Arbeitskreis Waldameisenrettung ( Gefahr durch Kalamitäten)

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Moderator: Roger Bähr

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Roger Bähr
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Arbeitskreis Waldameisenrettung ( Gefahr durch Kalamitäten)

Beitrag von Roger Bähr »

Hier gibt es schon einige Hinweise zur Rettung, Förderung von "Besonders geschützten Waldameisen"!

Der Arbeitskreis wird durch den GF und 1. Vors. betreut.
Wir sind für alle Anregungen und Hilfestellungen sehr dankbar!!!

BITTE melden sie sich und verbreiten sie unsere Hinweise.


Ansprechpartner ist der Landesgeschäftsführer:

AMEISENSCHUTZWARTE
LV Nordrhein - Westfalen e.V.
- Landesgeschäftsstelle -
c/o Falk Hengstebeck
Am Stachelauer Berg 3 A
57462 Olpe

Tel. (02761) 9 77 84 54
asw-nrw-1979@gmx.de
http://www.ameisenschutzwarte.de



Maßnahmen zur Rettung und Erhaltung der Waldameisenvorkommen in NRW
aufgrund der Entstehung großer Kahlflächen durch die Borkenkäferkalamität



1. Besondere Schutzmaßnahmen im Rahmen der Forstarbeiten :


# Vorher :

- Persönliches Gespräch / Ortsbegehung mit dem Forstunternehmen und ein
besonderer Hinweis durch den Waldeigentümer ( Aufklärung über fachlich-
rechtliche Grundlagen , gerne auch zusammen mit der UNB und / oder ASW )
- Besonderer Vermerk im Arbeitsauftrag an das Forstunternehmen
- Markierung der Waldameisennester mit Pflöcken , Absperrband , Markierungsspray

# Bei den Arbeiten :

- Nestbäume in mindestens 1m Höhe über der Nestkuppel abschneiden
- Vermeidung von Rückeschäden am Nest durch Einhaltung eines Sicherheitsabstandes
von mindestens 1m zum Nest ( ein größerer Abstand, wenn das Gelände es zulässt )


2. Rettungs- / Hilfsmaßnahmen auf Kahlschlagflächen und an Forstwegen


- Vorhandene Naturverjüngung der Fichte in den Flächen schonen und erhalten
- Andere Baumarten die noch an den Wegen / Säumen stehen, wie z.B. Eichen,Birken,Ahorn,Vogelbeere etc. nicht fällen, sondern stehen lassen,unabhängig
vom Pflanzenzustand.
- Auch die Strauchflora erhalten , wie Holunder,Schneeball,Faulbaum,Brombeeren,
Salweide,Feldahorn,Haselnuss,Wildrosen,Heckenkirsche,Weißdorn,Ginster,etc.
- Bei voller Besonnung Sträucher aus dem Forstrevier an das Nest pflanzen(südlich),
um eine Beschattung und Honigtauspender zu erzielen, z.B. Pflanzen direkt aus
dem eigenen Forstrevier umsetzen.
- Flächen ,dort wo die Waldameisen noch vorhanden sind, nicht mulchen !
- Freischneiden der Waldwege im Bereich der Waldameisen vermeiden bzw. nur
die minimal erforderliche Fahrbreite berücksichtigen, keine maschinelle
Bearbeitung der Böschungen durchführen.

3. Besonderheiten bei der Wiederaufforstung im Bereich noch vorhandener
Waldameisenstandorte


- Keine Reinbestände von Nadelgehölzen auf ehemaligen Fichtenflächen aufforsten
- insbesondere keine aus Douglasien und fast allen nicht europäischen Tannenarten
(die Einmischung einzelner Douglasien oder nicht Europäischer Tannenarten ist dagegen unproblematisch)
- Mischwaldanbau – (Laub-und Nadelholz) Truppweise Pflanzung
- Waldameisenfreundliche Baumarten verwenden (Lachniden/ Rindenläuse freundlich )
z.B.: Traubeneiche, Lärche, Europäische Tannenarten ,Kiefer, Birke, Esskastanie ,
Zitterpappel , Kirsche und Sträucher sowie die Schlagflora aus:
Brennessel , Ziest und Fingerhut neben der Naturverjüngung zulassen .



(Erstellt 02/2021 R.Bähr/F.Hengstebeck )
Aktualisiert : 27.03.2021, jetzt ohne Fütterung=Zucker


Partner sind schon einige Regionalforstämter, die UNB und auch Wald und Holz NRW sowie Ameisenheger*innen,
siehe auch hier: viewtopic.php?t=2693
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