Das Forum der DASW

Hallo liebe Leser,
zu meiner Vorstellung sei kurz gesagt ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und wir haben eine 11-jährige Tochter.
Wir wohnen im schönen Bergischen Land bei Remscheid.

Damit komm ich auch schon zu unserer Behausung, und dem damit verbundenen Problem.
Wir bewohnen seit 7 Jahren ein altes Haus Baujahr 39, ausgemauertes Fachwerk, welches
nahe am Waldrand liegt.

Das Haus wurde 93 kernsaniert.
Dabei zog der Vorbesitzer vor jede Innenwand eine Regipsplatte, und als Dämmung wurden gelbe Iso-
filze eingebracht. Im oberen Stockwerk bestehen alle Wände aus Metallständerwerk, und Regipsplatten.

Der Keller ist leicht feucht, und wird durch kontrolliertes lüften bestmöglich trocken gehalten.
In dem Haus ist eigentlcih alles "Grobporig" soll heißen - jede Menge Ritzen, Fugen, Kellerschächte und dergleichen.

Letztes Jahr bemerkte ich die kleinen Kollegen zum ersten mal gleichzeitig in mehreren Räumen.
Ziellos irrten sie umher, bildeten keine Straßen oder dergleichen.

Wir haben unsere Schokoschublade gereining, alles luftdicht verpackt, etwas Cypermethrin ausgestreut, und dann waren die Kleinen nach ca. 2 Wochen weg. Es blieb bei einer kleinen Anzahl von ca 20 die wir sahen.
Ich schob es auf den sehr heißen und trockenen April, und dachte das es ihnen an Wasser da draußen fehlt,
also sprengte ich das Pflaster ums Haus.

Wie gesagt das war es dann für den Rest des Jahres.

Am vergangenen Sonntag sind mir dann wieder die ersten in der Küche begegnet.
Seltsam ist, daß es hier nachts eigentlich draußen noch unter 0 Grad ist, und die Ameisen trotzdem schon unterwegs sind
Ich hoffe deshalb nicht, das sie es sich im Haus gemütlich gemacht haben.

Wieder irren sie ziellos umher, scheinen sich aber langsam mehr auf die Schubladen mit den Cornflakes und Backutensilien
zu konzentrieren.
Ich habe am Sonntag also die Blenden am Küchenboden abgenommen, darunter sorgfältig gewischt, und die sauberen Fliesen komplett mit Cypermethrin abgestreut - Dann die Blenden wieder davor.

Ebenso habe ich am Sonntag vier Fallen mit Spinosad befüllt.
Heute morgen um 8 Uhr sah meine Frau, wie sich ca 10 Ameisen in der blauen Flüssigkeit "ertänkten"
Als sie um 12 Uhr nach Hause kam, war die Falle nahezu leer.
Gegen Abend sieht man eh kaum eine.

Ich habe dann heute abend sämtliche Schubladen in der Küche gereinigt, und alle Lebensmittel in Tüten oder Tupperdosen verschlossen, damit sie sich auch ja an der blauen Köstlichkeit vergreifen.
Wieder habe ich bis jetzt keine definierten Straßen gesehen, sondern eigentlich nur mal eine oder zwei Ameisen verteilt im Raum.

Leider kann ich auch keine Eingänge finden, da die Kleinen irgendwo unter Möbeln verschwinden.
Vielleicht ist hier im Forum jemand so nett mir eine bessere Vorgehensweise zu verraten, und sich mal das Foto anschauen.

Dafür im voraus besten Dank.

Gruß
Enrico

Hallo,

das ist wohl L. brunneus, vielleicht auch L. emarginatus. Die beiden Arten, bes. aber brunneus, sind die häufigsten Hausameisen. Entsprechend zahlreiche Informationen finden Sie im Forum.
Mit Cypermethrin erreichen Sie nur lokale Effekte, vor allem Repellierung, und deshalb nicht bei Köderanwendung ausbringen. Ihr Bericht zur Spinosad-Köderanwendung hört sich gut an und lässt darauf schließen, dass die Ameisen in Massen am Köder waren.

Viele Grüße
G. Heller

Hallo Herr Heller,
vielen Dank für die schnelle Bestimmung !
Dann werde ich mal das Vertreibungsmittel entfernen.

Ich plane jetzt mit den Leberwurstködern weiterzuarbeiten.
Ich hoffe, daß wir kein Nest im Haus haben.

Besteht bei einem außenliegenden Nest die Gefahr, daß ich
mit meinen Leberwurstleckerchen alle anlocke die da draußen
noch so rumkrabbeln, und ich so unbeteiligte Nester ins Haus locke
bzw schädige.

Was meinen Sie dazu?

Danke und viele Grüße
Enrico

Die Möglichkeit, dass Ameisen aus dem Freiland an den Köder gelangen, dürfte gering sein. Einen anderen Köder würde ich erst einsetzen, wenn nach ca. 2 Wochen die Ameisenaktivitäten nicht merklich abgenommen haben. Spinosad wirkt langsam. Achten Sie auch mal auf auffallend langsam laufende Ameisen. Das ist ein typisches Spinosad-Symptom.

Viele Grüße
G. Heller

Hallo Herr Heller,
vielen Dank für die Info.

Auf Ihren Rat hin habe ich keinen anderen Köder eingesetzt.
Habe statt deserteur zwei weitere Köderfallen für das Spinosad gekauft.

Sehe jetzt so täglich zwei bis drei von den kleinen, wobei zwei schon halb tot
von der Decke fielen.

Wirkt das Spinosad zu schnell, sodaß sie gar nicht erst ins Nest gelangen?
Ich weiß wo draußen seit 3 Jahren ein Nest ist (ca 8 m Entf.), welches sich immer mehr
Richtung Haus ausbreitet.

Das sehe ich an den Sandhügeln im Pflaster die immer nāher am Haus sind.
Ich habe auf dieser Hauseite mal 50 cm mit Pyrethrine abgegossen.

Eine richtige Strasse erkenne ich nicht, eher einzelne Ameisen die an dieser Seite
Expedition abhalten.

Soll ich dieses Nest angehen?

Nochmal zu den selbstgemachten Ködern.
Ich finde hier im Forum widersprüchliche Aussagen.
Leberwurst/Honig muß ich probieren, weiß ich.
Pyrethrine sei zu gering dosiert, Fipronil zu schnell.
Wasmeinen Sie.

Danke und Gruß
Enrico