Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

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dlepeschka
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Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von dlepeschka »

Ich habe mal mein Posting hochgeholt für alle Interessierten an meinem Köderrezept und/oder dem Verlauf meines Ameisenbefalls in 2011, damit es in dem anderen Beitrag nicht so unübersichtlich versinkt. Ich werde den Verlauf nur noch in diesem Posting ergänzen und hoffe damit einigen Betroffenen helfen zu können.
Falls das nicht gewünscht ist, möge der Mod den Beitrag einfach löschen.

Köderzubereitung:

Ein Kaffeemesslöffel "Nexa Lotte Ameisenmittel" (Granulat mit Fipronil) in ca. 3 Teelöffeln heißem Wasser auflösen (lange rühren, da Wirkstoff schlecht wasserlöslich ist).

Danach ca. 6-7 cm langen Streifen feine Leberwurst (die kleinen fertig abgepackten vom Discounter) dazugeben und gut mit der Granulatlösung vermischen, so dass sich eine sämige Paste aus Zucker- & Proteinlösung ergibt. Das Mengenverhältnis Leberwurst zu Granulatlösung ist ca. 2 : 3 Teile.

Die Paste in Köderdosen füllen und vor die Ausgänge stellen. Zusätzlich mit Köderlösung getränkte Q-Tipps direkt auf die Laufwege legen und möglichst alle paar Stunden erneuern, damit ein frischer attraktiver Köder angeboten wird.

Ich habe die Köder jeden Tag neu angerührt, um größtmögliche Attraktivität des Köders beizubehalten.
Auf ein vorheriges Antesten des Köders ohne Gift habe ich verzichtet.


Wie meine Fotos belegen, haben meine Ameisen (Lasius Brunneus) diese Zusammensetzung sofort gut angenommen, nachdem ein Schädlingsbekämpfer zuvor drei Jahre (!) lang mit seiner anscheinend aus Blattgold bestehenden Paste (andernfalls kann ich den Preis nicht nachvollziehen) vermutlich nicht eine Ameise töten konnte, geschweigedenn auch nur ansatzweise mit seinem Gift in die Nähe der Königin gelangt ist.

Wie Herr Heller schon an anderer Stelle vorhergesagt hat, trat die maximale Wirkung nach ca. 3 Tagen ein.

