Werte myrmekol. Genossen/Geplagte,
darf auch ich um kurzen Rat bitten? Mein Haus (Bj. 1930) bietet nun seit ca. 4 Wochen einen morgendlichem Abflugreigen von Ameisen, tägl. durchschn. vielleicht 100, gel. auch 300 Exemplare. Wohnort am ehesten Holzdielen bzw. Fußleisten im 1. OG (Häuser dieser Bauart mit Sand unter Dielen werden wohl ideale Wohnbedingungen liefern). Außerdem hat meine kleine Tochter bisher mit liegengebliebenen Lutschern etc. für prima Futter gesorgt. Anbei zwei Fotos der lieben Haustiere.
Nun bin ich grundsätzlich Ameisenfreundlich eingestellt (lange Formicarienhüter i. Schulzeiten, Nutzer von Ameisen zum Präparieren von Schädeln etc.), aber nun wird mir der Befall doch zu stark.
Lässt sich anhand der Anzahl der schwärmenden Tiere die Größe der Kolonie abschätzen? Ist ein Zeitraum von vier Wochen Schwarm nicht zu lange für eine Kolonie?
Bisher Imidacloprid (Bayer) und Spinosad (Neudorff) Dosen parallel ausgelegt ohne nennenswerten Erfolg. Ich las in den Foren, dass die Annahme während des Flugs geringer sei, wollte dennoch zur Tat schreiten. Werden die Kadaver von den Ameisen entsorgt?
Ganz herzlichen Dank vorab für Ihre Mühe!
Ausgeprägter Befall - Lasius spp?
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
-
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Hallo,
es wird wohl L. brunneus sein. Imidacloprid wirkt nicht gut. Spinosad ist im Neudorff Köder mit nur 0,015 % a.i. zu gering dosiert. Das macht besonders dann Probleme, wenn die Ameisen nicht ausschließlich an den Köder gehen. Mein Vorschlag: Köder mit Fipronil oder Spinosad (aber mit 0,08% a.i.!) nach der Schwarmzeit auslegen. Die müsste ja bald vorbei sein, wenn das jetzt schon seit 4 Wochen so geht.
Gruß
G. Heller
es wird wohl L. brunneus sein. Imidacloprid wirkt nicht gut. Spinosad ist im Neudorff Köder mit nur 0,015 % a.i. zu gering dosiert. Das macht besonders dann Probleme, wenn die Ameisen nicht ausschließlich an den Köder gehen. Mein Vorschlag: Köder mit Fipronil oder Spinosad (aber mit 0,08% a.i.!) nach der Schwarmzeit auslegen. Die müsste ja bald vorbei sein, wenn das jetzt schon seit 4 Wochen so geht.
Gruß
G. Heller
Herzlichen Dank für rasche Antwort. Nur nochmal die Frage: ist es üblich, dass Lasius die Kadaver vergifteter Artgenossen wegräumt (und man somit, wenn man nicht aufpasst, keine Ahnung von der Wirkung eines Giftes hat), oder ist es schlicht Ausdruck fehlender Wirkung eines Insektizids?
Eine kleine Anmerkung:
Ich glaube, es wäre sinnvoll, wenn Sie eine inhaltliche FAQ-Seite einrichten würden, um Ihre Arbeit zu entlasten. In Google-Zeiten werden wahrscheinlich die gleichen Fragen in engem Takt gestellt und mit einer Übersicht vielleicht einiges im Vorfeld beantwortet. Hatte selbst versucht, mein Problem durch Forensuche zu lösen, ohne richtig fündig zu werden.
Und wenn dann am Ende das Spendenkonto der Schutzwarte gleich mit erscheint (am besten mit motivierenden Beispielen zur Verwendung), wird mancher Ratsuchender Ihre Mühe gerne auf diesem Weg entlohnen.
Herzliche Grüße, Antman
Eine kleine Anmerkung:
Ich glaube, es wäre sinnvoll, wenn Sie eine inhaltliche FAQ-Seite einrichten würden, um Ihre Arbeit zu entlasten. In Google-Zeiten werden wahrscheinlich die gleichen Fragen in engem Takt gestellt und mit einer Übersicht vielleicht einiges im Vorfeld beantwortet. Hatte selbst versucht, mein Problem durch Forensuche zu lösen, ohne richtig fündig zu werden.
Und wenn dann am Ende das Spendenkonto der Schutzwarte gleich mit erscheint (am besten mit motivierenden Beispielen zur Verwendung), wird mancher Ratsuchender Ihre Mühe gerne auf diesem Weg entlohnen.
Herzliche Grüße, Antman
-
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Ganz herzlichen Dank. Glauben Sie, es kann "mehrere Wellen" eines Fluges geben als Ausdruck, dass sich in unmittelbarer Nähe zwei Nester befinden?
Ich hatte bei erster Welle vor einigen Wochen initial beobachtet, dass in den ersten Tagen die zahlreichen geflügelten Exemplare von einer Anzahl von ungeflügelten Ameisen begleitet werden, später nicht mehr. Nach Abebben hinsichtlich Zahl der täglich abfliegenden Exemplare sah ich nach wenigen Tagen auch keine ungeflügelten mehr.
Nun nach erneutem Ausschwärmen von sehr vielen Ameisen an exakt gleicher Stelle ca. fünf Wochen später fand ich wiederum viele ungeflügelte Begleiter am Fenster und auf dem Boden in direkter Nachbarschaft der Geflügelten. Gibt es eine Regel, wann ausfliegende Ameisen von Arbeiterinnen ohne Flügel begleitet (bewacht?) werden?
Viele Grüße!
Ich hatte bei erster Welle vor einigen Wochen initial beobachtet, dass in den ersten Tagen die zahlreichen geflügelten Exemplare von einer Anzahl von ungeflügelten Ameisen begleitet werden, später nicht mehr. Nach Abebben hinsichtlich Zahl der täglich abfliegenden Exemplare sah ich nach wenigen Tagen auch keine ungeflügelten mehr.
Nun nach erneutem Ausschwärmen von sehr vielen Ameisen an exakt gleicher Stelle ca. fünf Wochen später fand ich wiederum viele ungeflügelte Begleiter am Fenster und auf dem Boden in direkter Nachbarschaft der Geflügelten. Gibt es eine Regel, wann ausfliegende Ameisen von Arbeiterinnen ohne Flügel begleitet (bewacht?) werden?
Viele Grüße!
-
- Beiträge: 838
- Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19
Dass sich zwei Kolonien im Haus befinden, auch noch in unmittelbarer Nachbarschaft, halte ich für ausgeschlossen. Das schubweise Schwärmen ist im Freiland völlig normal. Da braucht während der Schwarmzeit nur ein Wetterumschwung zu kommen, der zur Unterbrechung führt. Ich könnte mir vorstellen, dass auch Hausameisen wie L. brunneus, die ja immer auch mit dem Freiland in Verbindung stehen, auf Wetterbedingungern reagieren. Es ist anzunehmen, dass ein Teil der Geflügelten von anderer Stelle direkt ins Freie abschwärmt. Mit der Begleitung der Geflügelten durch Arbeiterinnen wird es wohl so sein, dass sich diese nach einer gewissen Zeit wieder ins Nest verziehen, während die Geflügelten immer noch am Fenster laufen und nicht heraus können. Sie müssten das Geschehen schon über einige Zeit beobachten, vielleicht finden Sie dann eine Erklärung.
Gruß
G. Heller
Gruß
G. Heller