Auch ich bin ein ratsuchender Befallener, der zwar Ameisen als überaus nützlich empfindet, sie aber dann doch nicht gerne im Haus haben möchte. Die Lektüre vieler Beiträge hier hat mir schon erheblich weiter geholfen, aber ein paar Fragen habe ich noch, zu denen ich hier Hilfe erhoffe.
Eine besondere Erschwernis in meinem Fall ist die Tatsache, dass ich das befallene Haus immer wieder über längere Phasen unbeaufsichtigt lassen muss. Daher wäre es äußerst hilfreich, wenn ich bereits jetzt schon Vorkehrungen treffen könnte, die erst im nächsten Frühjahr wirksam werden.
Die Ameisen befinden sich im Fußbodenaufbau von Wohnräumen, der als schwimmender Estrich mit Linoleum und (fast dicht) verklebten Wandanschlussleisten (PVC) ausgeführt ist. Im Randbereich zu den Außenwänden hin ist dieser Aufbau unterhalb des Linoleums stellenweise feucht, auf der Oberseite aber trocken. Ich hoffe, dass ich diese Feuchtigkeit mit einer verbesserten äußeren Abdichtung der Wände im Sockelbereich sowie der Ausbildung einer mit Schaumstoff ausgefüllten Verdunstungsfuge zwischen Belag und Wand innen eliminieren kann.
In einem der Räume fand ich in einer Ecke unter einem feuchten (Kondensation?) Schrank eine größere Menge Abraum, welcher hauptsächlich Kork (vom Linoleum) und Styropor beinhaltete. Der Schrank schien nicht von Ameisen besiedelt zu sein. Zunächst an dieser Stelle habe ich ein Stück (40cm x 40cm) des Estrichs entfernt. Darunter kam total zerfleddertes Styropor zum Vorschein, in dessen Oberfläche auch Gänge zu erkennen waren, die sich zwischen Styropor und Estrich weiter in den Raum ausbreiten. Es war nur eine einzelne Ameise zu sehen, die sich aber sofort verkrochen hat. Etwa gut 1m weiter habe ich dann ein weiteres Stück Estrich entfernt. Da war das Styropor kaum beschädigt, aber es kamen ein paar mehr Ameisen zum Vorschein. Allerdings nicht so viele, dass ich das Gefühl gehabt hätte, ganz in der Nähe eines Nestes zu sein. Wenn ich wüsste, wo sich das Nest befindet, hätte ich keine Probleme damit, auch dort den Estrich auf zu machen, da das Haus sowieso renoviert werden soll. Aber den Fußbodenaufbau komplett, vermutlich dann auch noch in den angrenzenden Räumen, zu erneuern, wäre mir dann doch etwas zu viel Aufwand.
Vermutlich hat sich auch bei mir die Lasius Brunneus eingenistet. Einige wenige Exemplare habe ich auf Tesa-Film festhalten und fotografieren können. Größe etwa 2-3mm. Ist mein Verdacht auf L. brunneus richtig, oder könnte es sich auch um etwas anderes handeln? Leider

Wie ich die Empfehlungen hier verstanden habe, würde man bei den nächsten Anzeichen von Aktivität einen Köder aus Celaflor und Honig an möglichst vielen Stellen ausbringen in der Hoffnung, dass damit das komplette Nest erfasst würde. Dies dürfte vermutlich im März der Fall sein, könnte aber auch bereits im Februar (oder noch früher?), oder aber auch erst im April (oder Mai) passieren.
Was spricht eigentlich dagegen, das Celaflor bereits jetzt auszubringen, statt zu warten, bis die Ameisen wieder aktiv werden? Ich meine hier im Forum gelesen zu haben, dass Fipronil seine Wirksamkeit beibehält. Auf der Celaflor- Seite steht allerdings etwas von 'biologisch abbaubar'. Wie habe ich das zu verstehen? Auf dieser Seite kann man auch nachlesen, dass Celaflor zum Streuen und Gießen verwendet werden kann. Ich würde dann einfach eine Lösung mit Celaflor überall in die teilweise noch freizulegende Öffnung zwischen Estrich und Wand gießen sowie das Granulat an strategisch wichtigen Stellen ausstreuen. Oder auch mit Honig angerührtes Celaflor an möglichst vielen Stellen möglichst dicht verteilen. Würde das bis ins Frühjahr halten (und dann auch wirken)? Gibt es hierzu Erfahrungen?
Ach ja, noch eine Frage: Beim Aufnehmen des verklebten Bodenbelags zeigte sich ein recht penetranter Geruch, der allerdings nach einigen Tagen deutlich abnimmt (oder ich gewöhne mich daran). Kann das von dem Linoleum und /oder Kleber kommen, oder ist das einfach nur stinknormaler Modergeruch von der Feuchtigkeit? (riecht allerdings irgendwie anders) Oder produzieren die Ameisen selbst etwas, das so stark riecht?
Wie ist das eigentlich mit dem Austrocknen des Fußbodenaufbaus? Würde das evtl. schon reichen, um den Ameisen eine unwirtliche Umgebung zu bieten und sie so zu vertreiben? Oder muss man da in jedem Fall nachhelfen? Was passiert, wenn es zu trocken wird? Wandern die Ameisen dann aus, oder sterben sie ab?
Kann es sein, dass ich die Ameisen ungewollt dazu bringe, sich innerhalb der Räume weiter und stärker zu verbreiten, wenn ich ihnen durch Abdichtungsmaßnahmen an der Gebäudeaußenwand den Weg nach draußen versperre?
Puh! Ganz schön viel Text geworden als Einstieg. Ich hoffe, das ist noch akzeptabel.