Und hier der protokollarische Verlauf des Befalls in 2011 (wird in 2011 weiter ergänzt):
  • - Prophylaktische Köderausbringung vom Schädlingsbekämpfer im Februar verbunden mit Durchhalteparolen "Irgendwann kriegen wir sie!" (Köder: irgendein unwirksamer Mist von Bayer aus einer schicken Gelpistole :mrgreen: )
    - Erste Arbeiterinnen waren zu sehen Anfang Mai (Anfang 19 KW)
    - Am 18.05. Honig-Wassermix (ohne Gift) aufgestellt – keine Aufnahme des Köders durch Ameisen
    - Am 19.05. Köder mit Nexa Lotte (Fipronil) und Leberwurst angesetzt – sehr gute Aufnahme durch Ameisen
    - Am 20.05. frischen Köder mit Nexa Lotte (Fipronil) und Leberwurst angesetzt – etwas verhaltenere Aufnahme durch Ameisen im Vergleich zum Vortag
    - Am 21.05 frischen Köder mit Nexa Lotte (Fipronil) und Leberwurst angesetzt – noch etwas verhaltenere Aufnahme durch Ameisen im Vergleich zum Vortag, deutlich weniger Ameisen zu sehen
    - Am 22.05 frischen Köder mit Nexa Lotte (Fipronil) und Leberwurst angesetzt – fast keine Ameisen zu sehen (weder krabbelnd, noch fliegend), dadurch keine Aufnahme des Köders zu sehen
    - Am 23.05. keinen frischen Köder mehr aufgestellt, da keine Ameisen mehr zu sehen sind
    - 24.05. bis 26.05.: Die noch lebenden Arbeiterinnen scheinen die Ameisenkadaver aus dem Nest ins Freie zu befördern. Dabei werden zumeist die Ameisenkörper in Einzelteilen ans Tageslicht befördert (warum auch immer zerstückelt?). Vor einigen Ausgängen sieht es deshalb ein wenig wie nach einem Ameisen-Massaker aus. Sowohl Arbeiterinnen als auch Geflügelte sind nur noch ganz vereinzelnd anzutreffen - das (Kinder-)Zimmer wurde gestern deshalb wieder von meinem Sohn bezogen.
    - 27.05. bis 29.05.: Es werden weiterhin Ameisenkadaver und Ameiseneinzelteile aus dem Nest transportiert, ohne das ich erkennen kann, wer die ganze Arbeit verrichtet. Meine Vermutung ist, dass die Tierchen vielleicht selbst mit letzter Kraft den letzten Gang ins Freie antreten, um dann dort zu verenden. Das erklärt aber nicht, warum da soviele Einzelteile rumliegen. Vielleicht kann einer der Experten dazu ja noch eine Vermutung abgeben? Hin und wieder läuft mir auch noch mal eine Arbeiterin über den Weg. Geflügelte sind gar nicht mehr zu sehen. Frischer Köder lege ich derzeit mangels erkennbarer Aktivität nicht mehr aus. Die alten mittlerweile schon eingetrockneten Köder habe ich aber noch liegen gelassen.
    - 31.05.: Heute morgen waren mal wieder 6-7 Geflügelte an der Scheibe zu sehen, die sich auch bester Gesundheit zu erfreuen schienen, bis ich sie eingesaugt habe. :mrgreen:
    Arbeiterinnen laufen immer noch vereinzelnd und zunehmend ziellos in der Gegend herum und wirken dabei stark angeschlagen, bis sie schließlich verenden. Interessanterweise sind besagte Arbeiterinnen nun auch in Räumen zu finden, in denen ich das ganze Jahr noch keine einzige Ameise gesehen habe.
    - 01.06. bis 02.06.: Es werden weiterhin Ameisenfragmente aus dem Nest gebracht. Herr Heller hat mir mitgeteilt, dass somit vermutlich noch nicht alle Ameisen aus dem Nest getilgt sind. Es tauchen jetzt auch wieder vereinzelnd etwas mobilere und weniger angeschlagene Arbeiterinnen auf. Ich habe einen frischen Leberwurst-Köder in Köderdosen ausgelegt. Zusätzlich habe ich ums Haus herum Fipronil als Gießmittel appleziert. Es scheinen ums Haus herum drei Ameisenarten zu leben. Vor allem meine Problemameise Lasius brunneus stürzt sich auf die Überreste des ausgebrachten Gießmittels mit großem Appetit.
    - 03.06. bis 06.06.: Immer noch leichte Aktivität der Arbeiterinnen, die sich nun immer weiter in Räume verirren, die vor der Bekämpfungsmaßnahme nicht besucht wurden. Es sind auch immer mal wieder geflügelte Geschlechtstiere zu sehen (am 06.06. waren es rund 5-6), die dann aber schnell den Weg in meinen Staubsauger finden. Frisch aufgestellte Köder mit dem oben aufgeführten Rezept werden nicht mehr oder zumindest nicht mehr erkennbar aufgenommen.
    - 07.06. bis 09.06.: Wenig Veränderung im Vergleich zu den letzten Tagen - immer noch stark vereinzelnd Arbeiterinnen und mittlerweile weniger tote Tiere vor den Ausgängen zu finden. Am 09.06. morgends eine recht agile Jungkönigin an der Fensterscheibe entdeckt und beseitigt.
    - 10.06. bis 13.06.: Keine Geschlechtstiere oder Arbeiterinnen mehr im Haus zu Gesicht bekommen. Im Garten, direkt ums Haus herum, sind Unmengen an toten Ameisen zu erkennen, die offensichtlich durch das als Gießmittel applezierte Fipronil (s.o.) verendet sind. Die verheerende Wirkung dieses Kontaktgiftes ist wirklich enorm - hoffentlich werde ich es künftig nicht mehr auf die armen Tierchen anwenden müssen. :roll:
