Invasion im Arbeitszimmer

[Wolfgang K.]

Liebe Ameisen-Experten,

Um den 20. Juni schwärmte bei uns ein Nest (wie in den Vorjahren ) durch ein kleines Loch oberhalb der Fussbodenleiste, heuer jedoch mit besonders vielen Ameisen (fliegende und Arbeiterinnen).

Zunächst haben wir vor dem Loch Backpulver verstreut, die Aktivitäten gingen nur gering zurück, dann Köderdosen (Aeroxon und Globol) die gut angenommen wurden. Nach weiteren Tagen täglichem Staubsaugen (Friedhöfe in allen Zimmerecken) und immernoch Aktivität aus dem Loch haben ein paar Sprüher Gift dem Treiben ein Ende bereitet. Am Loch ist keine Aktivität mehr zu beobachten.

Problem sind aber nachwievor viele kleine schwarze Ameisen siehe

ca. 1-2 mm groß, die einzeln (keine Straße) durch das Arbeitszimmer sowie das Zimmer nebenan wandern. Die meisten laufen die Wände hoch zur Zimmerdecke, wo sie häufig in kleinen Spinnennetzen enden. Die, die die Wände hochlaufen, sind sehr langsam (geschwächt?). Ganz vereinzelt sind sie in allen EG-Zimmern zu finden.

Sind das Reste aus dem Schwarm oder wo kommen die noch alle her? Warum wollen die alle an die Decke, wo sie sonst doch eher am Boden sind? Und wie kann man die bekämpfen? Köder stehen zwar weiter im Raum, helfen aber nicht ausreichend.

Danke und Gruß

Wolfgang

[Gerhard Heller]

Hallo,

vielleicht spricht es sich doch mal herum: Backpulver gegen Ameisen ist nutzloser Unfug.
Seit wann haben Sie denn die Köderdosen im Einsatz? Der Wirkstoff Spinosad benötigt seine Zeit bis zur Tilgung eines Nestes. Auswirkungen auf die Ameisen konnten Sie aber ja offensichtlich schon beobachten (langsames und orientierungsloses Umherlaufen, tote Ameisen in den Ecken). Vor allen Dingen hätten Sie während der Köderung kein Insektizidspray anwenden sollen. Das tötet ein paar direkt betroffene Arbeiterinnen und hält die intakten Ameisen lediglich vom Köder fern (den geschädigten ist der Appetit ohnedies vergangen).
Ihr Bild zeigt wohl eine Arbeiterin von Lasius niger. Ihre Größenangabe (1 - 2 mm) passt dazu allerdings nicht. Ich gehe davon aus, dass Sie sich da verschätzt haben. Bei einer Nachmessung sollten Sie auf ca. 4 mm kommen.

Gruß
G. Heller