Sehr viele neue merkwürdige Ameisenhaufen im Garten

Beratung bei Problemen mit Ameisen gibt es in diesem Forum.

Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger

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Solomon
Beiträge: 2
Registriert: 17. Mai. 2009, 19:48

Sehr viele neue merkwürdige Ameisenhaufen im Garten

Beitrag von Solomon »

Hallo zusammen,
wir wohnen nun seit 10 Jahren in Rheinhessen "auf dem Land". Hier hatten wir gelegentlich unter Steinen Ameisen, die uns nicht gestört haben.
Seit 2-3 Jahren haben wir aber neue andere Ameisen. Diese breiten sich Jahr für Jahr mehr aus und in diesem Jahr gibt es eine wahre Explosion neuer Völker. Immer mehr, jeden Tag neue Haufen.
Der Rasen ist schon ein richtiger Flickenteppich. Ganze Planzen in den Beeten (Bodendecker wie Geranium, Frauenmantel usw.) verschwinden regelrecht in den Haufen und ersticken, wenn wir sie nicht befreien. Inzwischen ist das eine richtige Plage. Die meisten Nester sind in richtig "sonnigen Bereichen (Rasen) oder im Halbschatten. Wir haben den Eindruck, dass sie nicht direkt unter den Bäumen oder unter Sträuchern sind. Zumindest haben wir sie dort nicht gesehen.
Die Ameisen sind klein und rötlich, während die "übliche" eher größer und eher schwarz ist. Sie bilden Haufen und diese wachsen, wen eine Planze ihnen Stütze gibt immer weiter nach oben und in die Breite. Am Ende sehen. Sie regelrecht wie Maulwurfzüge aus, nur feiner - fein krümmelig. Schon kurze Zeit später erscheinen dann in unmittelbarer Nachbarschaft neue kleine Haufen, die dann wieder wachsen.
Was sind das für Ameisen. Wie werden wir sie wieder los, oder wie bekommen wir sie in Schach, bevor sie unseren ganzen Garten in einen einzigen Ameisenhaufen verwandelt haben? Wie gesagt, dieses Jahr explodieren die Völker/Haufen regelrecht.

Beste Grüße

Solomon
Buschinger
Beiträge: 1489
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Beitrag von Buschinger »

Hallo Solomon,

Ohne die Tiere gesehen zu haben, ist eine Bestimmung nicht möglich.
Nach den Erfahrungen in meinem eigenen Garten zu urteilen dürfte es sich um Wegameisen, Gattung Lasius, handeln, vielleicht Lasius flavus.
Zurzeit, nach Regenfällen und dann wieder Sonne, bauen diese ihre Nester aus und türmen den Aushub oben auf, während sie sonst unauffällig im Bereich der Graswurzeln leben.
Ohne massiven Gifteinsatz können Sie diese Ameisen nicht beseitigen, und danach kommen sie doch rasch wieder. Eine Dauerlösung gibt es nicht. Die Ameisen gehören zur Natur. Nützliche Folge: Die Erde wird umgeschichtet. Man kann sie dann mittels Rechen verteilen.

Ein Tipp, der manchem nicht gefallen wird:
Bei Sonne nach Regen mit Stiefeln kräftig auf die Hügel stampfen. Mit etwas Glück ist die Königin oben im warmen Hügel und wird zerquetscht, dann ist für eine Weile Ruhe. Aber natürlich kommen sie auch danach wieder.

MfG,
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Solomon
Beiträge: 2
Registriert: 17. Mai. 2009, 19:48

Beitrag von Solomon »

Vielen Dank für diese schnelle Antwort.

Was mich wundert, dass wir diese Ameise in den ersten Jahren nie hatten und das für uns seit 2-3- Jahren vollkommen neu ist.

Wir dachten schon an einen Einwanderer.

Würden Fotos helfen?

Ich habe ja nichts gegen die Natur. Aber wenn der ganze Garten bedroht scheint, werde ich aktiv. Es sollte schon ein Gleichgewicht bestehen.
Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass die Ameisen, dieses aufgekündigt haben :lol: .
So wie auch die Wühlmäuse, die nach dem letzten harten Winter wohl dachten sie sollten wieder einmal die Wurzel all unserer Rosen, Christ- und Lenzrosen etc. annagen, statt in den anliegenden Weinbergen zu wildern. Nachdem immer mehr dieser Pflanzen, genau an den Mausgängen die Köpfe hängen ließen bzw. vertrockneten, blieb mir gar nichst anderes übrig zu handeln. Und das möchte man ja eigentlich im Sinne Natur verhindern.

Gruß Solomon
hartmut
Beiträge: 4
Registriert: 22. Mai. 2010, 14:31

Ameisen im Rasen

Beitrag von hartmut »

Hallo,

auch wenn dieser Faden schon etwas älter ist, paßt meine Frage hier rein;-))

Bei mir schaut es ähnlich aus. Nach diesem langen und doch eigendlich auch strengen Winter türmen sich Hügel über Hügel in unserer ca 800 m² Rasenfläche. Unser Enkel war schon von Ameisen bedeckt vom Spielen in die Wohnung marschiert und hat fürchterlich geschrien. Ob die Viecher ihn mit Säure bekleckert haben konnten wir nicht feststellen. Es sind auch keine roten Stellen auf der Haut zu sehen gewesen.
Wir haben die vielen Hügel, manchmal sind es bis zu 5 Stück auf einem m² , eingestampft und auseinander geharkt. Am nächsten Tag die selbe Sch....
Was kann ich tun??
Grüße
hartmut
Buschinger
Beiträge: 1489
Registriert: 26. Apr. 2004, 12:34
Wohnort: Reinheim

Beitrag von Buschinger »

Hallo hartmut,

"Was kann ich tun??"
Im Prinzip nichts! - Wir leben nun mal in einer belebten Umwelt. Rasenflächen sind für einige Ameisenarten eben DER Lebensraum schlechthin, ebenso wie für Regenwürmer und für die Grasarten auch.