    - 14.06. bis 15.06.: Drei kleine Geschlechtstiere (vermutlich männliche Ameisen aufgrund der Größe) im Haus gesichtet. Weiterhin keine Arbeiterinnen mehr zu sehen.
    - 16.06. bis 17.06.: Keine lebenden Ameisen mehr zu sehen. Der Abraum vor den Ausgängen wächst derzeit nicht weiter, was vermuten lässt, dass keinerlei Aktivität der Ameisen mehr vorhanden ist.
    - 18.06. bis 20.06.: Im ursprünglich befallenen Bereich (1. OG) weiterhin keinerlei erkennbare Aktivität. Allerdings habe ich am 19.06. im Heizungskeller (immerhin zwei Stockwerke tiefer) auf der gleichen Hausseite 2 Arbeiterinnen an verschiedenen Stellen herumkrabbeln sehen, die nicht angeschlagen zu sein schienen. :shock:
    Ich kann nicht so recht an einen Zufall glauben und gehe eher davon aus, dass dies von außen eindringende Ameisen sind, die nichts mit meinem Nest im 1. OG zu tun haben. :(
    - 21.06. bis 23.06.: Im 1. OG habe ich drei tote Arbeiterinnen vor den Ausgängen und eine lebende gesichtet. Die noch lebende Ameise wirkte zwar nicht taufrisch aber auch noch nicht stark angeschlagen.
    - 24.06. bis 30.06.: Keine erkennbare Aktivität; Nestausgangsbereiche frei von neuem Abraum oder toten Ameisen.
    - 01.07. bis 06.07.: Weiterhin keine erkennbare Aktivität. Allerdings habe ich einen interessanten, wenn auch etwas beunruhigenden Fund gemacht: Bei der Demontage einer Deckenlampe im Raum neben dem befallenen Zimmer habe ich Abraum, eine tote Arbeiterin und ein paar Ameisenstücke in der Deckenhalterung gefunden. Somit war wohl auch Ameisenaktivität in der Decke über dem befallenen Raum und dem nicht befallenen Raum vorhanden. In der Decke bzw. dem darüberliegenden Estrich gab es ca. 2006 einen nicht unerheblichen Wasserschaden wärend der Bauzeit. Regenwasser lief damals durch die Decke entlang der Wände in den Estrich und dieser war komplett durchtränkt. So langsam ergibt alles einen Sinn... :roll:
    - 07.07. bis 11.07.: Immer noch keine weitere Ameisenaktivität mehr erkennbar.
    Die Durchfeuchtung im Stockwerk darüber hat nun wieder konkrete Formen angenommen: Es sind feuchte Stellen an der Decke im darüberliegenden Stock zu erkennen, was darauf schließen lässt, dass wir offensichtlich immer noch mit nachlaufender Feuchtigkeit zu kämpfen haben. Wir werden der Sache nun mit einem Gutachter auf den Grund gehen, um das nachlaufende Wasser endlich zu stoppen und den Ameisen die Lebensgrundlage zu entziehen.
    Bis auf weiteres werde ich die Schilderung des Befalls für dieses Jahr an dieser Stelle schließen, sofern weiterhin keine Aktivität der Ameisen mehr zu erkennen ist.
    - Sommer 2011 bis 12.01.2012: Keine Ameisenaktivität erkennbar.
    Der Gutachter war im Herbst 2011 da und hat in der Tat Stellen auf unserem Flachdach entdeckt, bei denen Wasser ins Mauerwerk eingedrungen ist. Allerdings gibt es unterschiedliche Bereiche, die für das Eindringen der Feuchtigkeit in Frage kommen und somit konnte bis zum heutigen Tage noch keine abschließende Analyse und damit Behebung des Feuchtigkeitsschadens vorgenommen werden.
    Da nun bald wieder die Ameisenzeit anfängt, werde ich mich auf jeden Fall rechtzeitig mit Ködern und den Dosen vorbereiten und plane, ab Februar diese auszulegen. Ich werde an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen dazu berichten.
    - 06.04.12: Die ersten Ameisen sind wieder zu sehen. Ich habe sofort wieder Köder nach obigem Rezept (mit Leberwurst) ausgebracht. Da ich über Ostern nicht zu Hause bin, kann ich noch nicht erkennen, ob der Köder wieder angenommen wird. Es war jedoch klar zu erkennen, daß die noch wenigen Arbeiterinnen (Geflügelte sind noch nicht zu sehen) auf Nahrungssuche sind, da eine Arbeiterin etwas heruntergefallenes Fischfutter (diese getrockneten Oblatenflocken) abtransportieren wollte.
    - 08.04.12: Bin heute abend nach Hause gekommen (ca. 21:00 h) und habe festgestellt, daß meine Ameisen übers Wochenende anscheinend eine sehr wilde Orgie gefeiert haben.
    Denn ich habe ca. 50-60 tote Arbeiterinnen (KEIN geflügeltes Geschlechtstier) neben den Köderdosen und in der Köderpaste liegen sehen. Lediglich eine lebende Ameise an einer etwas weiter weg stehenden Köderdose war noch recht munter. In dieser Dose und rings daneben waren dann auch keine toten Tiere zu sehen.
    Es scheint also so zu sein, das die kleinen Krabbler emsig auf Nahrungssuche sind. Meine Hoffnung ist nun natürlich, dass ein Großteil des Köders auch ins Nest gelangt ist und vielleicht sogar empfindliche Teile des Staates wie z.B. die Brut und/oder die Königin erwischt hat.
    Habe die toten Ameisen weggesaugt und frischen Köder hingestellt und bin gespannt auf weitere Aktivitäten... :wink:
