Guten Tag, Herr Buschinger,
auch wir kämpfen seit 8 Tagen mit fliegenden Ameisen. Sie kommen aus Fußleisten im Schlafzimmer und aus der Deckenverschalung im danebenliegenden Bad unseres Holzständerhauses. Der Kammerjäger war schon da und hat Fraßköder ausgebracht. Ich kann mir nun gar nicht vorstellen, wie sich diese Ameisen in unserem Schlafzimmer im 1.Stock ernähren konnten und denke daher, dass sie einen Zugang von draußen haben. Ich denke, dass der Fraßköder nicht zur Bekämpfung ausreichen wird und möchte sie daher um eine Bestimmung der Art bitten. Leider konnte ich aus der Webside nicht erfahren, wohin ich die Tiere senden soll, damit sie bestimmt werden. Könnten Sie mir bitte die Adresse mitteilen?
Herzlichen Dank
Gabriele Rech
Bestimmung der Ameisenart - Lasius brunneus (A.B.)
Moderatoren: Gerhard Heller, Buschinger
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Ja, Sie dürfen mir gerne ein paar Ameisen zusenden.
Bitte aber nicht von den Geflügelten: Die kleineren (Männchen) sind kaum zu bestimmen, die größeren (Jungköniginnen) nur mit viel Aufwand. Am besten sind Arbeiterinnen. Die sehen so aus wie auf dem Bild hier im 2. Eintrag:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=928
Und sie sollten aus dem Haus sein, denn außerhalb gibt es noch andere Arten!
MfG,
A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim
Bitte aber nicht von den Geflügelten: Die kleineren (Männchen) sind kaum zu bestimmen, die größeren (Jungköniginnen) nur mit viel Aufwand. Am besten sind Arbeiterinnen. Die sehen so aus wie auf dem Bild hier im 2. Eintrag:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=928
Und sie sollten aus dem Haus sein, denn außerhalb gibt es noch andere Arten!
MfG,
A. Buschinger
Rossbergring 18
64354 Reinheim
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..
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Sehr geehrte Frau Rech,
Ihre Ameisen sind die üblichen: Lasius brunneus (Braune Wegameise).
Es ist ganz normal, dass jetzt keine Geschlechtstiere mehr zu sehen sind.
Das Volk, samt seiner einen, fortpflanzungsfähigen Königin, kann 10 bis 20 Jahre überleben.
Jedes Jahr im Frühling zieht es viele junge Königinnen und Männchen auf, die dann abfliegen um sich zu verpaaren. Die jungen Königinnen versuchen dann jeweils eigene Völker zu begründen.
Der Schwarmflug (bei L. brunneus recht früh im Jahr, oft Mai) ist der Zeitpunkt, zu dem die Ameisen meistens auffällig werden. Nach kurzer Zeit ist damit Schluss, bis zum nächsten Jahr, ob man sie bekämpft oder nicht.
Über den Rest des Sommers zieht die Kolonie Tausende von Arbeiterinnen auf, die man aber in der warmen Jahreszeit nur vereinzelt im Haus antrifft: Sie finden Wege nach draußen, zu ihren artspezifischen Futterquellen.
Man darf sich also nicht täuschen lassen, wenn nach einem Ködereinsatz im Frühjahr sowohl die Geflügelten weg, als auch nur noch wenige Arbeiterinnen zu sehen sind! Das ist von Natur aus so, es ist kein Zeichen für einen Bekämpfungserfolg.
Am besten verlegen Sie den nächsten Ködereinsatz (ohne Kammerjäger; hier gibt es viele Hinweise, wie man sich selbst passende Köder mischt) auf den März nächsten Jahres: Dann finden die Ameisen draußen noch nichts, sind aber wegen der Wärme im Haus bereits aktiv, und fressen begierig den Giftköder!
Achten Sie darauf, dass der Giftköder Fipronil oder Spinosad enthält (muss auf der Packung stehen).
Allerdings, wie ich immer betone: Auch wenn es gelingt, das Volk mit Gift auszurotten, ist die Nistgelegenheit weiterhin vorhanden. Eine junge Königin kann darin ein neues Volk gründen, und nach 2-3 Jahren haben Sie wieder merkbaren Befall.
Deshalb bitte beachten, was ich immer wieder schreibe betr. feuchter Stellen im Haus:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=680
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=759
MfG,
A. Buschinger
Ihre Ameisen sind die üblichen: Lasius brunneus (Braune Wegameise).
Es ist ganz normal, dass jetzt keine Geschlechtstiere mehr zu sehen sind.
Das Volk, samt seiner einen, fortpflanzungsfähigen Königin, kann 10 bis 20 Jahre überleben.
Jedes Jahr im Frühling zieht es viele junge Königinnen und Männchen auf, die dann abfliegen um sich zu verpaaren. Die jungen Königinnen versuchen dann jeweils eigene Völker zu begründen.
Der Schwarmflug (bei L. brunneus recht früh im Jahr, oft Mai) ist der Zeitpunkt, zu dem die Ameisen meistens auffällig werden. Nach kurzer Zeit ist damit Schluss, bis zum nächsten Jahr, ob man sie bekämpft oder nicht.
Über den Rest des Sommers zieht die Kolonie Tausende von Arbeiterinnen auf, die man aber in der warmen Jahreszeit nur vereinzelt im Haus antrifft: Sie finden Wege nach draußen, zu ihren artspezifischen Futterquellen.
Man darf sich also nicht täuschen lassen, wenn nach einem Ködereinsatz im Frühjahr sowohl die Geflügelten weg, als auch nur noch wenige Arbeiterinnen zu sehen sind! Das ist von Natur aus so, es ist kein Zeichen für einen Bekämpfungserfolg.
Am besten verlegen Sie den nächsten Ködereinsatz (ohne Kammerjäger; hier gibt es viele Hinweise, wie man sich selbst passende Köder mischt) auf den März nächsten Jahres: Dann finden die Ameisen draußen noch nichts, sind aber wegen der Wärme im Haus bereits aktiv, und fressen begierig den Giftköder!
Achten Sie darauf, dass der Giftköder Fipronil oder Spinosad enthält (muss auf der Packung stehen).
Allerdings, wie ich immer betone: Auch wenn es gelingt, das Volk mit Gift auszurotten, ist die Nistgelegenheit weiterhin vorhanden. Eine junge Königin kann darin ein neues Volk gründen, und nach 2-3 Jahren haben Sie wieder merkbaren Befall.
Deshalb bitte beachten, was ich immer wieder schreibe betr. feuchter Stellen im Haus:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=680
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... .php?t=759
MfG,
A. Buschinger
!!! EINHEIMISCHE HAUSAMEISEN SIND KEINE SCHÄDLINGE per se !!! - Sie nutzen nur Baufehler bzw. Bauschäden zur Anlage ihrer Nester. Dies ist anders bei Exoten wie Pharaoameise, Pheidole spp. usw..