Selbst wenn Sie alle Ameisen in Ihrem Rasen umbringen könnten, wären nach kurzer Zeit neue Ameisen da, aus der Nachbarschaft zugewandert, oder durch schwärmende Jungköniginnen neu gegründete Völker.
Einstampfen, glattrechen: Kann man machen. Dauerhaft hilft es nicht.
Zum Trost: Die Ameisen im Rasen sind nicht schädlich, sie belüften den Rasen, verbessern den Boden, fressen Ihnen allerlei Ungeziefer weg, sind Nahrung für Singvögel usw..

Man kann natürlich auch Kunststoffrasen auslegen....

MfG,
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
Rene Schulze
Beiträge: 85
Registriert: 23. Mai. 2005, 15:57
Wohnort: Dresden

Beitrag von Rene Schulze »

Hallo hartmut,

Ich muss Herrn Buschinger beipflichten. Wer Natur um sich herum haben will, muss auch mit der Natur leben können.
Tiere und Pflanzen scheren sich nun mal nicht um Grundstücksgrenzen oder die Besitzansprüche des Menschen.
Wer das nicht akzeptieren kann oder will, muss seinen Garten halt vollständig betonieren und grün streichen.

Es würde vielleicht helfen, Ihren Garten möglichst naturnah zu gestalten. Ameisen stellen für viele andere Tiere eine Nahrungsquelle dar. Bei einem derartigen Nahrungsüberangebot sollte es auch genügend Fressfeinde geben, vorausgesetzt diese haben ebenfalls geeignete Lebensräume zur Verfügung.

Ein paar natürlich belassene Sträucher und Hecken (und keine Ziergewächse, die alle naselang gestutzt werden müssen) könnten z.B. vielen Singvögeln als Unterschlupf dienen.

Somit würden die Ameisen auf ganz natürliche Weise in Schach gehalten werden.

Viele Grüße,

René Schulze
hartmut
Beiträge: 4
Registriert: 22. Mai. 2010, 14:31

Beitrag von hartmut »

Hallo und danke für die Antworten. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können :oops: :oops: :oops:
Nein, ich möchte keinen Kunstrasen und auch keine Betonflächen hinterm Haus :D

Wir werden uns also dann mit den kleinen Tierchen irgendwie arangieren. Da wir reinen, losen Sandboden haben gibt es da nicht viel zu belüften. Doch anscheinend ist gerade dieser Boden sehr geeignet um Ameisen zu "züchten"
Was solls, die ersten Jahre waren wir verschont geblieben und müssen halt jetzt dran glauben.
Unser Garten ist von Flieder-Wacholder-und Forsitiensträucher eingegrenzt, diese werden nur einmal im Jahr geschnitten. An eine Natur abgewandte Fläche kann es also auch nicht liegen.

@Rene hast Du Verwandtschaft in Meck/Pom????
Grüße
hartmut
Rene Schulze
Beiträge: 85
Registriert: 23. Mai. 2005, 15:57
Wohnort: Dresden

Beitrag von Rene Schulze »

Was ist es denn für Rasen? Bei dem überall üblichen Zierrasen würde ich empfehlen, es vielleicht einmal mit Wildrasen bzw. dem Anlegen einer wilden Blumenwiese zu versuchen (falls das dem Verwendungszweck der Rasenfläche nicht entgegen steht).

Damit bekommt man die Ameisen zwar sicher nicht weg, aber zum Einen sieht es schöner aus, zum anderen bietet es vor allem Insekten und Spinnen gute Lebensräume. Am Rand vielleicht auch noch eine kleine Steinmauer aufschichten, die Lücken mit loser Erde füllen, schon fühlen sich auch Eidechsen und Kröten wohl.

Damit dürften es die Ameisen dann nicht mehr ganz so leicht haben, sich derart massenhaft auszubreiten, und die Erdhügel, die sie anlegen, fallen auch nicht mehr so auf.

Viele Grüße,

René Schulze

PS: Nein, ich habe keine Verwandtschaft in Meck/Pom (soweit mir bekannt ist :wink: )
Gerhard Heller
Beiträge: 838
Registriert: 07. Jul. 2005, 12:19

Beitrag von Gerhard Heller »

Also ein Bild von den Ameisen würde mich schon mal interessieren, da es L. niger ("die übliche, eher größer und eher schwarz") ja nicht ist. L. flavus wird es wohl auch nicht sein, da gelb und nicht kleiner als niger.

Gruß
G. Heller
hartmut
Beiträge: 4
Registriert: 22. Mai. 2010, 14:31

Beitrag von hartmut »

Wenn das Wetter es zuläßt und meine alte Kamera es erlaubt, werde ich Fotos machen und versuchen sie hier zu plazieren.

Unser Rasen ist auch kein Zierrasen sondern Wildwuchs so weit wie möglich. Nachsäen mußten wir schon des öffteren. Besonders nach diem Winter mit dem vielen und langen Schnee;-)) Es gibt also auch viele Wildpflanzen in unserem Grün.
Nur wenn Kinder ständig voll Ameisen sind hört bei mir der Spaß auf. Doch was hilft hier jammern :oops:
Grüße
hartmut
Gesperrt