    - 09.04. bis 10.04.12: Weiterhin ist nicht eine Ameise zu sehen...
    - 11.04. bis 18.04.12: Und immer noch nichts von meinen Ameisen zu sehen - weder Arbeiterinnen, noch geflügelte Geschlechtstiere. Eine Besonderheit ist dann aber doch zu vermelden: Auf einer der ausgelegten Köderdosen ist etwas Abraum erkennbar. Auch ringsherum sind ein paar geraspelte Styropor-Stückchen zu erkennen. Damit kann ich nicht so recht etwas anfangen, denn es ist wirklich keine lebende Ameise sichtbar, weder tagsüber, noch am späten Abend oder am Morgen... :roll:
    - 19.04. bis 25.04.12: Die Köderdosen wurden einmal mit frischem Leberwurstköder bestückt, doch weiterhin ist keine Ameise zu sehen. Lediglich der Abraum an einer Stelle scheint weiterhin förmlich aus dem Nesteingang herauszufliegen, denn es liegt sichtbar kleingehäckseltes Styropor auf und neben der Köderdose.
    - 26.04. bis 21.05.12: Keine weiteren Aktivitäten meiner Ameisen gesehen. Nach jahrelanger Tyrannei der kleinen schlauen Biester bin ich eher noch verhalten optimistisch oder gar euphorisch sie gar nicht mehr zu Gesicht zu bekommen aber zumindest dieses Jahr scheine ich sie so empfindlich gestört zu haben, dass sie ihre Hochzeitsaktivität nicht ausleben können... :twisted:
    - 22.05. bis 04.06.12: Und weiterhin sind keine Ameisen zu sehen. Die Tatsache, dass ich dieses Jahr bis zum heutigen Tage noch nicht eine geflügelte Ameise gesehen habe lässt mich nun zu dem Schluss kommen, dass ich dieses Jahr zum richtigen Zeitpunkt einen wirksamen Köder angeboten habe, der das Nest anscheinend mit aller Wucht getroffen hat. Leider hat sich noch nichts an meinem Baumangel getan, so dass ich wohl nächstes Jahr mit einer Neubesiedelung rechnen muss. Sofern ich dieses Jahr keine weiteren Aktivitäten mehr feststelle, werde ich das Protokoll für dieses Jahr an dieser Stelle schließen und erst nächstes Jahr im Frühling wieder über mögliche Aktivitäten berichten.
    - 01.04.13: Und jährlich grüßt die Lasius! Heute habe ich unsere Ameisen wieder begrüßen "dürfen". Allerdings habe ich sie dieses Jahr zunächst nur zwei Stockwerke weiter unten im Keller zu Gesicht bekommen. Einzelne Arbeiterinnen (ca. 10 Stück) waren in meinem großen Wohnkellerraum auf Erkundungstour. Erstaunlich ist für mich nicht nur, dass sie zwei Stockwerke weiter unten zu sehen waren, sondern auch die Tatsache, dass der Raum mit Fußbodenheizung versehen ist. Bislang wurden diese Räume von den Ameisen eher gemieden. Mit meinem altbewährten Leberwurstköder habe ich dann gleich vier Fallen ausgelegt. Nach einem dreistündigen Spaziergang bin ich zurück nach Hause gekommen und siehe da: Die ganze Bande (ca. 50 Stück) reiht sich wieder gierig um eine der Fallen!
    Nun werde ich noch weiter beobachten, ob im ursprünglich befallenen Zimmer im 1. OG Aktivitäten zu sehen sind. Bisher konnte ich dort aber keine Ameisen sehen. Ich werde das weiter beobachten und ggf. im Forum mitteilen...
    Zum Abend hin hat sich mein Köder im Kellerraum einer riesigen Beliebtheit bei den Ameisen erfreut, so dass ich noch zwei weitere Köderdosen danebengestellt habe, um dem enormen Andrang (geschätzte 300-400 Ameisen) gerecht zu werden und einen möglichst schnellen Abtransport des Giftes an die empfindlichen Stellen des Nestes (Brut, Königin) zu gewährleisten. Vorsichtshalber habe ich eine weitere Köderdose an die Stelle im 1. OG gestellt, in dem der Befall die Jahre zuvor war.
    - 02.04.13: Heute morgen bot sich das Bild einer regelrechten Freßorgie der kleinen Tierchen im Kellerraum. Neben den drei Köderdosen lagen ca. 50 verendete Ameisen. Zwei der Köderdosen waren schon recht ausgetrocknet und es war dort auch keine lebende Ameise mehr zu finden. In der dritten waren doch tatsächlich noch lebende Exemplare damit beschäftigt den Köder aufzunehmen. Vereinzelt liefen bzw. torkelten einige Ameisen um die Fallen herum. Nur wenige waren noch richtig munter. Ich habe nun zwei der drei Fallen mit frischem Köder bestückt und erneut angeboten.
    Die Falle im 1. OG war nicht angerührt und es sind auch keinerlei Ameisen in und neben der Falle oder sonstwo im Raum zu sehen gewesen.
    - 03.04.-05.04.: Weder im 1.OG, wo letztes Jahr Ameisen zu sehen waren, noch im Keller ist auch nur eine Ameise zu finden. Da hat mein Köder wohl einmal mehr ganze Arbeit geleistet. :twisted:
    - 06.04.-27.04.: Weiterhin keinerlei Aktivitäten mehr zu erkennen. Ich denke, für dieses Jahr ist Ruhe. Falls nicht, werde ich das an dieser Stelle wieder posten.
Zuletzt geändert von dlepeschka am 27. Apr. 2013, 13:00, insgesamt 21-mal geändert.
tinimini
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Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von tinimini »

