Kleinen legen sich bei Sonne auf den Rücken und lachen sich schebbs darüber, dass du dafür Geld ausgegeben hast- fressen zuerst den Mist auf, dann deine Rasenwurzeln und kommen am nächsten Tag mit Nachwuchs wieder.
Da ist punktuell das gute alte Backpulver noch am effektivsten.

Ich würde ihnen bei 500m2 Rasen zuerst folgendes raten:
den Rasen relativ kurz mähen; dann den Rasen gründlich vertikutieren (Boden sollte nicht zu trocken sein, event. entstehende Kahlstellen mit krümliger Erde und Rasensamen nachsäen und täglich wässern)
Danach einen Garten- oder Rasenkalk nach Herstellervorgabe sehr gleichmäßig aufbringen.
und als letztes einen zus. Rasendünger verteilen- das alles bei trockenem Rasen, möglichst vor einem längeren Regen.

Den Gartenkalk mögen die Biester überhaupt nicht und durch vertikutieren und düngen wird Ihr Rasen dichter- auch das mögen sie nicht sosehr wie kahle Stellen.
Vermeiden Sie auch bauliche Angebote , wie Mähkanten oder Steine auf Erde oder Sand ( besser Beton-Kies-oder Splituntergrund)

Wenn Sie diese Maßnahmen konsequent umsetzen werden die sich ständig neu bildenden Nester nach und nach verschwinden.
Anfangs bestehende große Nester oder Hügel oder später vereinzelt noch kleine müssen Sie auch manuell vernichten, das beschleunigt das Ganze.

Für die von mir erwähnte LEGALE Chemie braucht man zum Erwerb eine Zulassung und muss beimm Einsatz einige Bestimmungen einhalten, deshalb möchte ich mich in diesem Forum nicht weiter darüber auslassen.

Versuchen Sie es erst mal mit og Maßnahmen, was etwas Geduld erfordert- wir können ja später noch mal kontaktieren.

viel Erfolg bei der Bekämpfung

mit besten Grüßen

hmgarten
Buschinger
Beiträge: 1487
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von Buschinger »

Hallo hmgarten,

Zitat: „Für die von mir erwähnte LEGALE Chemie braucht man zum Erwerb eine Zulassung und muss beimm Einsatz einige Bestimmungen einhalten, deshalb möchte ich mich in diesem Forum nicht weiter darüber auslassen.“

Es gibt in diesem Forum die Möglichkeit, „Private Nachrichten“ zu versenden.
Einfach oben rechts „Persönlicher Bereich“ anklicken, dann links im Menu „Optionen“: „Private Nachrichten“ anklicken, und schon können Sie einem anderen Mitglied eine Nachricht schicken, die nur der Empfänger lesen kann.

Ich muss aber bemerken, dass Ihre Ausführungen bei mir einen recht unguten Geschmack hinterlassen:
Wir von der DASW bemühen uns hier nach bestem Wissen und Gewissen, und ohne Bezahlung, freiwillig, Betroffenen zu helfen. Es ist eine von uns selbst übernommene Aufgabe, zu der wir absolut nicht verpflichtet sind und die wir jederzeit einstellen können!
Sie schreiben über irgendein Wundermittel, das Sie für effektiv halten, geben uns jedoch nicht die Möglichkeit, Betroffenen im Notfall mit eben diesem Mittel zu helfen, falls das vertretbar erscheint.

Meine Motivation hier weiter Bestimmungen durchzuführen und hilfreiche Tipps zu geben wird dadurch ganz gewiss nicht gefördert. Vielleicht sollten Sie auch diesen Gesichtspunkt einmal in Ihre Überlegungen mit einbeziehen!

Dass Backpulver gegen Ameisen absolut unwirksam ist, versuche ich seit „ewigen Zeiten“ hier im Forum, in unserer Verbandszeitschrift, und andernorts deutlich zu machen. Der Aberglaube ist nicht auszurotten, und Sie stimmen in den Chor derer ein, die solchen Unfug weiter verbreiten. Zitat:
„Da ist punktuell das gute alte Backpulver noch am effektivsten.“

Mit besten Empfehlungen,
A. Buschinger
Rene Schulze
Beiträge: 85
Registriert: 23. Mai. 2005, 15:57
Wohnort: Dresden

Re: Ameisenepidemie im Rasen - was ist zu tun? / Kaum etwas!

Beitrag von Rene Schulze »

Jetzt muss ich Herrn Buschinger mal etwas Schützenhilfe leisten. Klar, es ist sehr ärgerlich, wenn der mühsam gepflegte Rasen von unansehnlichen Hügeln verunstaltet wird, aber was die Betroffenen bei all ihrer Frustration hier vergessen, der Rasen befindet sich unter freiem Himmel und ist Bestandteil der Umwelt, d.h. er gehört zu dem in diesem Bereich existierenden Ökosystem. Dabei ist es völlig ohne Belang, ob es ein durch den Menschen mehr oder weniger künstlich angelegtes Ökosystem ist oder ein völlig natürliches. Sobald Tiere und Pflanzen dauerhaft in einer Gemeinschaft dort leben, voneinander abhängen bzw. sich voneinander ernähren, ist es ein Ökosystem.

Zu versuchen, so ein Ökosystem durch Einsatz von Giften o.ä. Mitteln zu kontrollieren wird dazu führen, dass es vernichtet wird. So einfach ist das.
Was genau erwarten die Betroffenen denn? Dass es ein Mittel gibt, das die Ameisen dauerhaft vom Rasen fernhält und dabei keinerlei negative Auswirkungen auf andere Lebewesen (Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Laufkäfer, Regenwürmer, Singvögel, Igel, Eichhörnchen ....) hat? Mal ehrlich, wie soll das funktionieren?

Finden Sie sich damit ab. Entweder sie lernen mit den Ameisen zu leben oder sie bombardieren ihren Garten zweimal im Jahr mit einem Giftcocktail, der zwar vielleicht dafür sorgt, dass ihr Rasen wie aus dem Bilderbuch aussieht, aber ringsherum alles andere verreckt ist (inkl. Ihnen und ihrer Familien im schlimmsten Fall).

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass die Leute mit ihrem Häuschen im Grünen zwar nahe an der Natur sein wollen, weg vom Zivilisationsstress und den zubetonierten Innenstädten, aber wehe die Natur tanzt dann nicht nach ihrer Pfeife.
Ich hab ne Neuigkeit, die Natur lässt sich weder kontrollieren, noch beherrschen. Gescheiterte Versuche diesbezüglich sind heute weltweit Realität. Ich frage mich, wann der Mensch endlich mal anfängt, das zu begreifen.

Viele Grüße,

René Schulze
Gesperrt