Verfasst: 06. Jun. 2007, 14:31
Hallo Jochen35,
haben Sie schon einen Effekt mit Ihrer Spezialmischung (Fipronil-Köder in Leberwurst) erzielt? Der Wirkstoff hat eine lange Latenzzeit, was allerdings sehr vorteilhaft ist. In einem Versuch hatte ich mal an 15 L. niger-Arbeiterinnen eines Koloniefragmentes von rund 450 Ameisen den Köder separat verfüttert und diese Ameisen anschließend wieder in ihre Gruppe gesetzt. Anschließend erhielt die Gruppe Futter ad libitum. Nach 3 Wochen (Versuchsende) waren ca. 430 Arbeiterinnen tot, die noch lebenden zeigten alle zumindest leichte Symptome und wären wohl in den kommenden Tagen gestorben. Das Maximum des Totenfalls trat aber 72 Stunden nach Verfütterung auf. Das Beispiel zeigt die hohe toxische Potenz von Fipronil bei der Verteilung im sozialen Futteraustausch. Ähnlich günstig sieht es bei dem natürlichen Wirkstoff Spinosad aus.
Eine Anmerkung zur Köderbasis: Die Lasius-Arten, die bei uns als Hausameisen auftreten können, nehmen alle gerne zuckerhaltige Nahrung auf. Es ist klar, dass zuckerhaltige Köder evtl. weniger gern angenommen werden, wenn Zucker ohnedies reichlich zur Verfügung steht. Dann können proteinhaltige Köder wiederum sehr attraktiv sein. Umgekehrt: die als sehr "proteinsüchtig" geltenden Pharaoameisen fallen in Scharen über Zuckerwasser her, wenn grundsätzlicher Mangel an zuckerhaltiger Nahrung besteht.
Für handelsübliche Fertigköder gegen unsere häufigsten Hausameisen ist jedoch Zucker immer noch die einfachste und auch fast immer die beste Köderbasis, wobei allerdings gelartige Formulierungen den Ameisen nicht immer zusagen (Schwierigkeiten bei der Aufnahme). In den USA, wo in den südlichen Staaten Feuerameisen eine Plage sind, sind dagegen viele Köder z.B. mit Erdnussbutter formuliert.
Noch ein Wort zur Anwendung: wie schon Phoneo anmerkte, niemals einen selbst gemixten Köder offen auslegen, besonders nicht im Freien, damit er Nichtzielarthropoden nicht leicht zugänglich ist.
G. Heller
haben Sie schon einen Effekt mit Ihrer Spezialmischung (Fipronil-Köder in Leberwurst) erzielt? Der Wirkstoff hat eine lange Latenzzeit, was allerdings sehr vorteilhaft ist. In einem Versuch hatte ich mal an 15 L. niger-Arbeiterinnen eines Koloniefragmentes von rund 450 Ameisen den Köder separat verfüttert und diese Ameisen anschließend wieder in ihre Gruppe gesetzt. Anschließend erhielt die Gruppe Futter ad libitum. Nach 3 Wochen (Versuchsende) waren ca. 430 Arbeiterinnen tot, die noch lebenden zeigten alle zumindest leichte Symptome und wären wohl in den kommenden Tagen gestorben. Das Maximum des Totenfalls trat aber 72 Stunden nach Verfütterung auf. Das Beispiel zeigt die hohe toxische Potenz von Fipronil bei der Verteilung im sozialen Futteraustausch. Ähnlich günstig sieht es bei dem natürlichen Wirkstoff Spinosad aus.
Eine Anmerkung zur Köderbasis: Die Lasius-Arten, die bei uns als Hausameisen auftreten können, nehmen alle gerne zuckerhaltige Nahrung auf. Es ist klar, dass zuckerhaltige Köder evtl. weniger gern angenommen werden, wenn Zucker ohnedies reichlich zur Verfügung steht. Dann können proteinhaltige Köder wiederum sehr attraktiv sein. Umgekehrt: die als sehr "proteinsüchtig" geltenden Pharaoameisen fallen in Scharen über Zuckerwasser her, wenn grundsätzlicher Mangel an zuckerhaltiger Nahrung besteht.
Für handelsübliche Fertigköder gegen unsere häufigsten Hausameisen ist jedoch Zucker immer noch die einfachste und auch fast immer die beste Köderbasis, wobei allerdings gelartige Formulierungen den Ameisen nicht immer zusagen (Schwierigkeiten bei der Aufnahme). In den USA, wo in den südlichen Staaten Feuerameisen eine Plage sind, sind dagegen viele Köder z.B. mit Erdnussbutter formuliert.
Noch ein Wort zur Anwendung: wie schon Phoneo anmerkte, niemals einen selbst gemixten Köder offen auslegen, besonders nicht im Freien, damit er Nichtzielarthropoden nicht leicht zugänglich ist.
G. Heller