Danke nochmals für's Rezept - habe mich jetzt mit Ameisenmittel von Celaflor eingedeckt, da leider das von Nexalotte nicht mehr im Handel zu haben ist. Ist sowieso dieselbe Firma und auch der gleiche Giftstoff in gleicher Menge.

Mal sehen wie es bis zum Wochenende läuft.
Mystikal
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Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von Mystikal »

bei uns wir es auch immer mehr muss jetzt auch das zeug holen benutzen seit 2 wochen Pharaonix aber scheinbar sind es keine Pharaoameisen sondern Lasius brunneus weil die ameisen genauso aussehen wie auf allen bildern hier im forum und im internet.
Habe grad probiert granulat mit Fipronil zu bekommen aber im raiffeisenmarkt fehlanzeige. fahre jetzt mal in den baumarkt.
Oder wo bekomme ich das sonst her ?

ok im Baumarkt war auch nichts... bestelle das jetzt im internet.
mal ne blöde frage woher bekomme ich die köderdosen die ihr benutzt ?
dlepeschka
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Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von dlepeschka »

Die Köderdosen gibt es im 5er-Pack z.B. hier.
Auch wenn da noch das leider viel zu gering dosierte Ameisengift Loxiran (Spinosad, nur 0,15g/KG statt mind. 0,8g/KG) mit bei ist, habe ich die Dosen im 5er-Pack günstiger im Internet noch nicht gefunden.

Ich habe die Dosen vor allem deshalb genommen, weil die von oben durchsichtig sind und man gut kontrollieren kann, wie und ob der Köder angenommen wird.
Mystikal
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Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von Mystikal »

ok habe auch noch Dosen hier probiere die mal zu öffnen das sind welche die man aufdrehen muss bis es einmal klick macht.
BusseA
Beiträge: 3
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Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von BusseA »

Hallo dlepeschka,

ich wurde auch im vergangenen Mai von schwärmenden Lasius Brunneus "überfallen".
Seitdem lese ich hier im Forum mit Interesse die Wortbeiträge.

Haben Sie mittlerweile schon irgendwelche Ameisenaktivitäten bei sich im Haus erkennen können?

Würde mich sehr interessieren, ob Ihr Köder gewirkt hat.

Viele Grüße aus Lastrup/Niedersachsen.

A. Busse
dlepeschka
Beiträge: 59
Registriert: 10. Mai. 2011, 10:05

Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von dlepeschka »

BusseA hat geschrieben: Haben Sie mittlerweile schon irgendwelche Ameisenaktivitäten bei sich im Haus erkennen können?

Würde mich sehr interessieren, ob Ihr Köder gewirkt hat.
Ja und nein: Letztes Jahr hat der Köder sehr gut funktioniert und den Hochzeitsflug stark reduziert.
Ich habe mit dem Köder aber auch recht spät angefangen (siehe Verlauf).

Gestern nun haben sich meine Ameisen zurückgemeldet. :?
Zwar habe ich es gehofft aber nicht wirklich erwartet, daß die Ameisen komplett getilgt wurden. Nun geht es in die zweite Runde mit dem Köder und ich bin gespannt, wie stark der Hochzeitsflug diesmal ausfällt.
Ich werde oben weiter berichten...
enrico
Beiträge: 4
Registriert: 18. Apr. 2012, 21:07

Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von enrico »

Hallo depleschka,
vielen Dank für Ihre präzisen Angaben.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob sich das Nest in unserem Haus befindet,
oder ob es das große Nest draußen in 8 m Entfernung ist, von dem wir immer Besuch
bekommen.
(siehe auch meinen Beitrag hier im Forum "Gehts jetzt los.")

Auf jeden Fall war jetzt bei dem warmen Wetter draußen so ein großer Andrang vor unserer
Haustür, daß ich mich entschieden habe das Nest draußen zu bekämpfen - so leid es mir tut.

Dafür habe ich Ihren Fipronil/Leberwurst Köder zubereitet.
Bei mir tropfte die Masse wie eine dicke Suppe vom Löffel.
Habe ich etwas falsch gemacht?

Lasius B. Nahmen den Köder auch begeistert an, aber füttern will ich sie ja
denn doch nicht.

Wenn ich die Zutaten abwiegen würde, hätte ich nach Ihren Angaben zB. 20 Gramm Leberwurst und 30 Gramm Fipronil, wobei ich dieses vorher in Wasser auflöse.
Ist das alles so korrekt?
Könnten Sie mir bitte noch verraten wieviel ein Kaffeemeßlöffel ist-so in normaler Kaffeelöffelgröße?

Vielen Dank für Ihre Aufmunternde und informative Doku,

Gruß Enrico
MIA
Beiträge: 6
Registriert: 09. Mär. 2012, 10:05

Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von MIA »

Ich wollte das auch an einer zentralen Stelle noch vermerken. Also ich habe ebenfalls das mit fipronilversetzte Granulat aber von CELAFLOR verwendet, habe dabei aber recht wenig Aufwand betrieben. Muß allerdings dazu sagen, dass ich eine Tetramorium-Art bekämpft habe und keine Lasius-Art.

Meiner Ködermischung bestand aus dem besagten Granulat plus etwas Olivenöl, nur so viel, damit sich in der Masse etwas Flüssigkeit gesammelt hat und dementsprechend konzentriert war. Angeboten habe ich es, da ich keine Köderdosen kaufen wollte, auf durchsichtigen Plastikunterlagen, die ich vorher zugeschnitten hatte. Darauf platzierte ich die Ködermischung, aber immer recht wenig, damit auch nichts runtergelaufen ist.

Einmal in der Woche, am Anfang täglich, habe ich die Mischungen ausgetauscht. Ich habe auch keine unbehandelten Lockköder verwendet, sondern gleich mit öl- und honigversetzte Giftköder ausgelegt. Leberwurstbasierte habe ich auch ausprobiert. Aber ich mochte nicht den starken Geruch, der davon ausging. Darum habe ich lieber Olivenöl oder Honig genommen - am Ende nur noch Olivenöl.

Ich kann sagen, dass ich nach einigen Wochen jetzt fast ameisenfrei bin. Heute habe ich nur noch 5 tote Tiere in den Ködern gefunden. Lebendige Tiere habe ich seit knapp einer Woche nicht mehr gesehen. Meine Vermutung ist, dass es sich bei mir um ein recht großes Nest gehandelt hat, das sowohl meine Terrasse als auch den Wohnraum betraf.
dlepeschka
Beiträge: 59
Registriert: 10. Mai. 2011, 10:05

Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von dlepeschka »

enrico hat geschrieben: Dafür habe ich Ihren Fipronil/Leberwurst Köder zubereitet.
Bei mir tropfte die Masse wie eine dicke Suppe vom Löffel.
Habe ich etwas falsch gemacht?

Lasius B. Nahmen den Köder auch begeistert an, aber füttern will ich sie ja
denn doch nicht.

Wenn ich die Zutaten abwiegen würde, hätte ich nach Ihren Angaben zB. 20 Gramm Leberwurst und 30 Gramm Fipronil, wobei ich dieses vorher in Wasser auflöse.
Ist das alles so korrekt?
Könnten Sie mir bitte noch verraten wieviel ein Kaffeemeßlöffel ist-so in normaler Kaffeelöffelgröße?
Vermutlich haben Sie nun schon erste Erfahrungen mit dem Köder sammeln können.
Ich glaube nicht, dass es so sehr auf das Mischverhältnis ankommt. Letztlich erstelle ich die Köder mehr "nach Schnauze". Meine Angaben sollten nur einen groben Richtwert vermitteln. Die durch das Zusammenrühren entstehende Paste sollte halt recht sämig werden, damit man das Zeugs gut anbieten kann und es für die Ameisen attraktiver als in der Umgebung existierende Beute ist.
Da ich nicht viel Paste benötige, rühre ich meist einen Teelöffel Giftgranulat mit einem halben Teelöffel heißem Wasser an und füge dann ca. einen Teelöffel voll Leberwurst hinzu. Wichtig bei der Herstellung ist das sorgfältige Auflösen des Granulats im heißen Wasser, da es sich von alleine schlecht löst. Dadurch werden die Wirkstoffe dann optimal im Köder verteilt.

Sie brauchen die Tierchen nicht zu füttern - solange Sie immer für frische Köder sorgen, werden die sich spätestens nach drei Tagen von alleine Stück für Stück verabschieden. :wink:
MIA hat geschrieben: Einmal in der Woche, am Anfang täglich, habe ich die Mischungen ausgetauscht. Ich habe auch keine unbehandelten Lockköder verwendet, sondern gleich mit öl- und honigversetzte Giftköder ausgelegt. Leberwurstbasierte habe ich auch ausprobiert. Aber ich mochte nicht den starken Geruch, der davon ausging. Darum habe ich lieber Olivenöl oder Honig genommen - am Ende nur noch Olivenöl.
Ehrlich gesagt war es mir ab einem gewissen Zeitpunkt egal, ob ich einen Köder mit Leberwurst, Honig oder sonst was angebieten würde, solange die Ameisen nur brav das Gift aufnehmen und ins Nest transportieren würden.
Von daher bin ich was Geruch angeht nicht sehr wählerisch. Und da es sich hier ja um einen überschaubaren Zeitraum handelt, nehme ich das auch gern in Kauf. Die Erkenntnis, dass zumindest meine Lasius gern Proteinköder aufnehmen, lässt mich auch weiterhin auf Leberwurstköder setzen.
Aber wenn's nur mit Olivenöl klappt - um so besser! :D

Ach ja, dieses Jahr habe ich übrigens bis auf die kurze Begegnung Anfang April keine weiteren Ameisen mehr gesehen... :) :D :mrgreen:
MIA
Beiträge: 6
Registriert: 09. Mär. 2012, 10:05

Re: Köderrezept (Leberwurst/Fipronil), Befallsverlauf 2011

Beitrag von MIA »

Nunja, bei mir kam halt noch hinzu, dass ich recht viel in dem befallenen Raum mache, z.B. schlafen. Da bot sich eine weniger geruchsintensivere Substanz einfach an. Öl ist für die Bekämpfung meiner Tetramorium offenbar auch an sich schon der geeignetere Köder, wie Prof. Buschinger in einem Beitrag hier im Forum ausführte.
Buschinger hat geschrieben:
Verschiedene Arten bevorzugen auch verschiedene Futtersubstanzen, und das auch noch unterschiedlich im Jahresablauf:
Tetramorium lieben Fettiges; folglich sind sie mit Öl, oder z.B. Tunfisch in Öl, recht gut zu "verführen".
Lasius_Arten sind meistens scharf auf Zuckerhaltiges, aber im Frühjahr, wenn sie viele Larven aufziehen, brauchen sie dazu viele Proteine: Da ist Leberwurst zeitweilig besser.
Was wiederum bedeutet: Erstens hängt es von der Ameisenart ab und zweitens wann dieselbige bekämpft wird.

EDIT:

Auch meine Tetramorium sind mittlerweile verschwunden - endlich! :)
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